08/09/2014

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jh. zurückzublicken. Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen:

Redaktion VAF
Karin Wallmüller
wallmueller@gat.st

Dieses Architekturporträt wird unterstützt von Zimmerei-Holzbau Sommer GmbH, die die Holzfassade samt Wärmedämmung ausgeführt hat:

08/09/2014

Einfamilienhaus Krause in Hartberg

Architektur: projekt.cc©: Zita Oberwalder

Einfamilienhaus Krause in Hartberg

Architektur: projekt.cc, Graz 2011

HAUS UND HOF
Bei langgestreckten Grundstücksteilungen rücken die vorgesehenen Baufelder nahe aneinander. Um das Nichtbeeinflussbare auszublenden und dem eigenen Qualitätsanspruch zu genügen, nützt die Baumasse die gesamte Fläche der Baugrenzlinien und wird von einem geschützten Innenhof mit Licht durchflutet. Das flachgeneigte Naturgelände bleibt über den Hof auch im Inneren des Hauses spürbar erhalten. Eine 3 Meter Tiefe Loggia über die gesamte Hausbreite verbindet den Wohnbereich mit dem süd-westseitigen Garten.

MATERIAL / STIMMUNG / HAPTIK
Das gesamte Bauwerk ist in Stahlbetonbauweise ausgeführt. Die massiven, speicherwirksamen Massen sind thermisch umhüllt mit Mineralwolle und einer hinterlüfteten Lärchenbretterschalung. Das Dach ist begrünt, geheizt wird mittels Erdwärme-Tiefenbohrung. Wände / Scheiben / Platten und Träger sind im Innenraum als Sichtbeton in eine Holzstrukturschalung gegossen. Der geölte Lärchenboden ergänzt diese Holzstruktur und flutet den Raum mit warmem Licht. Die Reduktion auf wenige, zeitlose Materialien vermittelt Ruhe und Beständigkeit und schafft die nötige Offenheit für Möbel und Accessoires.

NACHHALTIGKEIT
Das Niedertemperaturheizsystem mit Erdwärmepumpe in Kombination mit den großen speicherwirksamen Massen der Sichtbetonwände und Decken erzeugen mit dem geölten Lärchenboden Behaglichkeit bereits bei niedrigeren Raumlufttemperaturen.
Die hinterlüftete Fassadenverkleidungen, die Außenbeschattung der Verglasungen, die 3m Tiefe Westloggia sowie das Gründach schützen wiederum mit der speicherwirksamen Masse der Grundkonstruktion das Gebäude im Sommer vor Überhitzung.
Eine Zisterne für Brauchwassernutzung reduziert den Trinkwasserverbrauch.
(Text: Architekten)

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