13/12/2021

Staatspreisträger 2021 Architektur & Nachhaltigkeit

Vier Bauten für den Klimaschutz in Vorarlberg, Salzburg und Wien wurden am 6. Dezember 2021 ausgezeichnet.

Der Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit wird seit 2006 vom Umweltministerium im Rahmen der Klimaschutz-initiative klima:aktiv ausgelobt.

Die Bekanntgabe der Preisträger*innen 2021 erfolgte coronabedingt im Rahmen einer Online-Veranstaltung am 6. Dezember 2021 in Wien.

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13/12/2021

Denkwertstätte Hittisau, Architektur: Georg Bechter. Umbau

©: Kurt Hörbst

Bildungszentrum Frastanz Hofen, Architektur: Pedevilla Architects. Sanierung und Zubau

©: Kurt Hörbst

Paracelsus Bad, Salzburg, Architektur: Berger+Parkkinen Architekten. Neubau

©: Kurt Hörbst

Smart Block Geblergasse Wien, Architektur: Zeininger Architekten. Sanierung

©: Kurt Hörbst

Der Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit zeichnet zum sieb­ten Mal hervorragende Leistungen von Bauherr*innen, Architekt*innen und Fachplaner*innen aus, die anspruchsvolle Architektur und ressourcen-schonende Bauweise vereinen.

Am 6. Dezember 2021 gab Ministerin Leonore Gewessler im Rah­men einer On­line-Ver­an­stal­tung die Gewinner*innen des heurigen Staatspreises bekannt, zu dem 72 Projekte aus ganz Österreich – vom Schulbau über Wohnanlagen bis hin zum Gewerbebau – eingereicht wurden. Die Jury unter dem Vorsitz von Architektin Katharina Bayer filterte aus diesen die zehn Nominierungen heraus (s. Artikel unten) und kürte schlussendlich die vier Staatspreisträger*innen.
Übereinstimmend wurde seitens der Auslober*innen und der Jury festgestellt, dass es zu immer mehr Sanierungen und Entwicklungen von Bestandsbauten kommt, was zur Erreichung der nationalen Klimaziele und für eine klima-neutrale Zukunft eine wesentliche Rolle spiele.

Staatspreisträger*innen 2021
(Incl. Jury-Beurteilungen)

  • Denkwerkstätte, Hittisau, Vorarlberg
    Architektur: Georg Bechter Architektur + Design
    "Architekt Georg Bechter hat den alten Kuhstall, den sein Vater errichtet hatte, saniert und als Büro und Leuchtenmanufaktur adaptiert. Das Gebäude wurde bis auf die Primärkonstruktion abgetragen, anschließend wurde der Holzbau mit regionalen und nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Holz und Lehm neu verkleidet. Darüber hinaus dient das Haus als Schauraum und Experimentierlabor für die Produkte aus dem eigenen Portfolio. An der Südfassade wurde als Wärmepuffer ein verglastes Stiegenhaus errichtet. Zum umfassenden Energiekonzept zählen Wärmepumpe, Solarthermie, eine PV-Anlage sowie – eine Seltenheit im österreichischen Bauen – ein Eisspeicher, der in der ehemaligen Jauchegrube installiert wurde und mit Brunnenwasser gespeist wird."
  • Bildungszentrum Frastanz-Hofen, Vorarlberg
    Architektur: Pedevilla Architects
    "Das bestehende Schulgebäude wurde erweitert, wobei Alt- und Neubau eine untrennbare Symbiose miteinander eingehen. Während die äußere Erscheinung in einem homogenen Schokoladeton eingefärbt ist, kommen im Innenraum teils geölte, teils unbehandelte Fichtenböden zum Einsatz. Mit viel Liebe zum Detail wurden Möbel, Raumöffnungen und Wegleitsystem gestaltet, wobei die charakteristische Giebelform des Hauses immer wieder als grafische Vorlage dient. Bei den Baustoffen wurden vor allem regionale Produkte wie etwa Kalkputz eingesetzt, hinzu kommt ein umfassendes Produkt- und Chemikalienmanagement. Zur technischen Versorgung zählen eine Fußbodenheizung sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung."
  • Paracelsus Bad & Kurhaus, Salzburg
    Architektur: Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH
    "Anstelle der alten, in die Jahre gekommenen Badeanstalt wurde ein kompakter, mehrgeschoßiger Neubau errichtet. Während die wertvollen Anteile an der Fassade mit Kur- und Baderäumen bestückt wurden, versteckt sich die umfangreiche Haustechnik im Gebäudeinneren. Besonders hohes Augenmerk wurde auf die hochwertige Materialität mit eigens angefertigten Keramikstäben gelegt. Das charakteristische Element ist nicht nur an der Fassade zu finden, sondern prägt auch die Schwimmhalle. Über die organisch geformte Decke und den Light-Dome über dem Pool wird der Schwimmbereich mit reichlich Tageslicht versorgt. Dank Fernwärme, Wärmepumpe, hauseigener Abwärme und Photovoltaik am Dach kommt der Sonderbau mit deutlich weniger Energie aus als vergleichbare Projekte in Österreich."
  • Smart-Block Geblergasse, Wien
    Architektur: zeininger architekten
    "Der Straßenblock im 17. Wiener Gemeindebezirk umfasst knapp 20 Parzellen und ist ein typisches Beispiel für die heterogene Verbauung im gründerzeitlichen Wien. Im Zuge einer umfassenden Sockelsanierung wurden die Häuser in der Geblergasse 11 und 13 erweitert, aufgestockt und haustechnisch von Grund auf erneuert. Erstmals in Österreich kam im historischen Bestandsbau Geothermie zum Einsatz. Die Erdwärme-Anlage lässt jederzeit einen Ausbau zu, sodass das technische Versorgungskonzept in Zukunft zu einem Anergienetz für den gesamten Straßenblock ausgebaut werden kann. Nicht zuletzt wurde das realisierte Forschungsprojekt mit Kastenfenstern und behutsamen Eingriffen auch architektonisch ansprechend gelöst."

Weiterführende Informationen zum Staatspreis, den Staatspreisträger*innen 2021 und den Nominierungen entnehmen Sie der angehängten Broschüre.

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