04/08/2021

PLUS – Mikulov

– ehem. Nikolsburg – eine sehenswerte Renaissancestadt in Südmähren (Tschechien)

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In der GAT-Kommentar-Reihe
PLUS / MINUS werden kurz und bündig positive wie negative Gestaltungen und Details aufgezeigt, die das Auge erfreuen oder beleidigen..

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04/08/2021

Wahrzeichen von Mikulov: das auf einem Felsen errichtete, ans Stadtzentrum angrenzende Schloss

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rundweg um Schloss Mikulov

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Stadtplatz von Mikulov mit Rathaus (hellblau) und Dietrichstein-Gruftkirche (2 Türme)

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Die Synagoge

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Begrüntes Haus

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Blick vom Schloss Mikulov über die Stadt zum Kalvarienberg

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Thaya-Stausee nördlich von Mikulov

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Schloss Lednice

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Diesmal sind wir nicht am Mikulov (Nikolsburg) vorbeigefahren, wie sonst immer, wenn wir am Weg nach Polen waren. Und es hat sich gelohnt, in dieser attraktiv am südlichen Rande des Hügelgebietes Pálava gelegenen Kleinstadt spontan zu übernachten und die wunderbar erhaltene Altstadt für sich zu entdecken.
Mikulov ist eines der Zentren des Mährischen Weinbaus. Trockenes Klima und der Karst prägen diese schöne Landschaft. 1986 wurde Pálava in das internationale Netz der Biosphärenreservate aufgenommen, 2003 wurde das Gebiet erweitert und zum Biosphärenreservat Untere Morava umbenannt, dem das Landschaftsschutzgebiet Pálava seitdem angehört.
Die ca. 7300 Einwohner zählende Stadt liegt nur 70 km nördlich von Wien, gleich hinter der Grenze. Von Graz aus fährt man gute 2,5 Stunden. Schon von weitem sichtbar macht sie auf sich neugierig. Das Wahrzeichen der Stadt ist das auf einem Felsen errichtete, unmittelbar ans Stadtzentrum angrenzende Schloss Mikulov, das heute ein Regionalmuseum beherbergt. Die heutige Form erhielt das Schloss Anfang des 18. Jh. durch einen großzügigen Umbau der Fürsten von Dietrichstein. Im April 1945 brannte das Gebäude beim Rückzug der Deutschen Truppen fast vollständig nieder, in den 50-er Jahren wurde es unter großen Aufwand wiederaufgebaut. Vom Schloss hat man einen herrlichen Blick auf den Svatý kopeček, den Heiligen Berg, einem der prominentesten Landmarks rund um Mikulov.
Am historischen Stadtplatz stehen viele schöne Renaissancegebäude – das interessanteste ist das Eck-Sgraffito-Haus.
Auf der Westseite des Burghügels befand sich das jüdische Viertel. Die jüdische Gemeinde von Mikulov war eine der größten in Mähren. In der Stadt sind einige jüdische Denkmäler und Bauten zu besichtigen, unter anderem die heute profanisierte Obere Synagoge, die als Regionalmuseum genutzt wird.
Wenn man durch die bezaubernde Altstadt schlendert, fällt einem positiv auf, dass der Hauptplatz, alle Gehsteige, aber auch viele Straßen vollständig mit Kleinstein gepflastert sind. Dabei sind nicht einmal alle Straßen als Fußgängerzone genutzt – hier fahren Autos im Schritttempo.
In der Altstadt gibt es viele Vinotheken, wo man die regionalen Weine verkosten kann. Hier wachsen aufgrund der besonderen geologischen und klimatischen Bedingungen angeblich die besten Weine Tschechiens.
Ganz in der Nähe liegt das Schloss Lednice. Heute zeigt es sich in neogotischem Stil als romantische Schlossanlage, die von einem der größten Landschaftsparks Europas umgeben wird. Mit dem benachbarten Barockschloss Valtice ist es Teil des Weltkulturerbes Kulturlandschaft Lednice-Valtice. Beide Schlösser waren vor der Verstaatlichung im Besitz der Fürsten von Liechtenstein und wurden als Sommersitze genutzt.

Laukhardt

Burg, Stadt und Schlösser - eine märchenhafte Gegend. Ich hab sie vor Jahren schon einmal bewundert. Leider hat ein Regenguss den Eindruck getrübt. Bei nächster Gelegenheit fahre ich wieder hin - auch zum eigenartigen Burg-Schloss Zámek Břeclav. Die kleine Stadt (deutsch: Lundenburg) und ihre lange Zeit gemischtsprachischen Bewohner traf im 20. Jh. ein schweres Schicksal.

Do. 05/08/2021 10:59 Permalink
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