13/06/2016

Jugendzentrum ECHO
Leuzenhofgasse 4, 8020 Graz

Jugendzentrum Grünanger
Theyergasse, 8041 Graz

Wettbewerbsergebnisse zweier geladener einstufiger Realisierungswettbewerbe nach dem Grazer Modell. Die Verfahren wurden vom 05. Februar – 20. Mai 2016 unter den jeweils gleichen 6 TeilnehmerInnen durchgeführt.

pürstl langmaier architekten gewinnen das Verfahren für das Jugendzentrum ECHO.

Architekturbüro Zepp gewinnt das Verfahren für das Jugendzentrum Grünanger.

Ausloberin
Stadtbaudirektion Graz
Referat Hochbau

Auftraggeberin
Stadt Graz - Amt für Jugend und Familie, 
Referat für Offene Kinder- und Jugendarbeit

Bauherrin
GBG Gebäude- und Baumanagement Graz

Ausstellung
bis 24. Juni 2016
Mo – Fr, 8 – 15
Stadtbaudirektion

13/06/2016

Jugendzentrum ECHO, Rendering

©: pürstl langmaier architekten

Jugendzentrum ECHO, Rendering

©: pürstl langmaier architekten

Jugendzentrum ECHO, Lage

©: Stadt Graz

Jugendzentrum Grünanger, Rendering

©: Arch. DI Bettina Zepp

Jugendzentrum Grünanger, Lage

©: Stadt Graz

Am Montag, dem 6. Juni 2016, wurden die Siegerprojekte der Wettbewerbe zum Neubau der Jugendzentren ECHO und Grünanger im Rahmen einer Pressekonferenz im Rathaus in Graz präsentiert. Bürgermeister Nagl betonte, dass zum ersten Mal in Graz am Bedarf gebaut werden könne, da die Funktion Jugendzentrum (JUZ) bisher immer mit Bestandsumnutzungen vorlieb habe nehmen müssen. Neben Siegfried Nagl sprachen: Bürgermeister-Stellvertreterin und Jugendstadträtin Martina Schröck, Stadtbaudirektor Bertram Werle, Jugendamts-Referatsleiter Markus Schabler, sowie die Wettbewerbssieger Bernd Pürstl und Herwig Langmaier (ECHO) und die Siegerin Bettina Zepp (Grünanger).

In Graz gibt es 13 Jugendzentren, die jährlich von rund 10.000 Jugendlichen (70 Prozent Burschen, 30 Prozent Mädchen) besucht werden. Das sind ca. 60 Prozent aller Jugendlichen in Graz, die zumindest einmal jährlich zu Gast sind. JUZ sind mindestens 16 Stunden pro Woche geöffnet und bieten Aktivitäten in einem von Konsumzwang freien Rahmen wie: Café, Handwerk, Sport, Berufsorientierung, Lernangebote oder einfach nur Aufenthalt in einem gesicherten Umfeld im Beisein einer Sozialarbeiterin oder eines Sozialarbeiters. Die zentrale Herausforderung liege sowohl in der täglichen Arbeit, als auch in der Konzeption in den Widersprüchen zwischen laut und leise, lustig und ernst sowie Burschen und Mädchen, so Markus Schaber.

Beide Neubauten werden rund 350 Quadratmeter Grundfläche in eingeschoßigen Baukörpern bereitstellen, die ein Jugendcafé, Lern- und Workshopbereiche, eine Werkstatt, einen eigenen Mädchenbereich, einen Aktivraum und Frei- und Sportbereiche im Außenraum umfassen. Im JUZ ECHO wird zusätzlich ein Proberaum für JungmusikerInnen eingerichtet. Als Projektkosten sind inkl. Einrichtung jeweils knapp 900.000 Euro veranschlagt, die beiden Holzbauten sollen im Jänner 2017 begonnen und im Herbst fertiggestellt werden.

Verfahren
Die Wettbewerbe wurden als einstufige anonyme, geladene baukünstlerische Realisierungswettbewerbe im Unterschwellenbereich nach dem Grazer Modell unter 6 TeilnehmerInnen von der Stadtbaudirektion Graz ausgelobt. Geladen waren jeweils die sechs gleichen Büros, die Jurierung fand bei beiden unter dem Vorsitz von Arch. DI Jasmin Leb-Idris am 19. und 20. Mai 2016 statt.

Jugenzentrum ECHO
Das in der Leuzenhofgasse (Bezirk Lend) gelegene Bestandsgebäude muss aufgrund der schlechten Bausubstanz abgerissen werden. Am Standort wird bereits seit 1982 ein JUZ betrieben, das heute vom Verein JUKUS betreut wird. Eine große Herausforderung liegt in der Integration eines hohen Anteils an Jugendlichen mit Migrationshintergrund rund um den Fröbelpark und in der Vermittlung von Berufsperspektiven für bildungsschwächere Jugendliche.

Wettbewerbsrgebnis ECHO
Bei der ersten Jurysitzung wurde eine Weiterbearbeitung von drei Projekten vorgeschlagen. Aus der zweiten Runde ergaben sich ein 1. und zwei 2. Preise:

  • 1. Preis: pürstl.langmaier.architekten, Graz
  • 2. Preis: Architekturbüro Wratschko, Graz
  • 2. Preis: Architekturbüro Zepp, Graz

Weiters geladen waren: ARGE Katzenberger – Janser & Castorina, Graz – Gleisdorf / 
Atelier Frühwirth, Graz / 
halm.kaschnig.wührer architekten, Graz.

Die Empfehlung der Jury für die zweite Runde an das spätere Siegerprojekt war eine Anpassung der Höhenentwicklung der einzelnen Räume an die Funktion, sowie eine mit der Grundrisskonzeption übereinstimmende Dachkonstruktion zu entwickeln. Dies wurde in der Überarbeitungsphase umgesetzt. Weiters lobte die Jury die Schaffung eines großzügigen Freibereichs im Süden durch die Längsausrichtung des Hauptbaukörpers an der nördlichen Böschungskante. Positiv hervorgehoben wurden die Zugangssituation und die Raumorganisation mit dem zentralen Jugendraum und den eingestellten nutzungsneutralen Raumkuben.

Jugendzentrum Grünanger
Im Umfeld des Grünangers findet seit 2001 regelmäßige Jugendarbeit statt – anfangs in Containern in der Theyergasse, ab 2009 in einem ehemaligen Hortraum in der Andersengasse. Der Neubau am ursprünglichen Standort in der Theyergasse liegt günstig zur Muruferzone und zu einem großen Sport- und Freibereich, weshalb er als besonders attraktiv für Jugendliche eingeschätzt wird. Betreut wird dieses JUZ von der Wiki Kinderbetreuungs GmbH.

Wettbewerbsrgebnis Grünanger

  • 1. Preis: Architekturbüro Zepp, Graz
  • 2. Preis: ARGE Katzenberger – Janser & Castorina, Graz – Gleisdorf
  • 3. Preis: Architekturbüro Wratschko, Graz

Weiters geladen waren: Atelier Frühwirth, Graz / 
pürstl.langmaier.architekten, Graz
 / halm.kaschnig.wührer architekten, Graz.

Das Siegerprojekt wird in seiner städtebaulichen Gesamtlösung (Eingangssituation und Außenraumbezug) von der Jury positiv bewertet. Hervorgehoben werden die gelungene Umsetzung des Raumprogramms, die gut funktionierenden und ausdifferenzierten Aufenthaltsbereiche, sowie die zentrale Querverbindung, die das Projekt strukturiert. Die „heterogene Ausformulierung des Baukörpers“ kann nicht die gesamte Jury überzeugen und wird „kontroversiell diskutiert“.

Weiterer Handlungsbedarf
Neben den beiden geplanten Neubauten würden Adaptierungen beim Jugendtreffpunkt Dietrichskeusch’n (Dietrichsteinplatz) anstehen um Barrierefreiheit zu erreichen, wie Herr Schaber abschließend mitteilte.

Ausstellung
Alle Beiträge der beiden Wettbewerbe sind bis einschließlich Freitag, 24. Juni 2016, Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr im Foyer der Stadtbaudirektion Graz, Europaplatz 20, 5. Stock, zu besichtigen.

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