08/07/2020

Wettbewerbsergebnis

Erweiterung der Kinder- & Jugendpsychiatrie Graz

LKH Graz II, Standort Süd
Wagner-Jauregg-Platz 1
8053 Graz-Straßgang

EU-weit offener, einstufiger Realisierungswettbewerb unter 17 TeilnehmerInnen mit anschließendem Verhandlungs- verfahren zur Vergabe von Generalplanerleistungen

Ausloberin
KAGes – Steiermärkische Krankenanstalten-GmbH

GewinnerIn
ARGE Tinchon NOW

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08/07/2020

Wettbewerbsergebnis 'Erweiterung Kinder- & Jugendpsychiatrie Graz' – Platz 1, Visualisierung Vorplatz

©: ARGE Tinchon NOW

Platz 1, Visualisierung 'Dorfplatz'

©: ARGE Tinchon NOW

Platz 1, Lageplan

©: ARGE Tinchon NOW

Platz 1, Grundriss Erdgeschoß

©: ARGE Tinchon NOW

Platz 2, Visualisierung Innenbereich

©: Edgar Hammerl ZT

Platz 2, Visualisierung Außenbereich

©: Edgar Hammerl ZT

Platz 3, Ansicht von außen

©: Kirsch ZT

Platz 3, Blick nach innen

©: Kirsch ZT

Lage des Wettbewerbareals lt. Auslobung. Screenshot Red. GAT

©: bitzan.at

Die Intention der KAGes für die Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Wagner-Jauregg-Platz 1 in Graz-Straßgang war, in einem Wettbewerb den besten Planungsansatz und das beste Planerteam für die gestellte Aufgabe zu finden und im weiteren Verlauf zu einem produktiven Miteinander von Auftraggeber und Auftragnehmer zu kommen. Der Gebäudebestand der Kinder- u. Jugendpsychiatrie ist ein 1984 errichtetes ein- bis zweigeschoßiges Atriumgebäude, das 2010 bis 2012 generalsaniert und modernisiert wurde. Die KAGes erwartet, dass bei der Konzeption der Erweiterung äußerste Rücksicht auf das parkähnliche Umfeld gelegt wird, weil sich gerade Umgebungsfaktoren – wie in diesem Fall der Baumbestand – positiv auf die Genesung und das Wohlbefinden der PatientInnen auswirken. Insbesondere sollten daher Tageslicht, Aussicht, Weitsicht und Perspektive gewählleistet sein. Eingriffe in den Gebäudebestand sind nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß – z. B. beim Erschließungssystem – erwünscht. Zudem legt die KAGes besonderen Wert auf Nachhaltigkeit in ökonomischer und ökologischer Hinsicht, weshalb Holzbauweise und klimafreundliche Baustoffe angewendet werden sollen.
Folgende Bereiche waren zu bearbeiten:
• Zubau mit 1 Station, aufgeteilt auf 4 Gruppen mit insgesamt 22 Betten, einer Tagesklinik mit 5 Plätzen und ergänzenden Räumen für Therapie und Dienstzimmer
• Adaptierung der Anschlussbereiche vom Haupthaus zum Zubau nach Erfordernis
• Adaptierung der Bestandsbereiche im Haupthaus. Hauptzugang, Ambulanzen und Tagesklinik
• Adaptierung der Außenanlagen im erforderlichen Umfang
Als Erweiterungspotenzial war zu berücksichtigen:
• Zweite Bauphase im Zubau mit konkreten Raumvorgaben
Nicht gefordert war:
• die strukturelle Adaptierung der bestehenden Stationen, bei der die Bettenzahl im Haupthaus um 2 Betten reduziert wird.

Details der Auslobung siehe Download rechts

Wettbewerbsergebnis
Der EU-weit offene, einstufige Realisierungswettbewerb wurde zwischen 29.11.2019 und 28.05.2020 durchgeführt. Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Gerhard Dollnig (Kleboth und Dollnig ZT-GmbH) hatte 17 Einreichungen zu beurteilen, aus denen sie in ihrer abschließenden Sitzung am 28. Mai 2020 zu folgendem Ergebnis kam:

  • 1. Rang: ARGE Tinchon NOW
  • 2. Rang: Edgar Hammerl Architektur ZT-GmbH
  • 3. Rang: Kirsch ZT-GmbH
  • 1. Nachrücker: Klammer Zeleny ZT-GmbH
  • 2. Nachrücker: Realarchitektur ZT-GmbH

Anerkennungen

  • Architekturbüro Pittino & Ortner ZT-GmbH
  • epps Ploder Simon ZT-GmbH

Weitere TeilnehmerInnen

  • Architektur Consult ZT-GmbH
  • Ederer Haghirian Architekten ZT-GmbH
  • gaft&onion ZT-KG
  • Generalplan Austria GmbH
  • Ernst Giselbrecht + Partner architektur ZT-Gmbh
  • Kaufmann-Wanas Architekten ZT-GmbH
  • leb idris architektur ZT
  • Architekten Kassarnig ZT-GmbH
  • Lorenz Consult ZT-GmbH
  • alexa zahn freie architektin

Projektbeschreibungen der Jury

1. Platz – ARGE Tinchon NOW
"Ein feingliedriges und sensibles Projekt, das mit seiner differenzierten Pavillonstruktur aus kleineren und größeren, eingeschoßigen und zweigeschoßigen Baukörpern raffiniert die Idee eines kleinen Dorfes im durchgrünten Campus-Areal des LKH transformiert. Dabei werden sowohl formale als auch organisatorische Elemente des Bestandes auf ein neues Niveau gehoben, ohne dabei den Bestand in Frage zu stellen oder zu konterkarieren. Der verhältnismäßig kleine Fußabdruck ermöglicht im Gegenzug ein vielschichtiges und differenziertes Freiraumangebot, das im Dialog mit dem Bestandsvolumen zu neuen Raumerlebnissen führt.
Der räumlich gefasste Vorplatz führt zum Hautzugang, eine großzügige Avenue verbindet alle funktionalen Bereiche des Neubaus und des Bestandes. Das atmosphärische und organisatorische Zentrum bildet der 'Dorfplatz', dieser wird von den einzelnen Häusern gerahmt und die dazwischenliegenden Außenräume schaffen eine hohe Dichte an Innen- und Außenraumbezügen. Ein vielschichtiges Angebot von unterschiedlichen Rückzugs- und Begegnungsmöglichkeiten lädt zum Begegnen und Beobachten ein.
Vielleicht könnte der Innenhof als ein ganzjährig nutzbarer Innenraum die Idee des Dorfplatzes noch verstärken und das Raumangebot sinnvoll ergänzen.
Summa summarum ein herausstechendes Projekt, das von der Jury bereits im ersten Moment als hervorragend und zukunftsweisend aufgenommen wurde und größtenteils dem Archetypus einer innovativen und anspruchsvoll sensiblen formulierten Architekturlösung entspricht."

Weitere Jurybeurteilungen
entnehmen Sie dem Juryprotokoll im Downloadbereich.

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