03/12/2018

Kultur schafft urbane Zukunft
Der Call zum Grazer Kulturjahr 2020

Unter dem Motto Kultur schafft urbane Zukunft setzt die Stadt Graz im Jahr 2020 einen Schwerpunkt. Dazu lädt sie Akteurinnen und Akteure sowie Einrichtungen aus Kunst und Wissenschaft aller Sparten zur Einreichung von Projekten ein.

Einreichung
zur Förderung bis
18. März 2019, 12:00 Uhr

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03/12/2018

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©: Karin Wallmüller

Mitglieder des Programmbeirats bei der Präsentation des Calls: von links: Darrel Toulon | Monika Pessler | Annette Knoch | DI Günter Koberg | Christian Mayer

©: Emil Gruber

Cover CALL Kulturjahr 2020 > siehe Download

©: Stadt Graz

Am 22.11.2018 lud die Stadt Graz zur Präsentation der Einreichungs- modalitäten für das Kulturjahr 2020 ins Grazer Orpheum ein. Im vollgefüllten Saal bekräftigte Kulturstadtrat Riegler noch einmal, die für Projekte zur Verfügung stehenden 5 Millionen Euro, seien „frisches, neues Geld“. Die Stadt reduziere zur Finanzierung nicht bestehende Fördertöpfe von Kultur und Wissenschaft.
Vielmehr erwarten sich die Verantwortlichen mit den neuen Mitteln einen starken Dialog von Kultur und Wissenschaft. Interdisziplinäre Projekte und Kooperationen abseits bereits gegangener Wege sind ausdrücklich erwünscht. Gerne können auch ausländische Partner an Projekten beteiligt sein, sofern die Umsetzung der Ideen im Grazer Stadtraum erfolgt. Die Erwartungshaltung der Politik ist ein Programm, das Graz über das ganze Kulturjahr und in jedem Bezirk bespielt. Dabei wird große Hoffnung gehegt, Projekte zu finden, die Grazer und Grazerinnen anspricht, die wenig bis gar nicht an Kunst, Kultur und Wissenschaft interessiert sind. „Ganz Graz“ zu erreichen, ist das Idealziel.
Für die Auswahl wird ein bereits ernannter Programmbeirat in einem einfachen Mehrheitsprinzip entscheiden. Christian Mayer, der Koordinator des Beirates, garantiert volle Transparenz der Entscheidungen.
Heidrun Primas, die Sprecherin des Kulturbeirates – einem Gremium, das den Kulturstadtrat praktisch seit Beginn seines Amtsantritts beratend zur Seite steht – wies in ihrer Einleitung auf die Wichtigkeit dieses Programmbeirats hin. Erst eine solche kooperative Intendanz, unabhängig und weisungsungebunden, ist der Garant für eine Vielfältigkeit im Programm des Kulturjahres. Auch darf der Programmbeirat selbst nicht an Einreichungen beteiligt sein.  
Es wird keine Vorgaben geben, auch keine Maximalhöhe für Einreichungen. Vielmehr wird auf die Interdisziplinarität der Themen geachtet. Erstmalige Kooperationen von mehreren Einzelpersonen und/oder Institutionen – auch auf „unterschiedlicher Augenhöhe“ sind sehr willkommen. Um bei einer Vernetzung von bisher nicht in Kontakt stehenden Kulturschaffenden und Wissenschaftlern zu helfen, wird es auf der Homepage der Stadt Graz eine Suchfunktion für alle Call-Interessierten geben.
Mehrfacheinreichungen mit unterschiedlichen Partnern zu verschiedenen Themen sind erlaubt. Zusätzlich ist auch eine Überarbeitung von bereits bei Mehrjahresförderungen eingereichten Projekten möglich. Werden diese in einem größeren Rahmen als schon beschrieben, entwickelt, zählen bereits dafür zugewiesene Gelder als Eigenmittel. Besonders bei aufwändigeren Projekten wird auf die Notwendigkeit von Eigenmitteln hingewiesen, da eine Wahrscheinlichkeit einer Vollsubventionierung – auch aus Gründen von Diversität – sehr gering ist.
Die Ausschreibungsfrist endet am 18.März 2019. Der Programmbeirat ist optimistisch, soweit es „Menge und Komplexität der Projekte“ nicht verhindern (Mayer), bereits mit Ende Juni 2019 die vom Gremium ausgewählten Einreichungen bekannt zu geben. Dann könnte auch mit der letzten Gemeinderatsitzung im Juli 2019 eine endgültige Genehmigung seitens der Stadtregierung erfolgen.
Um die Realisierung von Projekten, die in den ersten Monaten von 2020 stattfinden, zu garantieren, werden bei Bedarf Teilsummen der Projektkosten auch schon 2019 ausbezahlt. Finanzierung von Infrastruktur ist generell ausgeschlossen.
Die Stadt Graz wird Im Kulturjahr 2020 nicht als Veranstalter auftreten, diese Verantwortung bleibt bei den einzelnen Beteiligten. Günther Riegler verspricht aber im Namen des Bürgermeisters erleichterte Zugänge und schnellere Abwicklung von notwendigen Behördenauflagen wie zum Beispiel die des Straßen- und Brückenbauamtes.
Eine von der Stadt installierte Agentur wird Marketing und Umsetzung des Kulturjahres begleiten. Genauere Informationen dazu folgen in der zweiten Jahreshälfte 2019.
Vision und Utopie, Innovation und Überwindung von kulturellen Schranken, die Suche nach einer funktionierenden urbanen Gesellschaft in Graz innerhalb Europas finden sich als durchgehendes Thema im Call. Zukunftsweisende Ansätze dazu, die weit über das Kulturjahr hinaus reichen, das erhoffen sich die Verantwortlichen.

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Programmbeirat
Der Programmbeirat für das Kulturjahr 2020 setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

  • Mag. Christian Mayer, Kulturmanager 2020, zuletzt Projektleiter an der Kunstuniversität Graz, Theaterdramaturg
  • Prof. Mark Blaschitz, Professor für Wohnbau, Grundlagen und Entwerfen in der Fachgruppe Architektur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart; Mitbegründer des Grazer KünstlerInnen-Kollektivs SPLITTERWERK
  • Mag. Annette Knoch, Leiterin Literaturverlag Droschl
  • DI Günter Koberg, Leiter der Baukultur Land Steiermark
  • Mag. Monika Pessler, MSC, Direktorin Sigmund Freud Museum
  • Mag. Bettina Steindl, Projektleiterin „Kultur Perspektiven 2024“
  • DDr. Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst Wien und Leiter der VIENNA BIENNALE
  • Darrel Toulon, Ex-Ballettdirektor der Oper Graz; freischaffender Choreograph, Regisseur und Dozent

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