Frühes 21. Jahrhundert, das zufriedenstellende Wirtschaftswachstum ließ – unter dem Druck, für ihre Aktionäre immer höhere Gewinne ausweisen zu wollen – amerikanische Banken und Fondsgesellschaften nach hochspekulativen Kreditgeschäften greifen. Es schien, als ob jeder Amerikaner, unabhängig vom tatsächlichen Einkommen, sich den Traum vom eigenen Heim plötzlich leisten könne. Einfamilienhäuser und Grundstücke wurden maßlos überbewertet, um so großzügig Kredite vergeben zu können, die als Buchgewinnrechnung das Bankenvermögen ständig steigerten.
Das Ende ist bekannt. Irgendwann konnten zigtausende US-Staatsbürger ihre Kredite nicht mehr bedienen und die Realität begann in den Bilanzen die Banken einzuholen. Im Sommer 2007 platzte in den USA die Immobilienblase endgültig.
Große US-Finanzunternehmen wurden, um sie vor einem Konkurs zu retten, unter staatliche Aufsicht gestellt. Die damals drittgrößte Investmentbank der Welt, Lehman Brothers, kollabierte mit einem Schuldenberg von über 200 Milliarden Dollar jedoch überhaupt.
In praktisch jedem Bundesstaat leben noch heute einmal kurzfristig glückliche Eigenheimbesitzer in Tent-Cities, Zeltstädten. Für die meisten ihrer ehemaligen Häuser finden sich keine Käufer, ganze Stadtvierteln und Häuserzeilen stehen leer und verfallen langsam.
Die Folgen der Insolvenz der Lehmann Brothers blieben nicht auf die USA begrenzt. Bis zur Gegenwart hält die Finanzkrise weltweit die Staatengemeinschaften unter Druck.
Eine Stadt beginnt zu rosten. Einer von vielen Artikeln im GAT, die sich mit Eisenerz, der in den letzten Jahrzehnten auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Einwohnerzahl geschrumpften Stadt, beschäftigen.
Die Eröffnung der Gedenkstätte Wächterhaus, einer Ruine aus einer anderen dunklen Zeit in der Geschichte beschreibt Antje Senarclens de Grancy 2009.
Ein Ende amerikanischer (T)räume. Rezension zum 2010 erschienenen Bildband "The Ruins of Detroit", von Yves Marchand und Romain Meffre
