21/05/2005

Am Freitag, den 20. Mai 2005 präsentierten Landeshauptmann Waltraud Klasnic, Landesbaudirektor Gunther Hasewend und die Herausgeber Michael Szyszkowitz und Renate Ilsinger im Weißen Saal der Grazer Burg den Architekturbegleiter Steiermark ARCHITEKTUR_STMK.

21/05/2005

Fotos: Paul Ott

Am Freitag, den 20. Mai 2005 präsentierten Landeshauptmann Waltraud Klasnic, Landesbaudirektor Gunther Hasewend und die Herausgeber Michael Szyszkowitz und Renate Ilsinger im Weißen Saal der Grazer Burg den Architekturbegleiter Steiermark ARCHITEKTUR_STMK.

Die Präsentation des neuen steirischen Architekturführers ist die erste Veranstaltung des von Gunther Hasewend initiierten Architekturkalenders 2005, in dessen Rahmen bis Ende Dezember dieses Jahres in jedem Monat mindestens eine Veranstaltung zum Thema Architektur vorgesehen ist.

Der Architekturbegleiter zeigt über 100 seit 1993 fertig gestellte Bauprojekte in der Steiermark und fünfzehn Klassiker aus der Zeit vor 1993. Die Beschreibung der Klassiker erfolgte durch Architekt Eugen Gross. Die Recherche der Bauten nach 1993 wurde von der Landesbaudirektion und den steirischen Baubezirksleitungen unterstützt. Ein Komitee, bestehend aus dem Architekturtheoretiker Peter Blundell Jones (GB), dem Architekten und Architekturkritiker Martin Tschanz (CH) sowie dem Architekten Frank R. Werner (D), machte sich auf den Weg, um die gesammelten Objekte zu besichtigen und eine Auswahl der besten Bauten zu treffen und diese zu beschreiben. Martin Tschanz bereiste den Norden, Peter Blundell Jones den Osten und Frank R. Werner den Süden und Westen der Steiermark.

Die Autoren fanden ihre Annahme, dass die unterschiedlichen Landschaftsstrukturen der Steiermark eine große Vielfalt in der Architektur bewirkten, bestätigt. Tschanz musste während seiner Besichtigungstour im Norden allerdings die Absenz von baukulturell interessanten Tourismusbauten feststellen. Er meinte anlässlich der Präsentation des Architekturführers in der Grazer Burg, dass die Entscheidungsträger zur Kenntnis nehmen sollten, wie stark Tourismus die Landschaft prägt und gerade deshalb ein Augenmerk auf gute Architektur zu legen ist. Dies wäre ein wesentlicher Schritt für eine architektonisch befriedigende Entwicklung der steirischen Tourismusregionen. Frank R. Werner wiederum fand im Weinland des Südens so gut wie keine intakten Ortskerne vor, allerdings genügend „Niemandslandarchitektur“, aber auch eine erfreuliche Zahl an vorbildlichen Bauten - Rathäuser, Gemeindezentren, Schulen und Kindergärten - junge, frische Architekturen, die allerdings oftmals erst nach abenteuerlichen Irrfahrten zu finden waren. Er zeigte sich bei seiner Rede in der Grazer Burg verwundert darüber, dass diese repräsentativen Bauten bisher kaum publik gemacht wurden und damit die Möglichkeit der Sensibilisierung einer breiteren Bevölkerungsschicht für gute Architektur ungenutzt blieb.

115 fertig gestellte Bauten sind nun kategorisiert und mit dreizehn architektonischen Highlights in Graz im handtaschengerechten Architekturbegleiter ARCHITEKTUR_STMK zu finden, der sich in seiner graphischen Gestaltung an den im Jahr 2003 erschienen Architekturführer ARCHITEKTUR_GRAZ (HG: Michael Szyszkowitz und Renate Ilsinger) anlehnt. Den bebilderten Projektbeschreibungen wurden ein Foto-Essay und ein Essay des Herausgebers Michael Szyszkowitz vorangestellt. Das Buch ist in die geografischen Bereiche Norden, Osten, Süden und Westen gegliedert. Satellitenkarten mit den verzeichneten Standorten der Bauwerke erleichtern deren Auffindbarkeit vor Ort. Die Publikation enthält außerdem ein Textheft mit sämtlichen Projektbeschreibungen in englischer Sprache.

Wer sich auf die Suche nach beispielgebenden Einfamilienhäusern macht, wird enttäuscht. Diese Bauwerkskategorie fand in den Architekturbegleiter, wie auch zuvor in den Graz Führer ARCHITEKTUR_GRAZ, keinen Eingang. Schade, wenn man bedenkt, dass es so manch erwähnenswertes Beispiel gäbe. Der Architekturinteressierte, aber auch der für gute Architektur sensibilisierte „Häuslbauer“ in spe muss die architektonischen Perlen des Einfamilienhausbaus erst recht wieder in anderen Publikationen, im Internet oder bei einer abenteuerlichen Irrfahrt ausfindig machen. (mw)

ARCHITEKTUR_STMK
Räumliche Positionen.
Mit Schwerpunkt ab 1993
Herausgeber: Michael Szyszkowitz und Renate Ilsinger
Komitee zur Objektauswahl und Autoren der Objektbeschreibung:
Peter Blundell Jones, Martin Tschanz, Frank R. Werner
Beschreibung der Objekte vor 1993: Eugen Gross

Verlag HDA 2005
Erhältlich auch im Buchhandel und in einigen im Buch beschriebenen Gebäuden.
Text deutsch. Mit englischem Textbuch
352 + 48 Seiten, 246 Farbabbildungen
Regionenkarten und 126 Pläne
Format: 12 x 16 cm
Fadengeheftete Broschur mit PVC-Einband
€ 25,00
ISBN 3-901174-56-7

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