Ausblick ins Himmelblau: Der neue gläserne EZB-Turm in Frankfurt wirkt transparent. Aber er will vor allem den Kontakt zur sozialen Realität vermeiden.
Dass internationale Finanzinstitute gezwungen sind, überhaupt noch Häuser zu bauen, gehört vielleicht zu den letzten Kompromissen, die die Finanzwelt eingehen muss. Die Produkte, die diese Branche bewegt, waren schon immer hochgradig fiktional. Mittlerweile ist auch der Handel selbst weitgehend digitalisiert und damit nur noch im Bedarfsfall sichtbar. Trotzdem müssen auch heute noch vereinzelt reale Menschen die Maschinen bedienen, und die wollen nun einmal untergebracht werden, ganz physisch, im dreidimensionalen Raum, mit Kantine und Fenstern. Weil diese Sichtbarkeit zwangsläufig Angriffsfläche herstellt, kommt sie eher ungelegen. Vor Häusern können sich Demonstranten versammeln. Häuser können von jedermann interpretiert und beurteilt werden. Eine Branche, die am liebsten unter sich bleibt, ist hier plötzlich ansprechbar. Die Gebäude der Finanzinstitute sind eine peinvolle Erinnerung daran, dass sich Finanz- und Realwirtschaft auf demselben Planeten befinden.
Oft treten Bankengebäude deshalb die Flucht nach oben an. Auch der Neubau der Europäischen Zentralbank, der heute in Frankfurt eröffnet wird, ist so ein Turm...
um dem ganzen
uebergeordnet zu sein; so wirken meist gebäude deren höhe nur von weitem her auszumachen ist...sie wirken erhaben und durch die verglasung erhalten sie eine scheinbare transparenz, heben sich aus der umgebung herraus und beherschen damit als solitär das ganze umfeld.
will das die finanz? will sie so gespiegelt werden? bzw. wollen wir uns der finanz derart unterordnen?
frueher waren es vorallem kirchen heute sind es eben banken und finanzhäuser, deren rendite hoffentlich stimmt ;-)
...bin eher für kommunizierende (grössen und) höhen, d.h. da muss was auf augenhöhe her, damit die massstäbe wieder passen.