26/03/2013

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzublicken.
Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen / Kontakt:
Redaktion VAF
Karin Wallmüller
k.wallmueller@aon.at

26/03/2013

Schauturbine Kraftwerk Pernegg an der Mur, Ansicht Nord, Blick nach Pernegg.

©: Pilz Architektur

Schauturbine Kraftwerk Pernegg
Pilzarchitektur, 2012

Das Kraftwerk Pernegg ist aufgrund seiner topografischen Lage und Erscheinung ein wichtiges Baudenkmal der Region. Vom Ortskern Pernegg kommend, sieht man bereits von weitem die nach Osten gerichtete Hauptfassade des Kraftwerks. In diesem Kontext wurde die Schauturbine in respektvoller Distanz, aber selbstbewusst an der Böschungskante sitzend, am nördlichen Ufer des Unterwasserkanals positioniert. Sie bietet Besuchern und Interessierten ein Stück erlebbare Industriegeschichte in unmittelbarer Verbindung zum Originalschauplatz.

Der neue Ausstellungspavillon für die Schauturbine, ein transparenter Würfel, bildet aufgrund seiner Schlichtheit einen spannenden Kontrast zum üppig geformten Objekt der Kaplanturbine, gleichzeitig steht er als Beispiel zeitgemäßer Baukunst im Dialog mit den historischen Bestandsbauten.

Um die komplexen Funktionen der Turbine erlebbar zu machen, wurde eine Wegführung angelegt, die von der Eingangsebene (0), die den Generator in ähnlicher Situation wie im jetzigen Krafthaus zeigt, über eine Rampe zu einer Aussichtsplattform auf halber Höhe des Pavillons führt (Ebene +1), auf der die Turbine allseitig und aus verschiedenen Blickwinkeln besichtigt werden kann. Von dieser Plattform aus können auch Filmprojektionen auf die Rückwand des Pavillons zur weiterführenden Erklärung des Kraftwerks vorgeführt werden. Gleichzeitig bietet die Rampe Ausblicke auf das alte Kraftwerksensemble und die Umgebung von Peggau. Die untere Ebene (-1) bietet mit einer nachgebildeten, schneckenförmigen Turbinenspirale Einblicke in die jetzt für Besucher nicht zugänglichen Turbinenbereiche.

Das Gebäude wurde als Mischkonstruktion aus Stahlbeton für Boden, Dach, geschlossene Rückseite und Stahlstützen errichtet. Das geneigte Foliendach mit Attika wird über die Stützen ohne sichtbare Abfallrohre entwässert. Die Betonoberflächen im Hauptraum sind eingefärbt, geschliffen oder gestockt. Die drei Sichtfassaden, Ost, Süd und West, sind als Nurglasfassaden hergestellt. (Text: Architekt, redaktionell überarbeitet, Karin Wallmüller)

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