10/11/2017

Seniorenwohnhaus Sankt Cyriak, Pfarrwerfen

Adresse
Dorfwerfen 184
5452 Pfarrwerfen
Salzburg

Architekt
Gerhard Mitterberger ZT-GmbH

Wettbewerb 2014
Fertigstellung 2016

10/11/2017

Ansicht Süd-Ost, Garten – Dachgarten

Architektur: Gerhard Mitterberger ZT-GmbH©: Zita Oberwalder

Garten

©: Zita Oberwalder

Gemeinschaftsraum – Freibereich

©: Zita Oberwalder

Fassadendetail

©: Zita Oberwalder

Stube

©: Zita Oberwalder

Hausgemeinschaftswohnung 2 – Küche

©: Zita Oberwalder

Hausgemeinschaftswohnung 3 – Terrasse

©: Zita Oberwalder

Hausgemeinschaftswohnung 3 – Küche

©: Zita Oberwalder

Wohlfühlbad, Friseur, Fußpflege

©: Zita Oberwalder

Kapelle

©: Zita Oberwalder

Erdgeschoß

©: Gerhard Mitterberger ZT-GmbH

2. Obergeschoß

©: Gerhard Mitterberger ZT-GmbH

Schnitte

©: Gerhard Mitterberger ZT-GmbH

Maßstäblichkeit – Gemeinschaft – Kommunikation –
Vertrautheit – Intimität

Das Pflegeheim fügt sich in die umgebende Baustruktur der Dorfrandlage zum nördlichen Grünraum ein und schließt die Bebauung vorerst ab, ohne weiteres Wachstum einzuschränken. Die zwei- bis drei-geschoßige Baumasse orientiert sich an der nahen Einfamilienhausbebauung, ist gegliedert und ordnet sich der dominierenden Kirche unter.

Im Sinne des Hausgemeinschaftsmodells werden vier Wohngemeinschaften so organisiert, dass ein Alltagsleben auch für mehr oder weniger Pflegebedürftige ermöglicht wird. Wohnen muss spürbar werden und nicht Pflegeheim oder gar Krankenhaus. Zusätzlich zur selbstverständlichen Pflegebetreuung der Bewohner organisiert der Alltagsbetreuer den Alltag. Er animiert, kocht, bietet Ansprache, .... , alles unter Einladung an die Bewohner mitzumachen.

Obwohl die Organisation der Hausgemeinschaftswohnungen einem Wohnbau mit zentralem Stiegenhaus und Lifterschließung entspricht, wird durch den Dachgarten und Aufenthaltsbereich / Pflegebereich im Obergeschoß das gesamte Haus halböffentlich durchlebt.

Geschuldet der eingeschränkten Mobilität der Bewohner ist die Öffentlichkeit im Haus willkommen. Gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat wird das Foyer genutzt, der nahe Kindergarten wird fixe Besuche im Haus abhalten mit Oma- / Opa- / Enkerl-Charakter. Der Freibereich ist nicht eingezäunt. Eine Abkürzung zur nahen Volksschule führt über den Gartenbereich und führt täglich, bewusst und gewollt, die Schulkinder nahe an die Aufenthaltsbereiche der einzelnen Wohngemeinschaften.

Der Garten ist mit Obstbäumen und Sträuchern bepflanzt. Der Zugangsbereich mit seinem teilweise großzügig überdachten Vorplatz schafft eine Zone, in der öffentlicher Raum und Zugangsbereich ineinander übergehen. Die Platz- situation ist einladend gestaltet und setzt sich niederschwellig ins Gebäude, Foyer und weiter in den Garten fort.

Das Foyer ist der zentrale Empfangs-, Aufenthalts- und Festbereich. Die integrierte Bar, flexible Möblierung und technische Infrastruktur sind geeignet für Großveranstaltungen wie auch für Feiern in Kleingruppen. Die anschließende Kapelle kann entweder getrennt oder im Konnex zum Foyer als Großraum genutzt werden.

Direkt dem Foyer angeschlossen sind die Verwaltungs-, Büro-, und Personalräume. Großzügige Glasflächen schaffen Durchblicke und Übersichtlichkeit für das Personal und die Besucher. Die getrennte Zulieferung und der eigene Personaleingang von Norden ermöglichen eine vollständige Entflechtung der Wohn- und Aufenthaltsbereiche von den Lagerflächen im Keller und den Zulieferungen im Alltag.

Der Wohnbereich gliedert sich in vier gleichartige Wohngemeinschaften zu je zwölf BewohnerInnen. Die kompakte Gruppierung der Zimmer um die großzügigen Aufenthaltsbereiche bringt kurze Wege innerhalb der Wohngemeinschaft. Die Aufenthaltsbereiche sind mit Terrassen nach Süden, in den Garten ergänzt. Ein Hochbeet je Wohnung ermöglicht das Selbstversorgen mit Kräutern und Blumen.

Die Aufenthaltsbereiche sind differenziert. Arbeits- und Essplätze in der Nähe der Kochgelegenheit (rollstuhlgerecht ausgeführt, um- und unterfahrbar) ermöglichen ein „Mitkochen“ der Bewohner unter Anleitung des Alltagsmanagers. Abgeschirmte Stuben, Sitz- und Fernsehbereiche laden zur Gruppenbildung ein und schaffen Aussicht nach Norden und Osten. Die Zimmer bieten zum üblichen Standard ein großzügiges Fensterelement, das als Sitzbank / Eckbank dient. Das Pflegebad (auch Friseur und Fußpflege) ist als Wellnessbereich mit Penthousefeeling gestaltet.

Der Freibereich ist sowohl für aktive Nutzer („Garteln“ mit Obstbäumen, Fruchtsträuchern, Hochbeeten, Gemüsebeeten, Blumenwiese) als auch passive Nutzer mit beschatteten Verweilplätzen geeignet. Der großzügige Dachgarten eignet sich als geschützter, isolierter Dementengarten.

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