23/05/2008

Der zweistufige Realisierungswettbewerb PAVOREAL wurde von Pichler & Traupmann Architekten gewonnen.

Ausstellung
Dauer: 21.05. – 28.05. 2008
Öffnungszeiten:
DI-SO 10.00–18.00 Uhr

Ort:
Haus der Architektur Graz
Mariahilferstraße 2
8020 Graz

23/05/2008

2. Rang: GS architekts, Graz. Blick vom Karmeliterplatz

2. Rang: GS architects, Graz. Blick vom Stadtpark

2. Rang: GS architekts, Graz. Lageplan

3. Rang: Fandler Architektur, Graz. Blick vom Karmeliterplatz.

3. Rang: Fandler Architektur, Graz. Blick vom Stadtpark.

3. Rang: Fandler Architektur, Graz. Lageplan

3. Rang: HoG Architektur, Graz. Blick vom Schlossberg.

3. Rang: HoG Architektur, Graz. Blick vom Karmeliterplatz.

3. Rang: HoG Architektur, Graz. Schnitt

3. Rang: HOG Architektur, Graz. Lageplan

3. Rang: Schulz Architektur, Graz. Blick vom Schlossberg.

3. Rang: Schulz Architektur, Graz. Blick vom Karmeliterplatz.

3. Rang: Schulz Architektur, Graz. Vogelperspektive

3. Rang: Schulz Architektur, Graz. Blick vom Stadtpark.

3. Rang: Szyszkowitz-Kowalski und Partner, Graz. Blick vom Schlossberg.

3. Rang: Szyszkowitz-Kowalski und Partner, Graz. Blick vom Karmeliterplatz.

3. Rang: Szyszkowitz-Kowalski und Partner, Graz. Lageplan

Am 20. Mai 2008, wurde in Anwesenheit der Wettbewerbssieger, Pichler & Traupmann Architekten aus Wien, im HDA Graz die Ausstellung zum internationalen Architekturwettbewerb PAVOREAL - Pfauengarten Graz eröffnet. Bis zum 28.05. waren neben dem Siegerprojekt, die sechs weiteren Projekte der 2. Verfahrensstufe zu sehen.

Im September 2007 fiel der offizielle Startschuss zum Architekturwettbewerb PAVOREAL. Mit der Ausschreibung dieses europaweit offenen, zweistufigen Architekturwettbewerbs zur Überbauung der Tiefgarage Pfauengarten erhielten die WettbewerbsteilnehmerInnen in einem Auswahlverfahren die Möglichkeit, dieses einzigartige, über Jahrhunderte gewachsene Altstadtgefüge zu ergänzen.

Gegenstand des zweistufiger Realisierungswettbewerbs war die Erlangung von Vorentwürfen für das Bauvorhaben PAVOREAL - einer nennenswerten Ergänzung der zum Weltkulturerbe zählenden Altstadt von Graz. Auf Areal 1 war ein attraktiver Mix aus mehreren urbanen Funktionen (Wohnen, Arbeiten, Handel) zu konzipieren. Im Zentrum stand dabei die Schaffung eines Innenstadthotels mit einer BGF von rund 13.000 m2. Für Areal 2 war die Inszenierung einer bauhistorisch wertvollen Stadtbefestigung als Schwelle zu einer über Jahrhunderte gewachsenen Parklandschaft gefordert.

WETTBEWERBSERGEBNIS

Insgesamt hatten sich 120 Büros zum Wettbewerb angemeldet, 46 Teams reichten ihre Entwürfe ein und stellten sich damit der Jury unter dem Vorsitz von Architekt MNAL Kjetil Thorsen. Die Jurysitzung der 2. Stufe erfolgte am 04.03.2008.

1- Rang: Pichler & Traupmann Architekten, Wien (GAT berichtete)

2. Rang: GS architects, Graz (DI Daniela Gojic, Arch. DI Brigitte Spurej-Jammernegg, Arch. DI Michael Gattermayer)

3. Rang:

  • Fandler Architektur, Graz (Arch. DI Kurt Fandler)
  • HoG Architektur, Graz (Martin Emmerer, Clemens Luser, Hansjörg Luser)
  • Schulz-Architektur, Graz (Arch. DI Marcus Schulz)
  • Szyszkowitz-Kowalski und Partner, Graz (O. Univ.-Prof. Arch. DI Karla Kowalski, O. Univ.-Prof. Arch. DI Michael)
  • Gangoly & Kristiner Architekten, Graz und Terrain: Loenhart & Mayr BDA, München 


BESCHREIBUNG DES SIEGERPROJEKTES

Pichler & Traupmann Architekten

Das bestehende Niveau, welches auf der Oberkante der Tiefgarage und unter der Krone der historischen Befestigungsmauer liegt, wird mit einem neuen Plateau überbaut. Dieses Plateau wird zwar einerseits mit einer deutliche Fuge von der Stadtmauer, deren Charakter dadurch massiv gestärkt wirkt, abgerückt, erlaubt aber andererseits einen ungehinderten und weit schweifenden Blick in und über den Stadtpark, wie er in dieser Form bisher nicht möglich war. Das städtebaulich attraktive und aktive Programm wird in drei einzeln stehende Häuser gegliedert: in ein Hotel und zwei Wohngebäude. Diese Strategie erlaubt eine sensible Gliederung und Einbettung der Gesamtbaumasse in das historische Stadtgefüge. Das Projekt wird als städtische Komposition dreier Häuser und weniger als ein Großprojekt erlebt. Jedes der Häuser nimmt unterschiedliche städtebauliche Bezugslinien auf und reagiert unterschiedlich auf die jeweiligen stadträumlichen Situationen. Am wesentlichsten erscheint jedoch, dass die bisherigen Blickbezüge nach wie vor vollkommen ungehindert möglich sind: der Blick vom Stadtpark zum Grazer Uhrturm, der Blick vom Stadtpark auf das Dach des Landesarchivs mit dem dahinter liegenden Schlossberg und der Blick vom Karmeliterplatz in die Baumkronen des tiefer liegenden Stadtparks.

In der sensiblen Zone des Übergangs von Altstadt zu Stadtpark, die trotz ihrer Lage innerhalb der Befestigungsmauern nie bebaut war, werden rautenförmige Grundrisse entwickelt, die weniger auf klassische Gebäudetypologien Bezug nehmen als vielmehr auf die geknickten, polygonalen Verläufe der ehemaligen Befestigungsanlagen. Vom Stadtpark aus erscheinen die Baukörper daher äußerst schlank sowie zurückweichend und belassen der historischen Stadtmauer ihre Dominanz. Der Karmeliterplatz hingegen wird nach Osten hin geschlossen bei gleichzeitigem Erhalt seines Bezugs zum Stadtpark. Ein Wasserbecken zieht sich in Reminiszenz an den historischen Burggraben entlang der gesamten Länge der historischen Stadtmauer. Die Uferkante zum Park bildet Buchten zum Verweilen und wurde durch den Schattenwurf der neuen Gebäude gebildet. So wird zweimal im Jahr der Schatten exakt auf die Wasseroberfläche treffen. Die Architektur der Gebäude tritt so in unmittelbaren Bezug zur Landschaftsarchitektur.

Das statisch-konstruktive Konzept berücksichtigt die Vorgaben des Bestandes, ohne jedoch dadurch gestalterische Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Um einerseits die Stahlleichtbauweise auszudrücken und andererseits die Einbindung der Gebäude in die charakteristische ziegelrote Dachlandschaft herzustellen, sind Fassaden und Dächer mit in der Farbe sich der Dachlandschaft annähernden Lochblechtafeln von unterschiedlicher Lochgröße überzogen.

Missoni

Es ist erstaunlich, was sich die Architekten des PAVOREAL-Wettbewerbes heute von den Wettbewerbsauslobern gefallen lassen.
Es wird in der Wettbewerbsausschreibung Seite 15 den Teilnehmern zugesagt, dass „eine öffentliche Präsentation und Ausstellung der Projekte noch im 2. Quartal 2008“ stattfinden wird. Doch der Auslober verzichtet darauf und stellt nur seine Preisträger aus, sodass niemand die Qualitäten der sonstigen Projekte und damit auch die Qualität der Jury beurteilen kann. Auch die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten kümmert sich nicht um die zugesagte und nicht ausgeführte Ausstellung und die damit verbundene Mißachtung der Teilnehmer. Die auf den Mini-Bildschirmchen schnell durchlaufenden Mini-Bildchen der übrigen Wettbewerbsbeiträge können jedenfalls nicht als „Ausstellung“, wie wir es bei regulär durchgeführten Wettbewerben gewohnt sind, bezeichnet werden.
Eine Intervention unserer Kammer würde den Auslober zwingen, die versprochene Ausstellung durchzuführen.
Graz, 28.05.2008
TEAM A GRAZ
Architekt Dipl.-Ing. Herbert Missoni

Mi. 28/05/2008 5:17 Permalink
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