13/06/2022

Aufruf – Jüdisches Leben in Graz

Für die Herbstausstellung Jüdisches Leben in Graz. Von 1147 bis heute sucht das Graz Museum nach materiellen Zeugnissen und Lebensgeschichten.
Darüber hinaus möchte das Graz Museum mit jüdischen Grazer*innen ins Gespräch kommen und ihre Geschichten erzählen.

Kontakt:
juedischesleben@stadt.graz.at 
+43 664 60872 7602

13/06/2022

SYNAGOGE MIT SCHULE AM GRIESKAI UM 1900

©: Stadtarchiv Graz

Das Graz Museum bereitet für Herbst eine umfassende Ausstellung über „Jüdisches Leben in Graz“ vor. Die Darstellung reicht vom Mittelalter bis in die Gegenwart und fragt nach wesentlichen Momenten der Willkür, Verfolgung, Gemeinschaft und Vielfalt im Leben jüdischer Grazer*innen. Thematisiert werden Aspekte jüdischer Identität und jüdischer Kultur und unter welchen Bedingungen diese in der Stadt ausgelebt werden konnten und können.

In diesem Zusammenhang sucht das Graz Museum nach materiellen Zeugnissen und Lebensgeschichten. Gesucht werden Gegenstände, Fotografien, Filme, Tonaufnahmen, Zeichnungen, Dokumente, Briefe und andere Materialien, die vom jüdischen Leben in Graz von der Vergangenheit bis heute berichten. 

Darüber hinaus möchte das Graz Museum mit jüdischen Grazer*innen ins Gespräch kommen und ihre Geschichten erzählen: Was bedeutet es, (in Graz) jüdisch zu sein? Wo leben die Nachfahren vertriebener jüdischer Grazer*innen heute? Wie war und ist es für jüdische Menschen, in Graz zu leben? Wie gestaltet(e) sich ihr Alltag? Welche Erfahrungen und Erinnerungen, welche Themen begleiten ihr Leben?

Bitte kontaktieren Sie das Graz Museum unter der E-Mail-Adresse:
juedischesleben@stadt.graz.at oder unter der Telefonnummer +43 664 60872 7602

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Über die Ausstellung

Jüdisches Leben in Graz
Von 1147 bis heute

Graz Museum Sackstraße | 26.10.2022 - 27.08.2023

Die Herbstausstellung des Graz Museums widmet sich der Geschichte der jüdischen Bevölkerung von ihrer ersten urkundlichen Erwähnung (1147 Steiermark, 1261 Graz) bis in die Gegenwart. Sie setzt sich das Ziel, jüdische Identität in ihrer Vielfalt zu vermitteln. Dabei handelt es sich um eine Spurensuche, denn durch die wiederholte Vertreibung und Vernichtung jüdischen Lebens wurde der Zugang zu diesem Teil der Grazer Geschichte vielfach zerstört. So begibt sich die Ausstellung auf die Suche nach jüdischen Menschen, Räumen und Lebensbedingungen. Sie ergründet, was es bedeutet, in Graz jüdisch zu sein und jüdisch zu leben. Wie hat sich jüdisches Leben in der Vergangenheit gestaltet, wie drückt es sich heute aus? Wie war und ist es in der Stadt präsent? Welche politischen, ökonomischen, kulturellen und religiösen Faktoren beeinflussen das Leben?

Das Leben jüdischer Grazer*innen ist über die Zeiten hinweg von Willkür und Verfolgung, aber auch von Gemeinschaft und Vielfalt geprägt. Wesentliche Themen sind der Alltag in der mittelalterlichen Stadt und die Vertreibungen, die eine lange Abwesenheit jüdischen Lebens (»Judensperre«) bis ins 19. Jahrhundert bewirken. Darauf folgt die allmähliche Einräumung von Rechten, sodass sich jüdische Menschen wieder in Graz ansiedeln und ein reges Gemeinwesen aufbauen können. All dies vollzieht sich in einer Atmosphäre des zunehmend aggressiver auftretenden Antisemitismus, die sich im Novemberpogrom 1938 entlädt. Es leitet die nationalsozialistische Aneignung und Zerstörung jüdischer Lebenswelten und schließlich die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Grazer*innen ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg stehen die Rückkehr von jüdischen Menschen nach Graz, der Wiederaufbau der Gemeinde und die Bewältigung der Vergangenheit im Fokus.

Kuratorin: Martina Zerovnik
Projektleitung: Bernhard Bachinger
Kuratorische Assistenz: Martin Hammer
Projektsteuerung: Sibylle Dienesch

In Zusammenarbeit mit der Jüdischen Kultusgemeinde Graz

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