18/10/2013

SYMPOSIUM
heimat/los. Erkundungen zwischen Identität, Politik und Architektur
WANN: Fr, 18.10.2013, 15.00-19.30 Uhr
Buchpräsentation: Antje Senarclens de Grancy und Günther Koberg, 15.15 Uhr
WO: HDA – Haus der Architektur
Mariahilferstraße 2
8020 Graz
Eintritt frei

BUCH
Der „Verein für Heimatschutz in Steiermark“.
Antje Senarclens de Grancy (Hg.).
Berlin: Jovis Verlag 2013.
(= Architektur + Analyse Band 4., Hg. v. Anselm Wagner).
270 Seiten

18/10/2013
©: TU Graz - Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften

Einladung zum Symposium mit Buchpräsentation am 18. Oktober 2013

Thronfolger Franz Ferdinand wirkte als Schutzherr, Peter Rosegger als Ideengeber und der Volkskundler Viktor Geramb als Präsident. Seit über 100 Jahren definiert der „Verein für Heimatschutz“ Normen für das Bauen im Sinn der jeweils eigenen Kultur. Eine Disziplinen übergreifende Forschungsgruppe rund um die Kunsthistorikerin Antje Senarclens de Grancy vom Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz hat das Archiv des steirischen Vereins nun kritisch aufgearbeitet. Ihre Erkundungen präsentiert sie im Buch „Identität – Politik – Architektur. Der ‚Verein für Heimatschutz in Steiermark" im Rahmen des Symposiums „heimat/los“ am 18. Oktober 2013 im HDA Graz erstmals der Öffentlichkeit.

Es sind Geschichten, die der Öffentlichkeit bisher verborgen waren, weil sie am Dachboden eines Grazer Museums verstaubten. Eine engagierte Forschungsgruppe hat die kulturhistorisch bedeutsamen Quellen vier Jahre lang gesichtet, aufgearbeitet und im Steirischen Landesarchiv sowie einer Buchpublikation für Interessierte zugänglich gemacht.

Historische Verstrickungen

„Die Geschichte des Heimatschutzes in der Steiermark mit all seinen Verstrickungen und Vereinnahmungen vom Ständestaat über die NS-Zeit und die Nachkriegszeit bis zur Neuorientierung heute liest sich überaus spannend“, resümiert Antje Senarclens de Grancy. Gemeinsam mit Soziologen, Zeithistorikern und Kulturanthropologen hat die Kunsthistorikerin ein wenig bekanntes Stück steirischer Geschichte untersucht. Immer im Fokus: Die Frage, welche Architektur aus welchen identitätsstiftenden Gründen schützenswert war.

„Über 100 Jahre lang definierte der „Heimatschutz“ Normen für das Bauen im Sinne des jeweils „Eigenen“: Es gab ganz klare Festlegungen, was architektonisch richtig oder falsch im Sinn der eigenen Kultur ist“, weiß Senarclens de Grancy. „Deutsch und steirisch galt dabei als durchaus vereinbar.“ Den Heimatschutz gab es im ganzen deutschen Sprachraum, in der Steiermark hat der Verein – heute „BauKultur Steiermark“ – eine besonders starke Tradition.

Buch-„Premiere“

Dieses Spannungsfeld zwischen globaler Vernetzung, Neuformierung politisch-nationaler Grenzen und lokalen Ansprüchen auf Exklusivität beschreiben die Autoren rund um Senarclens de Grancy in ihrem Buch, das sie als Höhepunkt des Symposiums „heimat/los. Erkundigungen zwischen Identität, Politik und Architektur“ der Öffentlichkeit präsentieren.

Mit dabei: unter anderem die heuer mit dem Anton-Wildgans-Preis ausgezeichnete Grazer Schriftstellerin Olga Flor, die rumänische Geografin Xénia Havadi-Nagy, der Grazer Historiker Helmut Konrad sowie der aktuelle Obmann des Vereins „BauKultur Steiermark“, Landesbaudirektor Andreas Tropper.

Das Symposium ist eine gemeinsame Veranstaltung von TU Graz, Karl-Franzens-Universität Graz und dem Verein BauKultur Steiermark.

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