21/06/2021

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Szenische Entwürfe für eine klimagerechte, nachhaltige und soziale Stadt in Graz-Gries

21/06/2021

INTERACT Projekt "Graz 2040: Young People Acting" – 19. Juni 2021: szenische Intervetnion am Griesplatz Nord

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

19. Juni 2021: szenische Intervetnion auf der Verkehrsinsel Griesplatz–Karlauerstraße

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

19. Juni 2021: Szene auf der Verkehrsinsel Griesplatz–Karlauerstraße

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

19. Juni 2021: szenische Intervetnion am Platz vor dem Cafe' Schweitzer, Bethlehemgasse 6 / Adalbert Schweitzer Klinik

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Im Rahmen des Projekts Graz 2040: Young People Acting fand am 19. Juni 2021 ein Aktionstag (Theaterlabor) im öffentlichen Raum statt. Unter anderem entstanden vier szenische Interventionen rund um den Griesplatz.
Wie wird Graz 2040 ausschauen? Junge Menschen wagen den Blick. Sie entwerfen ihre Zukunft. Sie entwickeln szenische Entwürfe für eine Stadt, die sich radikal verändert haben wird. Im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO: Klimagerecht, Sozial, Ökonomisch und Nachhaltig" (Quelle Projektflyer). Über mehrere Monate setzten sich die 15 jungen Projektteilnehmer*innen mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UNO kreativ auseinander. Das Projekt versteht sich als partizipativer Prozess. Die jungen Menschen erkunden die Stadt. Sie recherchieren zu Orten in der Stadt, wie diese sich verändern werden. Sie sprechen mit Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen.
Dr. Michael Wrentschur, Leiter von INTERACT, hat mich zu diesem Aktionstag spontan eingeladen, nachdem er von meinem Projekt Green UP Gries (s. Link) in der Kleinen Zeitung gelesen hatte. Es geht um mögliche Synergien der beiden Projekte. Für diesen Aktionstag sollte ich mögliche Interventionsorte vorschlagen, die auch im Green-UP-Gries-Projekt bearbeitet werden.
Was passiert, wenn bis zum Jahr 2040 Parkplätze und versiegelte Flächen im gesamten Stadtgebiet radikal in Grünräume verwandelt werden? Das ist eine der Fragestellungen des Projekts Graz 2040: Young People Acting, die auch bei den drei Interventionen, bei denen ich dabei war, gestellt wurde. Am spontansten und spektakulärsten war die Aktion zu den zwei total ungrünen, geschotterten Verkehrsinseln am südlichen Ende des Griesplatzes. In einer wunderbar kreativen und äußerst lustvollen theatralischen Aktion verwandelten die jungen Leute diese toten, nur dem motorisierten Verkehr dienenden Flächen zu bunten Inseln mit Aufenthaltsqualität und verliehen dem – normal von starkem Verkehr und Lärm beeinträchtigen – Ort einen fast märchenhaften Zauber. Erstaunlich war auch, wie viele junge Menschen es sich in sommerlicher Relax-Ausrüstung auf diesen kleinen „Inseln“ gemütlich machen konnten. Autofahrer*innen, Busfahrer*innen und Passant*innen reagierten sehr positiv und hatten auch ihren Spaß.
Aus dem von mir bezeichneten Platz Lost Space Bethlehmgasse 6 (siehe MINUS – Platzgestaltung 2) wurde im Rahmen der szenischen Intervention ein Platz, der zur sozialen und konsumfreien Kommunikation einladet. Diese imaginierte und gestellte Szene integrierte auch die Gäste des Cafe´ Schweitzer.

Mit dem Projekt Graz 2040: Young People Acting gelingt etwas Bedeutsames: Mit diesen in kurzer Zeit geschaffenen szenischen Entwürfen wird für alle bildhaft und leicht vorstellbar, wie sich unattraktive Plätze und Orte zu nachhaltigen, sozialen und klimagerechten Stadträumen verändern ließen. Bei diesen drei Interventionsorten müsste auch nicht bis ins Jahr 2040 gewartet werden, bis sich diese nachhaltig lebenswerte Zukunft einstellt. Hier bräuchte es nur die rasche Handlungsbereitschaft der Politik.

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