21/06/2014

Günther Domenig starb 2012. 2014 wäre er 80 Jahre alt geworden. Das HDA Graz widmet sich seiner Monografie mit der Ausstellung Günther Domenig – Ein anderer Blick. Architekturbilder von David Schreyer.

Ausstellungsdauer:
12. Juni bis 31. August 2014

Augustferien:
Vom 04. bis 17. August 2014 ist das HDA geschlossen

21/06/2014

Mehrzwecksaal der Schulschwestern, Architektur: Günther Domenig mit Eilfried Huth

©: David Schreyer

Gründer-, Innovations- und Gewerbezentrum Völkermarkt, Architektur: Günther Domenig mit Gerhard Wallner

©: David Schreyer

Z-Bankfiliale, Wien Favoriten, Architektur: Günther Domenig

©: David Schreyer

Das Steinhaus, Architektur: Günther Domenig

©: David Schreyer

Ausstellungseröffnung, 11. Juni 2014, HDA

©: Ulla Sladek

Dia-Show auf Sesseln des Katholischen Kirchenzentrums Oberwart

©: Ulla Sladek

Ausstellungsansicht

©: Ulla Sladek

Man glaubt es kaum, aber der Name Günther Domenig ist Architekturstudierenden heute nicht mehr selbstverständlich. Nur eine Handvoll von ihnen kannte diesen Namen, als Markus Bogensberger, Geschäftsführer des HDA, bei einem Workshop an der TU Graz nachfragte. Im Juli wäre Domenig 80 geworden. Die Ausstellung Günther Domenig – Ein anderer Blick. Architekturbilder von David Schreyer widmet sich der Monografie über den für seine Sturheit bekannten Architekten.
Interessant ist, dass sich mit David Schreyer jemand fern der Grazer Schule und der südösterreichischen Stadt mit dem großen Namen auseinandersetzt. „Ich gehöre zu denen, die Domenig aus dem Radio kennen – so ist das in Westösterreich“, erklärt David Schreyer seinen etwas anderen Zugang zu Domenig. Außerdem stellt er klar: „Ich bin Architekt. Mich interessiert nicht in erster Linie das Fotografieren, sondern die Architektur“ – und unterscheidet sich so von vielen anderen (Architektur-)Fotografen.

Individuelles Erleben im Vordergrund
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen acht ausgewählte Bauten, die von David Schreyer 2013 und 2014 besucht und fotografiert wurden. Ziel ist nicht die lückenlose Dokumentation der Arbeit von Günther Domenig, sondern das Erfahren der Mannigfaltigkeit seines Schaffens.
Die Wichtigkeit der Umgebung und der Landschaft für Schreyer spiegelt sich in seinen Bildern wider, wenn er das Steinhaus von der Seite des angrenzenden Campingplatzes aus fotografiert – Wohnwägen und Klappstühle inklusive – oder sich das Gründer-, Innovations- und Gewerbezentrum Völkermarkt harmonisch zwischen frisch gepflügten Acker und strahlend blauem Himmel einfügt.
Schreyers Bilder werden großformatig auf langen Tischen präsentiert. Zu jedem Projekt gibt es Zitate von Anrainern und Passanten, wie „Der Domenig hat dem Geld das Gesicht geschenkt, das es verdient“ (auf die Z-Bankfiliale in Wien Favoriten bezogen), sowie subjektive Eindrücke von Schreyer, als er vor Ort war und die Atmosphäre der Umgebung und des Gebäudes in sich aufnahm. Oder man nimmt auf einem der drei Sessel des Kirchenzentrums Oberwart Platz und sieht sich eine Dia-Show der Projekte an.

Projekte in der Ausstellung:
_Das Steinhaus, Architektur: Günther Domenig
_Landesausstellung Kärnten 1995, Architektur: Günther Domenig
_Gründer-, Innovations- und Gewerbezentrum Völkermarkt, Architektur: Günther Domenig mit Gerhard Wallner
_Wohnanlage Neufeldweg, Architektur: Günther Domenig
_Mehrzwecksaal der Schulschwestern, Architektur: Günther Domenig mit Eilfried Huth
_Katholisches Kirchenzentrum Oberwart, Architektur: Günther Domenig mit Eilfried Huth
_Z-Bankfiliale, Wien Favoriten, Architektur: Günther Domenig
_Dokumentationszentrum am Reichtagsparteigelände, Architektur: Günther Domenig mit Gerhard Wallner

Günther Domenig (1934-2012)
war die herausragende Figur der steirischen Architektenschaft seit den 1960er Jahren. Radikal, konsequent und visionär durchlief er mit seinem Werk unterschiedliche baukulturelle Strömungen in verschiedenen Partnerschaften und alleine. Domenig, dessen Hauptwirkungsstätte Graz war, und der von 1980 bis 2000 die Professur am Institut für Gebäudelehre der TU Graz innehatte, verstand Architektur als Gesamtkunstwerk und als politisches Statement. Zahlreiche Bauten im In- und Ausland, Zeichnungen, Texte, Auszeichnungen, Veröffentlichungen und Preise dokumentieren seine Bedeutung und sind Gradmesser für die Vielfalt und Stärke seines Werks.

David Schreyer
studierte an der TU Innsbruck Architektur und arbeitet seit 2004 als autodidakter Bildermacher mit den Spezialgebieten Architekturbild und Bildbericht. So entstehen laufend Bildserien für Architekturbüros, Agenturen und Institutionen im deutschsprachigen Raum sowie freie Arbeiten. Unter anderem fand ab 2006 eine vierjährige Auseinandersetzung mit dem vor dem Abriss stehenden Wiener Südbahnhof statt, die aktuell in Kooperation mit dem Wien Museum fortgesetzt wird: bis 2022 entstehen jährlich acht Bilder. Diese beschreiben die Restrukturierung des riesigen Areals rund um den neuen Wiener Hauptbahnhof. 2012 lieferte David Schreyer einen Blick auf den gegenwärtigen Zustand der Wiener Werkbundsiedlung.
Seit 2012 ist David Schreyer Teil der Redaktion von "MOLE - Medium für kulturelle Nahversorgung Tirol" und gehört der Tiroler Künstlerschaft an. David Schreyer lebt und arbeitet am Land und in der Stadt, aktuell: Tirol und Wien.

Rahmenprogramm
Am Samstag, 05. Juli 2014 findet eine Exkursion zu ausgewählten Projekten von Günther Domenig in Kärnten statt.
Organisation: ArchitekturHaus Kärnten, Anmeldung Haus der Architektur, Graz

Am Donnerstag, 31. Juli 2014, 17 Uhr, führt David Schreyer durch die Ausstellung im HDA

Die Ausstellung wird ab dem 10. September 2014 durch das ArchitekturHaus Kärnten im Steinhaus am Ossiacher See gezeigt.

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