14/12/2020

Wettbewerbsergebnis
LFS Grottenhof Modernisierung

Den EU-weit offenen Realisierungswettbewerb hat die Teilnehmergemeinschaft OSNAP Open South North Architecture Practice ZT-GmbH & Caspar Wichert Architektur ZT-GmbH unter 29 TeilnehmerInnen gewonnen.

Auslober
Landesimmobilien-GmbH (LIG)

Projektträger
Amt der Steiermärkischen Landesregierung – A16 Referat Landeshochbau

Besteller und Nutzer
Amt der Steiermärkischen Landesregierung – A10 Land- und Forstwirtschaft

14/12/2020

Wettbewerbsergebnis LFS Grottenhof: 1. Platz – Schaubild Zugang

©: OSNAP Open South North Architecture Practice & Caspar Wichert Architektur

1. Platz: Schaubild Cluster

©: OSNAP Open South North Architecture Practice & Caspar Wichert Architektur

1. Platz: OSNAP & Caspar Wichert Architektur

©: bitzan.at

2. Platz: FIPE architects ZT-OG

©: bitzan.at

3. Platz: Atelier für Architektur, Thomas Pilz Christoph Schwarz ZT-GmbH

©: bitzan.at

Anerkennung: Ferdinand Certov ZT-GmbH

©: bitzan.at

Anerkennung: Atelier Thomas Pucher

©: bitzan.at

Anerkennung: Spannberger/Architektur ZT

©: bitzan.at

Nachrücker: fasch&fuchs.zt-gmbh

©: bitzan.at

Nachrücker: NOW Architektur ZT

©: bitzan.at

Die LSF Grottenhof in Graz-Wetzelsdorf, eine der 22 landwirtschaftlichen Fachschulen des Landes Steiermark, soll modernisiert und erweitert werden. Dazu führte die Landesimmobiliengesellschaft (LIG) zwischen Juni und Oktober 2020 einen EU-weit offenen Realisierungswettbewerb durch, in dem ein Neubau für den Unterricht, die Verwaltung und Vermarktung sowie die Adaptierung des seit 1867 bestehenden Schulgebäudes für die zukünftige Internatsnutzung zu erarbeiten waren. Zudem sollten die Außenanlagen als Raum für Begegnungen und einen Bauernmarkt gestaltet werden.

Zum Wettbewerb wurden 29 Projekte eingereicht, von denen die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Roland Gnaiger am ersten Sitzungstag, dem 07.10.2020, zwei wegen diverser Mängel auszuscheiden hatte. Nach vertiefter Beurteilung der übrigen 27 Projekte anhand der Auslobungskriterien kam die Jury am zweiten Sitzungstag, dem 08.10.2020, zu folgendem Ergebnis:

Wettbewerbsergebnis

  • 1. Platz:
    OSNAP Open South North Architecture Practice ZT-GmbH und Caspar Wichert Architektur ZT- GmbH (Teilnehmergemeinschaft)
  • 2. Platz:
    FIPE architects ZT-OG
  • 3. Platz:
    Atelier für Architektur, Thomas Pilz Christoph Schwarz ZT-GmbH
  • Anerkennungen
    – Ferdinand Certov ZT-GmbH
    – Atelier Thomas Pucher
    – Spannberger/Architektur ZT
  • Nachrücker
    – fasch&fuchs.zt-gmbh
    – NOW Architektur ZT

Weitere TeilnehmerInnen

  • Ganguly Architects Ltd
  • Architekt DI Christian Schmirl
  • Architekten Kassarnig ZT-GmbH
  • Architekt DI Klaus Molda
  • Michael Stoss - Architekt
  • Architekt Rupert Siller
  • MAS_Mojo Architectural Studio und gaft & onion ZT-KG (Teilnehmergemeinschaft)
  • Architekturbüro Mayrhauser und Kollmann
  • Stoiser Wallmüller Architekten
  • Zaffignani Architektur ZT-GmbH
  • mitiska.wäger architekten ZT + Arch. Thomas Znoj (Teilnehmergesellschaft)
  • LOSTINARCHITECTURE - Arch. DI Kornelia Herzog
  • jiffy bau entwurf designOG
  • Architekt Tobias Weske und Architektin Katharina Rabanser und Architekt Lorenzo De Chiffre (Teilnehmergemeinschaft)
  • Architekt Martin Konrad
  • Arch. DI Marie-Theres Süßner
  • Florian Schober Architektur ZT
  • Architekt Kletzl
  • NEUundPLAN Architektur Dr. G. Plankensteiner ZT-GmbH
  • architekturschmiede
  • Bergwerk Architekten ZT GmbH

Jurybeurteilung Siegerprojekt
"Das Projekt sendet eine klare Orientierungshilfe, indem es sich mit seiner Eingangs- und Empfangsfassade in Richtung der bestehen Wirtschaftsgebäude und der BesucherInnen wendet. Mit dieser Geste spielt es sich gleichzeitig vom historischen Schulbaukörper (Erbauung 1896/97) frei und stuft diesen auf die ihm angemessene Bedeutung als Internatsgebäude zurück.
Hangseitig bilden zwei spielerisch tänzelnde Baukörper mit dem Bestandsbau das neue Zentrum der Gesamtanlage und geben dem Schlössl und den Wirtschaftshöfen Halt und ein Gegenüber. Leicht hineinversetzt und als Gelenk ausgebildet führt der Eingang in einen eingeschoßigen Empfangs- und Verteilerraum, der den Bestand und die Neubauten miteinander verbindet und von dem sich (übersichtlich organisiert) die Wege zu Essbereich, Mehrzwecksaal, dem Internat und den Garderoben im Untergeschoß erschließen.
Über die sich zum Westen öffnende Fuge zwischen den Baukörpern von Schule und Mehrzwecksaal wird Naturlicht tief in das Foyer und den Speisesaal gelenkt. Für größere Veranstaltungen steht auf der Eingangsebene ein fließendes Raumkontinuum aus Foyer, Speisesaal und Mehrzwecksaal zur Verfügung.
Die Unterrichtsebenen bilden zwei (im ersten Obergeschoß) bzw. drei (im zweiten Oberschoss) attraktive Unterrichtscluster, deren Erschließungsbereiche eingeschränkt nutzbar aber gut belichtet sind. Alle Unterrichtsräume sind wohl proportioniert und teils zweiseitig belichtet. Der Verwaltungs- und LehrerInnenbereich ist schnell auffindbar, gut integriert und bildet einen optimalen Überblick über die Zugangs- und Freibereiche im Norden.
Eine besondere Projektattraktivität besteht in der Dachterrasse, die dem Neu- und Altbau einen Ausgang im ersten Obergeschoss und eine schöne Überleitung zum südwestlich gelegenen Landschafts- und Freizeitbereich bietet.
Weniger gut beurteilt die Jury den Freibereich. Unmotiviert und beliebig erscheinen Lage und Zuschnitt des dreieckigen Vorplatzes, der sich weder auf die Gebäudefluchten noch auf die Geländeschichtung bezieht. Selbiges gilt für die PKW-Parkierung. Anerkennend wird allerdings festgestellt, dass die Bauten im Süden direkt an den Grünraum anschließen.
Die wirtschaftlichen Kennwerte weisen sehr gute Geschoßflächenzahlen aus (wohl auch die Kubaturen), die Abwicklung der Fassadenflächen liegt hingegen über dem Durchschnitt. Die Gesamtgestaltung der Fassaden und Baukörper zeugt von einer entspannten Angemessenheit und repräsentiert glaubwürdig den gewünschten Holzbau, der auch konstruktiv logisch und ökonomisch zu realisieren ist. Insgesamt liegt damit ein Projekt vor, das dem Ort und den Erwartungen der AuftraggeberInnen wie auch einer zeitgenössischen Architektursprache vollinhaltlich gerecht wird."
Empfehlungen der Jury
"Die Zone zwischen Neubau und Altbestand sollte im Erdgeschoß besser belichtet werden. Die Gestaltung des Außenraums weist Optimierungsbedarf auf, besonders der befestigten Hof- und Marktbereich sollte neu konzipiert werden. Hier könnte ein großzügigerer Platz entstehen. Damit sollte auch die Anlieferung und Entsorgung im nordwestlichen Teil des Gebäudes verbessert werden."

Weitere Beurteilungen entnehmen sie dem angehängten Juryprotokoll.

 

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