05/07/2004

Zur Präsentation des neuen Buches über Herbert Eichholzer als eine längst fällige Würdigung seines architektonischen Werks und seines Lebens in aktiver politischer Verantwortung.

Buchpräsentation & Ausstellungseröffnung
Freitag, 9. Juli 2004, 19:00 Uhr
TU Graz, Hörsaal 2 und Foyer

05/07/2004

Cover-Bild aus dem Buch "Totes Leben gibt es nicht. Herbert Eichholzer (1903-1943)"

©: Springer Verlag

Totes Leben gibt es nicht
Herbert Eichholzer (1903-1943)
Architektur Kunst Politik
Springer Verlag

Ein Buch von Antje Senarclens de Grancy und Heimo Halbrainer
Mit einem Vorwort von Friedrich Achleitner
und einem Beitrag von Urs Hirschberg

Zwischen Avantgarde und sozialer Verantwortung, politischer Agitation und Bohème, Kosmopolitismus und regionaler Enge bewegte sich das Leben des österreichischen Architekten Herbert Eichholzer. Einige seiner in nur zehn Jahren realisierten Bauten gehören zum Interessantesten, was im Österreich der Zwischenkriegszeit entstanden ist.
Als eine der Leitfiguren des kommunistischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus starb er im Alter von 39 Jahren unter dem Fallbeil.

Aus zeit- und kunsthistorischer Perspektive zeigt das Buch die Brisanz seines politischen Handelns auf und analysiert erstmals das architektonische Werk dieser vitalen, zeitlos faszinierenden Persönlichkeit.

2003 wurde das Pläne, Zeichnungen, Fotos und Briefe umfassende Eichholzer-Archiv von der Technischen Universität Graz angekauft. Ein am Institut für Architektur und Neue Medien entstandenes Projekt präsentiert die „tote“ Materie des Archivs als einen lebendigen Organismus.

Inhalt

• Ein Leben für soziale Architektur und Freiheit
• Architektur für den modernen Menschen
• Bauten und Projekte
• Moderne Alltagskultur – Produkte aus dem Atelier Eichholzer
• Werkverzeichnis
• Bemerkungen zu einem virtuellen Eichholzer-Archiv

Herbert Eichholzer (1903-1943)
studierte an der Technischen Hochschule in Graz Architektur. 1929 Volontär bei Le Corbusier in Paris, 1931-1938 eigenes Architekturbüro in Graz, 1932 in Moskau im Projektierungstrust „Standartgorprojekt“. Vizepräsident der Künstlervereinigung Sezession Graz und 1938 Mitinitiator der österreichischen Avantgardezeitschrift „Plan“.
Politische Aktivitäten seit der Studentenzeit. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 Flucht nach Paris und weiter nach Istanbul zu Clemens Holzmeister. 1940 gemeinsam mit Margarete Schütte-Lihotzky Rückkehr nach Österreich im Auftrag der KPÖ, um im Widerstand gegen den Nationalsozialismus führend tätig zu werden. 1941 verhaftet, zum Tode verurteilt und 1943 hingerichtet.

Die Autoren

Antje Senarclens de Grancy
Kunsthistorikerin am Institut für Architekturtheorie und Baukunst, Technische Universität Graz. Studium in Graz, Wien und Paris, Kuratorin mehrerer Ausstellungen und Kulturprojekte, 1994-2000 Mitarbeiterin des Spezialforschungsbereichs “Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900“ (Universität Graz).
Publikationen zum Spannungsfeld zwischen Kunst und Gesellschaft und zur Architektur der Moderne, u.a.: „’Moderner Stil’ und ‚Heimisches Bauen’ - Architekturreform in Graz um 1900“ (Böhlau 2001); (Hg. mit H. Uhl) „Moderne als Konstruktion“ (Passagen 2001)

Heimo Halbrainer
Zeithistoriker, Forschungsassistent am Institut für österreichische Rechtsgeschichte und europäische Rechtsentwicklung - Universität Graz, Obmann von CLIO - Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit, Kurator u.a. der Ausstellung „Herbert Eichholzer. Architektur und Widerstand“ (Graz 1998), Mitarbeit bei der Ausstellung „Moderne in dunkler Zeit“ (Graz 2001).
Forschungsschwerpunkte: Kultur- und Justizgeschichte des 20. Jahrhunderts, Widerstand und Verfolgung, Vergangenheitsbewältigung nach 1945; verschiedene Publikationen zu diesem Themen.

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