29/09/2017

In der GAT_Kommentar-Reihe
PLUS / MINUS werden kurz und bündig positive wie negative Gestaltungen und Details aufgezeigt, die das Auge erfreuen oder beleidigen.

Sollten Sie, werte Leserin und werter Leser, auch bemerkenswerte Entdeckungen im öffentlichen Raum machen, so laden wir Sie ein, diese abzulichten und im jpg-Format mit einem kurzen Text und Ihrem Namen per eMail an redaktion@gat.st zu senden. GAT wählt die interessantesten Beiträge aus und veröffentlicht sie prompt.

Machen Sie mit!

29/09/2017

Anleger-Projekt Idlhofgasse 40, 2017

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Idlhofgasse 40, Innenhof ohne Spielplatz, aber mit arenaartiger Treppenanlage, 2017

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Bestandsgebäude Idlhofgasse 48 / Ungergasse 31, Juli 2017

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rendering Idlhofgasse 48 / Ungergasse 31, Screenshot > auritas.at

MINUS: Einige Fragen zum 'NEUBAUHERRENMODELL Wohnen am Park'
Idlhofgasse 48 / Ungergasse 31, 8020 Graz

Vor nicht ganz einem Jahr wurde das Anleger-Projekt Idlhofgasse 40 am ehemaligen Areal der BAN-Tischlerei fertiggestellt, nicht einmal ein Drittel der Wohnungen scheint vermietet zu sein, noch immer hängt ein riesiges Werbeprospekt an der Fassade, auch das EG-Geschäftslokal ist nicht vermietet.
Dennoch wird bereits mit einem weiteren Anlegerprojekt – Idlhofgasse 48 / Ungergasse 31 – am gegenüberliegenden Eck (ehemaliges BAN Recyclingcenter und Geschäft) begonnen und interessanterweise baut dieselbe Baufirma.

Auritas Finanzmanagement GmbH bewirbt dieses Projekt der ifa AG so:
(s. Link > auritas.at)

'Die Besonderheiten:

• Verlustzuweisung rd. 126% bezogen auf das Eigenkapital 2017
• Baugenehmigung liegt bereits vor
• Förderungswürdigkeit des Projektes entspricht den Vorgaben des Landes Steiermark
• Nettoeinnahmen in der Finanzierungsphase durchschnittlich 3,60% p.a.
• Bar-Investition erstmals auch ohne Förderdarlehen möglich – Mieteinnahmen gehen ab Vermietungsbeginn zur Gänze an den Investor, Steuervorteil bleibt auch weiterhin bestehen.'

Liest man diese Bewerbung, stellen sich einige Fragen:

  • 'Baubewilligung liegt bereits vor'
    Frage: Wie kann das sein? Wenn laut Deckplan 1 des gültigen FLÄWI 3.0 auf diesem Grundstück Bebauungplanpflicht zum Schutz der Innenhöfe besteht und es aber keinen Bebauungsplan gibt?
    Wie es übrigens auch beim Projekt Idlhofgasse 40 keinen gegeben hat.
    – Frage: Mit welcher Begründung hat die Stadtplanung hier auf einen Bebauungsplan verzichtet?
    Bei einer Größenordnung eines Projekts von mehr als 2000 m2 Bruttogeschoßfläche muss der Gestaltungsbeirat eingeschaltet werden, dieses Projekt hat lt. Angabe Auritas 3550 m2 Gesamtnutzfläche.
    – Frage: Wurde der Gestaltungsbeirat hier einbezogen? Und wenn ja, wie konnte dieses Projekt so freigegeben werden?
  • 'Förderungswürdigkeit des Projektes entspricht den Vorgaben des Landes Steiermark'
    Frage: Bedeutet dies, dass nun auch Anlegerneubauprojekte gefördert werden?
  • Auf der Homepage der Auritas Finanzmanagement GmbH wird auch geworben mit:
    'Universitäten, Schulen und Kindergärten in unmittelbarer Nähe'.
    – Frage: Wurden die freien Plätze in den umliegenden Kindergärten, Schulen überprüft?
    Seit Jahren wurde hier kein neuer Kindergarten oder eine neue Schule errichtet oder bestehende Kindergärten oder Schulen erweitert.

Weitere Details entnehmen Sie dem Link > NEUBAUHERRENMODELL Wohnen am Park, Idlhofgasse 48 / Ungergasse 31, 8020 Graz

Begeisterter Grazer

Eine Leerstandsabgabe würde helfen jene Wohnungen auf dem Markt zu bekommen die unbegründet leer stehen wobei das nicht so viele sind wie die Gegner von Neubauten es gerne hätten...
Graz braucht dringend Wohnraum und das auch Gries endlich wieder Neubauten bekommt ist echt toll auch wenn es den üblichen Nimby Leuten offenbar besser gefallen hat zuzuschauen wie Gries langsam verslumt.
Genossenschaftwohnungen sind natürlich diesen Anlegerprojekten vorzuziehen aber auch die Anlegerwohnungen bedeuten mehr dringend benötigten Wohnraum.
In der Nähe am Eggenbergergürtel 50 fängt man übrigens gerade damit an ein Projekt mit 220 Genossenschaftswohnungen zu bauen welchen erfreulicherweise eine hohe Bebauungsdichte aufweisen wird plus begrünten Innenhof und Bäume am Eggenbergergürtel.

Fr. 29/09/2017 3:43 Permalink
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