22/06/2014

Der Artikel von Franziska Zoidl erschien am 14. Februar 2014 in der Tageszeitung Der Standard

22/06/2014

Leerstand Graz-Jakomini

©: Martin Grabner

Seit einem Jahr können leerstehende Häuser auf einer Online-Plattform eingezeichnet werden. Die Stadt will im Frühjahr 2014 eine Strategie für Leerstandsmanagement vorstellen.

Die Fenster im Erdgeschoß wurden mit Holzbrettern vernagelt, auf der Hauswand haben sich Graffitisprayer ausgetobt, das Licht im Obergeschoß ist immer aus: Das zweistöckige Biedermeierhaus in der Zollergasse im 7. Wiener Gemeindebezirk steht leer - und das, obwohl der Bedarf an Wohnraum in der Stadt stetig steigt. Fast zwei Millionen Menschen werden 2030 in Wien leben, also um 250.000 mehr als heute. 

Noch scheint es für die Zuwanderer - zumindest in der Theorie - genügend Platz zu geben: Die Stadt Wien weiß von 30.000 leerstehenden Wohnungen, ungenutzte Flächen dürfte es aber noch viel mehr geben.

Plattform für Transparenz
Allein im Wiener Leerstandsmelder wurden seit November 2012 rund hundert leere Häuser markiert. Auf der Plattform, betrieben von der IG Kultur, können leerstehende Häuser in eine virtuelle Karte eingezeichnet und mit zusätzlichen Informationen, zum Beispiel geschichtlichen Details, versehen werden. Damit soll die Transparenz in der Stadt erhöht werden, erklärt Willi Hejda, Obmann der IG Kultur Wien. Er ist etwas mehr als ein Jahr nach dem Start zufrieden mit dem Leerstandsmelder, den man sich von deutschen Großstädten abgeschaut hat. Im Winter werde es zwar etwas ruhiger, aber im Frühling würden wieder mehr leerstehende Häuser gemeldet.
Die Problematik von Leerstand wurde zum Beispiel in der von der TU Wien im Auftrag der Stadt und in Kooperation mit der IG Kultur durchgeführten Studie Perspektive Leerstand 2012 aufgezeigt: Besonders leere Erdgeschoßbereiche würden einem Grätzel ein negatives Image verpassen, während belebte Bereiche eine positive Stimmung und Sicherheit vermitteln.

... Lesen Sie mehr über den Wiener Leerstandsmelder, das Grätzelmanagement und Zwischennutzungen...

Im Artikel wird zudem zu berühmten Leerständen in Wien weitergeleitet, wie z.B. dem alten Gebäude der Wiener Wirtschaftsuniversität, dem K&K Post- und Telegrafenamt, dem Internationalen Pressezentrum usw.

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