05/10/2012

Der ZV-Bauherrenpreis, einer der prestigereichsten Architekturpreise Österreichs, wird seit 1967 jährlich vergeben. Die Auszeichnung würdigt Funktionalität, Formgebung und gesellschaftliche Relevanz von Bauwerken und Freiraumgestaltungen, für deren Konzeption und Ausführung das Engagement der Bauherrschaft und ihre Kooperation mit den PlanerInnen relevant waren.

Die Jury des BHP 2012 bestand aus Patrick Gmür, Klaus Kada, Franziska Leeb und Anna Popelka.

05/10/2012

BHP 2012 _ Lokalbahnhof Lamprechtshausen, Salzburg, Architektur + Freiraum: Udo heinrich architekten, Salzburg

©: Kurt Kuball

BHP 2012 _ Unipark Nonntal - Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Salzburg, Architektur: Storch Ehlers Partner GbR Architekten BDA, Hannover.

©: Angelo Kaunat

BHP 2012 _ Rathaus und Stadtplatz Kufstein, Tirol, Architektur + Freiraum: Dipl. Ing. Thomas Giner, Dipl. Ing. Erich Wucherer, Dipl. Ing. Rainer Köberl, Innsbruck.

©: Lukas Schaller

BHP 2012 _ BTV-Filiale Mitterweg, Innsbruck, Tirol, Architektur: Dipl. Ing. Rainer Köberl, Innsbruck

©: Lukas Schaller

BHP 2012 _ Volksschule & Sportklub Bad Blumau, Steiermark, Architektur + Freiraum: Feyferlik/Fritzer, Graz. Die Volksschule erhält zudem die GerambRose 2012

©: paul ott photografiert

BHP 2012 _ Fronius Forschungs- und Entwicklungszentrum Thalheim, Oberösterreich, Architektur: schneider+schumacher, Frankfurt/Main

©: Kirsten Bucher

Für den Bauherrenpreis der Zentralvereingung der Architektinnen Österreichs wurden insgesamt 109 in den letzten drei Jahren ausgeführte Bauten oder Freiraumgestaltungen aus ganz Österreich eingereicht. Pro Bundesland wurden von Nominierungsjurien, die alle eingereichten Projekte besichtigten, ein bis fünf Objekte ausgewählt, deren AuftraggeberInnen und MentorInnen sich in besonderer Weise um die Konzipierung und Realisierung architektonischer Qualität verdient gemacht haben. Aus diesen 27 Nominierungen kürte schließlich die prominent besetzte Jury – Patrick Gmür, Klaus Kada, Franziska Leeb, Anna Popelka – nach Besichtigungen an Ort und Stelle jene sechs, die mit dem Bauherrenpreis 2012 ausgezeichnet werden. (Marta Schreieck, Präsidentin ZV Österreich)

DIE PREISTRÄGER 2012:
Jurybeschreibungen zu den Projekten: Franziska Leeb

Lokalbahnhof Lamprechtshausen, Salzburg
Bauherrschaft: Salzburger Lokalbahnen, Salzburg AG, Gunter Mackinger, Direktor Salzburger Lokalbahnen, Dr. Leonhard Schitter, Vorstand, Dipl. Ing. Christian Harl, Projektleiter.
Architektur + Freiraum: Udo heinrich architekten, Salzburg.
Beschreibung der Hauptjury
Seit 1896 ist Lamprechtshausen die nördliche Endstation der Salzburger Lokalbahnen. Die ursprüngliche Verlängerung bis Braunau wurde nie realisiert. Sie war aber Anlass für die etwas vom Ortzentrum entfernte Lage des Bahnhofs, der sich zu einer Verkehrsdrehscheibe für Pendler aus dem nördlichen Flachgau und dem Innviertel nach Salzburg entwickelte. Um den Komfort für die Fahrgäste zu erhöhen entwickelte das Bahnunternehmen gemeinsam mit dem Architekten (den man als Projektleiter der Lokalbahnstation beim Salzburger Hauptbahnhof in guter Erinnerung hatte) ein neues Bahnhofskonzept, das dem Stellenwert der Station Rechnung trägt. Indem die Funktionen Bahnhof und Remise kombiniert wurde, konnte der Bahnsteig 300 m näher an den Ort herangerückt werden. Wie Kiemen schotten plastisch geformte, bewachsene Betonwände an der Nordseite den Bahnhof vom angrenzenden Gewerbegebiet ab, zum Vorbereich und zum Ort hin ist die Halle verglast und damit auch bei Dunkelheit gut einsehbar. Oberlichten und ein ausgeklügeltes Kunstlichtkonzept tragen zu allen Tages- und Jahreszeiten zum Sicherheitsgefühl bei. Das auskragende Dach, der begrünte Straßenraum davor und sämtliche Ausstattungsdetails von den Sitzmöbeln bis von den Fahrradständern sind Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Kunden. Die Personal- und Nebenräume sind in einem niedrigen Trakt aus rotem Beton im Osten unter die Halle eingeschoben und auch in diesen nicht öffentlich zugänglichen Bereichen wurde mit hoher Ausstattungs- und Detailqualität gearbeitet. Die seit Inbetriebnahme des Bahnhofs steigenden Fahrgastzahlen sind ein eindrucksvoller Beweis für die Berechtigung qualitätsbewusster Baumaßnahmen. Es zeichnet sich bereits ab, dass der Bahnhof auch zum Inkubator für eine Siedlungsentwicklung in Bahnnähe werden könnte. Ganz gewiss taugt er als vorbildliches Modell für unzählige verbesserungswürdige Bahnstationen in unserem Land.

Unipark Nonntal - Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Salzburg
Bauherrschaft: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., Wien, Dipl. Ing. Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer, Dipl. Ing. Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer.
Architektur: Storch Ehlers Partner GbR Architekten BDA, Hannover.
Freiraum: WES & Partner, Hamburg
Beschreibung der Hauptjury
Das neue Fakultätsgebäude leistet mehr, als eine eklatante Verbesserung der universitären Infrastruktur für die hier untergebrachten Studienrichtungen. Es ist zudem ein Schlüsselprojekt für die Neustrukturierung und Aufwertung des Stadtteils Nonntal und der gewünschten Anbindung an den anschließenden Landschaftsraum Freisaal. Der konkreten Errichtung ging ein langwieriger städtebaulicher Prozess voran, der seitens der Stadt Salzburg stets politisch getragen und befördert wurde und schließlich die Rahmenbedingungen für das konkrete Bauprojekt, das aus einem europaweit offenen Architektenwettbewerb als Sieger hervorging, formulierte. Kompakt wurden alle Funktionen in einen signifikanten Solitär gepackt, der zu einer attraktiven Landmarke im Stadtteil wurde und zugleich attraktive Freiräume, die nicht nur den Studierenden und Universitätsangehörigen, sondern auch den Salzburger BürgerInnen zu Gute kommen, anbietet. Der über dem Bibliothekssockel entstandene Platz unter dem aufgeständerten Gebäudeteil ist von urbaner Grandezza, die sich in den anschließenden öffentlichen Verkehrs- und Grünflächen fortsetzt und somit weit in das Umfeld ausstrahlt. Das Dach wurde als fünfte Fassade behandelt sowie als öffentlich zugänglicher Platz, der von einzelnen Institutsräumen perforiert wird, gestaltet und erschließt zwischen Stadt und Festung gleichsam einen neuen Horizont in der Stadt.

Rathaus und Stadtplatz Kufstein, Tirol
Bauherrschaft: Kufsteiner Immobilien GmbH & Co KG, Stadtgemeinde Kufstein, Mag. Martin Krumschnabel, Bürgermeister, Dr. Karl Helbok, Stadtamtsdirektor.
Architektur + Freiraum: Dipl. Ing. Thomas Giner, Dipl. Ing. Erich Wucherer, Dipl. Ing. Rainer Köberl, Innsbruck.
Beschreibung der Hauptjury
Bauen im Bestand par excellence: Das im Kern aus dem Mittelalter stammende Rathaus am Unteren Stadtplatz – sanierungsbedürftig und funktional als Amtshaus längst unzulänglich – galt es mit dem angrenzenden „Bildsteinhaus“ am Oberen Stadtplatz sowie dem in Richtung Pfarrkirche angrenzenden Paramentenstöckl zu einem bürgerfreundlichen, multifunktionalen, barrierefreien Rathaus und einer „architektonisch wertvollen Einheit zu verschmelzen“. Ohne Scheu vor der denkmalpflegerischen und konstruktiven Herausforderung, sondern in einer Kombination aus angemessener Achtung vor dem historischen Ensemble, Mut zum heiklen Eingriff und einer wohl auf dem Vertrauen in die eigene Gestaltungskraft fußenden Unbeschwertheit näherte sich das Architektenteam der heiklen Aufgabe im Herzen der Stadt. Im geladenen Wettbewerb wurde das Projekt bestgereiht, allerdings kein erster Platz vergeben. Die Überarbeitung im engen Dialog mit der Gemeinde führte bei Beibehaltung der wesentlichen konzeptuellen Überlegungen – Verlegung des Haupteinganges vom Unteren an den Oberen Stadtplatz, ein neuer Rathaussaal als Gebäudekrone – zu einem insgesamt schlüssigeren, homogeneren Ganzen. Haus- und bautechnische Anstrengungen werden von der souveränen Nonchanlance der Architektur überspielt, sie sind Handwerk und bleiben im Hintergrund, was zählt sind Raum und Funktion. Bei Vorbereich und Unterem Stadtplatz wurden weniger gestaltet, als vielmehr aufgeräumt und geordnet. Die visuelle Ruhe dieses öffentlichen Raumes stärkt die Strahlkraft des Rathauses und der angrenzenden Stadthäuser.

BTV-Filiale Mitterweg, Innsbruck, Tirol
Bauherrschaft: BTV Vierländerbank, Innsbruck, Konsul Peter Gaugg, Vorstandssprecher Mag. Matthias Moncher, Vorstand Mag. Dietmar Strigl, Vorstand, Hr. Ing. Alois Zimmermann, Projektleiter.
Architektur: Dipl. Ing. Rainer Köberl, Innsbruck
Beschreibung der Hauptjury
In der beginnenden Peripherie gönnte sich die Bank – die selbst Auslober eines Bauherrenpreises ist – eine neue Geschäftsstelle, in die es zwei in der Nähe befindliche Filialen überzuführen und zusätzliche vermietbare Flächen zu schaffen galt. Im Zuge der Jurierung des geladenen Wettbewerbs kam man zur Erkenntnis, dass der vorhandene Baugrund zu knapp sei, um den Anforderungen gerecht zu werden. Der Bauherr bemühte sich erfolgreich um den Erwerb einer angrenzenden Fläche und lobte daraufhin den gleichen Wettbewerb unter den gleichen sechs Architekten zu den gleichen Konditionen nochmals aus. Der extravagant zugespitzt in die Höhe ragenden Pyramidenstumpf distanziert sich als auffällige Stadtmarke bewusst vom baulichen Wildwuchs in der nächsten Umgebung und sucht Bezüge im weiteren Umfeld, allen voran zu den omnipräsenten Berggipfeln. Die sichtbare Gebäudehülle aus auf einer Stahlkonstruktion im Schachbrettmuster angeordneten weißen Betonplatten filtert den Aus- und Einblick und beinhaltet auch subtile Ironie indem der Architekt damit auf das bei Bankgeschäften wichtige Vorausdenken anspielt und sich ihre Zartheit auch in Entsprechung zum oft recht fragilen Bankwesen deuten lässt. Kundenbereich Arbeitsplätze und zugeordnete Außenräume (über die auch die Filterung und Ableitung von Oberflächenwässern erfolgt) überzeugen ästhetisch und funktional – die MitarbeiterInnen wurden in die Entwicklung des Raumprogramms eingebunden.

Volksschule & Sportklub Bad Blumau, Steiermark
Bauherrschaft: Gemeinde Bad Blumau, Franz Handler, Bürgermeister, Erna Erhart, Volksschuldirektorin, Rainer Baronigg, Obmann des Sportvereins USC Bad Blumau.
Architektur + Freiraum: Feyferlik/Fritzer, Graz, Mitarbeit: Dipl. Ing. Elisabeth Stoschitzky.
Beschreibung der Hauptjury
Der Neubau von Volksschule und Sportanlage zählt im Hochbauprogramm der prosperierenden Gemeinde (rund 1.700 Einwohner, über 200.000 Nächtigungen) zu den wesentlichen Investitionen zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur. Von Beginn an unternahm die Gemeinde hohe Anstrengungen, um zu einem bestmöglichen Ergebnis zu gelangen. Zum Wettbewerb wurden anstatt der vom Land empfohlenen fünf insgesamt zehn Architekturbüros geladen. Einer politischen Initiative, die anstelle des Siegerprojektes die Adaptierung des alten Schulstandortes forcierte wurde mit einer Volksbefragung, die deutlich zugunsten des Neubaus entschieden wurde, begegnet. Ein engagiertes Lehrerinnenteam und ein ebensolches Architekturbüro fanden im intensiven Dialog zu einer gemeinsamen Sprache, mit der es gelang, die im Wettbewerb angepeilten „optimalen Bedingungen für zeitgemäße Unterrichtsformen“ Realität werden zu lassen. Großzügig bemessene polygonale Klassenräume mit eigenen, als Freiluftklassen nutzbaren, Loggien erlauben unterschiedliche Unterrichtskonstellationen. Viel Raum für Bewegung sowohl innen wie außen und eine Vielfalt an Rückzugsorten kommen den individuellen Lern- und Spielbedürfnissen entgegen. Das Ergebnis geht im Hinblick auf das Raumkonzept wie auch dessen mit Liebe zum Detail erfolgte Umsetzung weit über die hierzulande gängige Praxis des Schulbaus hinaus. Das gegenüberliegende und ebenfalls mit Empathie für die Nutzer sorgsam überlegte und detaillierte Sportklub- und Tribünengebäude schirmt die eingeschossige Schule zur Straße hin ab und bildet mit ihr zusammen ein kommunales Zentrum, das sich gut in den Kontext der örtlichen Strukturen einfügt. Herausragend in Architektur und dem Engagement aller Beteiligten fand die Jury hier eine Schule vor, bei der das gern verwendete Zitat vom „Raum als dritten Lehrer“ kein leeres Versprechen ist.

Fronius Forschungs- und Entwicklungszentrum Thalheim, Oberösterreich
Bauherrschaft: Fronius International GmbH, Thalheim, Ing. Mag. Heinz Hackl, Geschäftsleitung, Ing. Josef Feichtinger, Projektleitung.
Architektur: schneider+schumacher, Frankfurt/Main.
Freiraum: GTL Landschaftsarchitekten, Kassel.
Beschreibung der Hauptjury
Das 1945 gegründete oberösterreichische Unternehmen entwickelte sich zu einem weltweit agierenden Technologieführer bei Batterieladesystemen, in der Schweißtechnik und der Solarelektronik. Funktionalität und Effizienz sind Teil des professionellen Selbstverständnisses im Unternehmen, gute Arbeitsbedingungen werden als wesentliche Grundlage dafür gesehen. Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum am Firmengelände in Thalheim vermittelt diese Haltung im besten Sinn. Zur Architektenfindung wurden aus einer Vorauswahl fünf Büros zum Wettbewerb geladen, im Planungsprozess auch auf die Sachverständigkeit der rund 450 Mitarbeiter vertraut, die in die Planung eingebunden wurden und über die passende Bürostruktur für ihre Abteilung entscheiden durften. Ein mittelstützenfreies Tragwerk, die Verlegung der technischen Infrastruktur in Boden und Decken bildet eine einfache, klare und flexible Grundstruktur mit sehr guter Orientierung und interner Organisation. Alle Gemeinschaftsbereiche haben direkten Zugang in die grünen Höfe, die ebenso wie die begrünten Dächer und der Vorplatz landschaftsarchitektonisch gestaltetet wurden. Das Energiekonzept fußt auf erneuerbaren Energien und der Nutzung der Abwärme aus den eigenen Labors. Zum Kühlen im Sommer wird das Wasser der nahen Traun genutzt. Die Firmenarchitektur wird hier nicht zum Marketinggag, sondern verkörpert nachvollziehbar und ohne Theaterdonner die gelebte Unternehmenskultur.

NOMINIERUNGEN 2012:
Reihenfolge gemäß Reiseroute. Jurybeschreibungen zu den Projekten: Franziska Leeb

WIEN _ Einreichungen: 18 / Nominierungen: 3
_ Institutsgebäude Währingerstraße, Wien

Bauherrschaft: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., Dipl. Ing. Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer,  Dipl. Ing. Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer.
Architektur: NMPB Architekten ZT GmbH, Wien.
Freiraum: Anna Detzlhofer, Wien.
Trotz der Langwierigkeit des Projektes (gewonnener Wettbewerb 1999) konnten in guter Kooperation von Bauherr und Architekt architektonische Stärken und Finessen des Gebäudes bis zur Realisierung gehalten und verfeinert werden. Beeindruckend die ausgezeichneten Tageslichtverhältnisse in dieser dichten Lückenbebauung.
_ Verlängerung U2 – 8 Hochstationen Krieau bis Aspernstraße, Wien
Bauherrschaft: Wiener Linien GmbH & Co KG, Direktor Dipl. Ing. Günter Steinbauer.
Architektur: Architekt Katzberger ZT GmbH, Wien.
Enorme Anforderungen an die Funktionalität und Sicherheit eines Gebäudes, dutzende Abteilungen, die auf deren Erfüllung pochen und enormen fachlichen Input einbringen, den es architektonisch in Form zu bringen galt. Das Ergebnis dieser vereinten Anstrengungen ist eine unprätentiöse und zugleich elegante öffentliche Verkehrsader von hohem Nutz- und Aufenthaltswert.
_ Probebühne Staatsoper
Bauherrschaft: Art for Art Theaterservice GmbH, Dr. Josef Kirchberger, Geschäftsführer, Ing. Manfred Hoffelner, Leiter der Gebäudetechnik.
Architektur: Kiskan Kaufmann Architekten.
Das funktionsorientierte, gut in den Bestand eingefügte Gebäude ist Resultat eines einstufigen, nicht offenen Architektenwettbewerb mit vorgeschaltetem EU- weiten Bewerbungsverfahren. Der Bauherr bewies Vertrauen in das junge, siegreiche Architektenteam, mit dem das Bauvorhaben zügig umgesetzt wurde.

BURGENLAND _ Einreichungen: 2 / Nominierungen: 2
_ Wohnen am Ratschen, Deutsch Schützen

Bauherrschaft: Ratschens Wohnothek GmbH & Co KG, Mag. Josef Eduard Wiesler.
Architektur: Pichler & Traupmann, Wien.
Mit den zehn Feriendomizilen im Anschluss an das zuvor errichtete Restaurant erweiterte die Bauherrschaft ihr ambitioniertes touristisches Angebot, das abseits üblicher Beherbergungsmodelle ein anerkennenswertes Konzept verfolgt: Ferienerlebnis nicht mittels folkloristische Inszenierung, sondern durch eine sensibel auf den Ort abgestimmte, ökologisch korrekte, zeitgemäße Architektur.
_ Forum Limbach, Limbach i. Burgenland
Bauherrschaft: Isabelle und Andreas Stalzer, Wien
Architektur: Looping Architecture, Wien
Freiraum: Isabelle Stalzer
In diesem südburgenländischen Vierseithof erfüllt sich das Bauherrenpaar einen Lebenstraum. Nicht nur für sich selbst, sondern als offenen Ort des kulturellen und künstlerischen Dialogs. Bestand, Landschaft, gestalteter Garten und der Neubau anstelle des nicht sanierbaren Stalles fügen sich ungezwungen zu einem entspannten Milieu, das eine überholte Wohn- und Wirtschaftsform mit neuen Interventionen nutzbar macht und ihr neuen Sinn und Zukunft gibt.

STEIERMARK _ Einreichungen: 23 / Nominierungen: 5 / Bauherrenpreis: 1
_ XAL See the Light, Graz

Bauherrschaft: XAL GmbH, Graz, DI (FH) Harald Dirnberger, Geschäftsführer, Mag. Michael Engel, Geschäftsführer, Andreas Hierzer, Geschäftsführer.
Architektur: Innocad Architektur GmbH.
Das wachsende Unternehmen vertraut bei der Umsetzung einer international homogenen „Corporate Architecture“ auf das Architekten- team, dem sie nun auch den Umbau einer bestehenden Firmenhalle zu einem Kompetenzzentrum für Lichtdesign am Firmengelände des Heimatstandortes anvertraute. Großgeschrieben werden der Spaß an der Arbeit und die Präsentation einer starken Identität nach außen.
_ das bauwerk, Graz
Bauherrschaft: Bauwerk Projektentwicklung GmbH, Markus P. Kovac.
Architektur: Atelier Thomas Pucher & Bramberger architects.
Ein architekturaffiner Investor erkannte die Qualitäten eines keilförmigen Grundstücks in innerstädtischer Lage und fand mittels privatem geladenen Wettbewerb ein Architektenteam, das für städtebaulich und konstruktiv anspruchsvolle Aufgabe eine überzeugende Lösung fand. Stahlrahmenkonstruktion und Ausfachungen in Leichtbauweise ermöglichen viereinhalb Geschoße über der bestehenden Tiefgarage, der als schlichte skulpturale solitär überzeugt städtebaulich und formal.
_ Gästehaus Logis 125, Gamlitz
Bauherrschaft: Barbara Hofmann.
Architektur: Koeberl Doeringer Architekten, Schärding.
Das Betriebskonzept der Bauherrin fußt auf einem gestalterischen Anspruch, der sich von der Architektur bis in kleinste Ausstattungsdetails durchzieht, und einer persönlichen Betreuung der Gäste durch die Chefin. Baulich wie wirtschaftlich klein dimensioniert entstand ein der Struktur der Region adäquates gastliches Haus, bei dem das kulturelle Gesamtpaket von Gestaltung und engagierter Bewirtschaftung im Vordergrund steht.
_ Kindergarten und Kinderkrippe, Haus im Ennstal
Bauherrschaft: Röm.-Kath. Pfarre Haus im Ennstal, DI Franz Steinkellner, Pfarrer Mag. Bernhard Preiß. Architektur + Freiraum: KREINERarchitektur ZT GmbH.
Die Pfarre hatte klare Vorstellungen und fand in den mittels Wettbewerb gefundenen Projektarchitekten kongeniale Partner: Integration in das benachbarte Ensemble kirchlicher Gebäude, Berücksichtigung des Geländes, Holz als regionaler Baustoff.

KÄRNTEN _ Einreichungen: 3 / Nominierungen: 1
_ Bürogebäude Sallinger, Liebenfels

Bauherrschaft: BM Ing. Franz Sallinger, Frau Sabine Sallinger.
Architektur: spado architects, Klagenfurt.
Freiraum: DI Hannes Schienegger.
Unter dem Motto „Tradition trifft Innovation“ forderte der Zubau am Firmengelände den Baumeisterbetrieb heraus, seine Kompetenz bei der Umsetzung anspruchsvoller Betonarbeiten unter Beweis zu stellen. So wurde der eigene Bürobau in Zusammenarbeit mit den Architekten zum Versuchslabor und Demonstrationsobjekt aufwändiger Schalungs- und Oberflächenbearbeitungstechniken.

SALZBURG _ Einreichungen: 6 / Nominierungen: 3 / Bauherrenpreis: 2
_ Parklife* Salzburg Lehen

Bauherrschaft: Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft "salzburg" reg. Gen.m.b.H., Markus Sturm, Direktor.
Architektur + Freiraum: Touzimsky Herold & Mehlem, Linz.
Im dichtest besiedelten Stadtteil Salzburgs wartet die aus einem EUROPAN- Wettbewerb hervorgegangene Siedlung (Familienwohnungen, betreutes Wohnen, Pflegeheim und Tagespflegezentrum) einen städtebaulichen Ansatz, der den Blockrand aufbricht und das Ensemble zur Umgebung hin durchlässig und das innere Grün allgemein zugänglich macht.

TIROL _ Einreichungen: 24 / Nominierungen: 5 / Bauherrenpreis: 2
_ Buchhandel liber wiederin

Bauherrschaft: wiederin buchhandel gmbh, Mag. Ekkehard Hey-Ehrl, Sabine Oguzhan, Mag. Thomas Wiederin.
Architektur: Werner Burtscher, Markus Ortner, Innsbruck.
Der Bauherr – als Auftraggeber für herausragende Geschäftsarchitektur „Wiederholungstäter“ im positiven Sinne – beschritt mit seinen Geschäfts- partnern unweit der früheren Wirkungsstätte neue Wege. Ein nach intensiver Diskussion und Recherche erarbeitete Leitbild formulierte klare Wünsche und Ziele an das junge, aus dem Kundenstamm rekrutierte Architektenduo, die wiederum im engen Dialog und überraschend farbig und mit einigen raffinierten Details umgesetzt wurden.
_ Zu- und Umbau Messe Innsbruck
Bauherrschaft: Congress und Messe Innsbruck GmbH, Georg Lamp, Direktor.
Architektur + Freiraum: ARGE Cukrowicz Nachbaur Architekten und Bechter Zaffignani Architekten, Bregenz.
Beharrlich kämpfte der Bauherr für den Erhalt und die Aufwertung des innerstädtischen Messestandorts. Der schlichte aber signifikante Neubau verschafft einen repräsentativen Auftritt und definiert unter seiner mächtigen Auskragung einen vielfältig nutzbaren städtischen Raum. Die angrenzende denkmalgeschützte Halle aus dem 19. Jahrhundert wurde auf ihre ursprüngliche Form zurückgebaut.
_ Neugestaltung Maria-Theresien-Straße, Innsbruck
Bauherrschaft: Stadt Innsbruck, Magistratsabteilung III, Amt Tiefbau, Projektleiter Dipl.-Ing. Dr. Walter Zimmeter, Amtsvorstand Tiefbau, Mag.a Christine Oppitz-Plörer, Bürgermeisterin.
Architektur + Freiraum: AWG AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, Wien.
Über mehrere Gemeinderatsperioden hinweg wurde konsequent das Ziel verfolgt, die einstige Bundesstraße mit Durchgangsverkehr zu einer Fuß- gängerzone werden zu lassen. Ein mehrjähriger Probelauf mit sukzessiven Schritten in die gewünschte Richtung und die Miteinbeziehung der Bürgerinnen schufen eine solide Basis für den Gestaltungswettbewerb. Heute präsentiert sich die Innsbrucker Prachtstraße als demokratischer, öffentlicher Raum, von zugleich hochwertiger wie unaufdringlicher Gestaltungsqualität. In einem intelligenten Minimalismus wird die Fläche subtil, ohne Dogmatismus geordnet, der Straßenraum zum Platz aufgewertet.

VORARLBERG _ Einreichungen: 11 / Nominierungen: 2
_ Erweiterung Biomasseheizwerk Lech

Bauherrschaft: Biomasseheizwerk Lech GmbH & Co KG, Franz Josef Schmutzer, Betriebsleiter; Ludwig Muxel, Bürgermeister, Dr. Reinhard Mathis.
Architektur: Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach.
1999 als größtes österreichiches Biomasseheizwerk errichtet, erreichte die Anlage die Grenzen ihrer Kapazität. Anstelle eines zusätzlichen Neubaus konnte die bestehende Struktur erweitert werden. Sie nimmt den Schwung und die Steigung des Bestandes auf, um dann zum Lagerplatz wieder an Höhe und damit Dominanz zu verlieren.
_ Badhaus Am Kaiserstrand, Lochau
Bauherrschaft: Am Kaiserstrand Immobilienverwertungsges.mbH, Roland Pircher MMSc.
Architektur: Lang+Schwärzler, Bregenz
Freiraum: Hager, Zürich.
Die Architektenidee, im Zuge der Wiederbelebung des ehemaligen „Strandpalasthotels“ (Bj. 1910) auch die Tradition des einst hier befindlichen Badehauses wieder aufleben zu lassen, ließ den Investor initiativ werden. Das neue Badehaus interpretiert die Typologie des Bodensee-Bades neu. Neben dem Baden und Sonnen geht es heute nicht ohne Gastronomie, dafür darf die strenge Trennung in Frauen- und Männertrakt unterbleiben.

OBERÖSTERREICH _ Einreichungen: 13 / Nominierungen: 4 / Bauherrenpreis: 1
_ Volksschule Krenglbach

Bauherrschaft: Gemeinde Krenglbach, Ulrike Knoll, Bauamtsleiterin, Bürgermeister Manfred Zeismann, Peter Zeilinger, Amtsleiter.
Architektur + Freiraum: Karl und Bremhorst Architekten.
Kunst am Bau: Julie Hayward.
Schule plus Krabbelstube, Hort, Bibliothek und einem als öffentlichem Veran- staltungssaal nutzbaren Turnsaal: ein ambitioniertes Raumprogramm, bei dem die Kunst darin bestand, den Nutzern aller Generationen gerecht werden und Synergien sinnvoll zu bündeln. Anstatt der im Bundesland gängigen Praxis, die Errichtung einem Bauträger zu überlassen, entschied sich die Gemeinde dazu, selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Die Architektenfindung erfolgte mittels Wettbewerb samt vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren. Ein Mehr Aufwand, aber eine gute Entscheidung im Sinne der Baukultur.
_ Robinsonschule Linz-Urfahr
Bauherrschaft: Immobilien Linz GmbH & Co KG, Ing. Mag. Peter Ilchmann.
Architektur+Freiraum: Schneider & Lengauer Architekten, Neumarkt i.M.
Kunst am Bau: Tobias Hagleitner, Gunar Wilhelm.
Platzbedarf für zusätzliche Hortgruppen machte einen zweigeschossigen Zubau zum Bestand aus den 1970er Jahren notwendig – aus einem „L“ wurde ein „U“. Im Zuge der Projektentwicklung fiel die Entscheidung, das gesamte Schulhaus einer Adaptierung zu unterziehen. Zubau Holzbauweise und Bestand fügen sich gut aneinander, als Highlight im Hof: die „Luftigschule“, eine bespielbare Holzhaus-Skulptur.
_ Kern Bauernhaus, Garsten
Bauherrschaft: Familie Kern, Thomas Kern.
Architektur: Hertl Architekten, Steyr.
Vorhandenes nutzen statt die Gegend zersiedeln: Drei Generationen bewohnen die Restbestände des ehemaligen Vierkant-Bauernhofes. In zwei Bauphasen erfolgte der Wandel zu einer reinen Wohnnutzung. Die Interventionen bleiben pragmatisch, wo einst Scheunen waren, wurde in Holz gearbeitet, ansonsten die Fassade mineralisch mit Faserzement verkleidet. Bis unter den Giebel in Weißtanne gekleidet entfaltet sich auf dem früheren Heuboden der attraktive Wohnraum.

NIEDERÖSTERREICH _ Einreichungen: 9 / Nominierungen: 2
- Turnhalle Stift Seitenstetten

Bauherrschaft: Gymnasium Stift Seitenstetten, Pater Petrus Pilsinger, Abt Berthold Heigl.
Architektur: POPPE*PREHAL ARCHITEKTEN, Steyr.
Der hundertjährige Turnsaal des Stiftsgymnasiums war längst nicht mehr ausreichend, die Aufgabe, zwischen ihm und der barocken Stiftsanlage des Joseph Munggenast eine Neubau anzufügen eine veritable Herausforderung. Bund und Land unterstützten das Stift finanziell. Das moderne Implantat sitzt dank des Segens des Denkmalamtes auf der Stiftsmauer. Im Kontrast zu der schlichten Sichtbetonhülle wird im Inneren auf Farberlebnisse gesetzt.
_ Hochwasserschutz und Altstadtpromenade Ybbs
Bauherrschaft: Stadtgemeinde Ybbs, Anton Sirlinger, Bürgermeister; Herbert Scheuchelbauer, Hochwasserschutz, Ing. Wolfgang Anzenberger, Baudirektor.
Architektur: Karl Langer, Wien
Freiraum: Georg Schuhmacher, Emmersdorf.
Ingenieurbauten prägen maßgeblich die gebaute Umwelt. Meist als notwendiges Übel betrachtet, hier von einem hoch ambitionierten Architektenteam mit der Gemeinde als gestalterische Aufgabe begriffen, die essenzielle Verbesserungen – funktional wie ästhetisch – für die Stadt mit sich bringt und die Schwellenzone zwischen Stadt und Fluss aufwertet und zu einem Erlebnisraum macht.

J.Eisenberger

Nachdem der Ort Liebenfels lt. eigener Definition "im Herzen Kärntens" liegt, sollten wir Steirer dem Rechnung tragen und das Projekt "Bürogebäude Sallinger" den Kärtnern lassen ...

Mo. 08/10/2012 7:42 Permalink
wallmueller_www

Antwort auf von J.Eisenberger

Danke für den Hinweis! Mir ist beim Eingeben die Überschrift KÄRNTEN abhanden gekommen. MFG, karin wallmüller

Mo. 08/10/2012 11:00 Permalink

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