27/02/2019

Wettbewerbsergebnis
Wohnbau in Weiz

Das geladene, zweistufige Verfahren unter acht TeilnehmerInnen haben
Ederer + Haghirian Architekten gewonnen.

Ausloberinnen
SG Ennstal, Liezen, Gemeinnützige Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft
und
SG Elin, Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft

.

27/02/2019

Wettbewerbsergebnis Wohnbau in Weiz: Platz 1

Architektur: EDERER + HAGHIRIAN Architekten©: Kampus

Lage des Wettbewerbsareals. Bild: Screenshot > Auslobung

Platz 2

©: Kampus

Platz 3: ex aequo

©: Kampus

Platz 3: ex aequo

©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus

Die Ausloberinnen SG Ennstal und SG Elin hatten einen geladenen, zweistufigen Wettbewerb unter acht TeilnehmerInnen für einen Geschoßwohnbau mit Büro- und Dienstleistungsflächen in Weiz ausgelobt und zwischen 06. September 2018 und 31. Jänner 2019 durchgeführt.

Wettbewerbsaufgabe
Das zentral gelegene, 5.715m2 große Wettbewerbsareal in Bahnhofsnähe wird im Norden von der Straußgasse, im Süden von der Karl-Schönherr-Gasse und im Westen von der Franz-Pichler-Straße begrenzt, die wiederum westlich an das Innovationszentrum W.E.I.Z. angrenzt.
Die Stadt Weiz will sich prinzipiell dem Smart-City-Gedanken öffnen, weshalb dieser Wettbewerb letztlich zu einem Vorzeigeprojekte hinsichtlich Energiebedarf, -verbrauch und -gewinnung führen soll.
Die Ausloberin SG Ennstal beabsichtigt 25 geförderte Wohnungen und zwei Wohngemeinschaften für behinderte Personen zu errichten, während die SG Elin 30 geförderte Wohnungen und Büroflächen realisieren will. Die SG Ennstal plant in einem weiteren Schritt einen Kindergarten und eine Kinderkrippe, sowie eine Erweiterung des Innovationszentrums und freifinanzierte Wohnungen zu errichten.

Wettbewerbsergebnis
Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Josef Hohensinn entschied in ihrer ersten Sitzung am 08. November 2018 vier Projekte im Rahmen der zweiten Wettbewerbsstufe vertiefend bearbeiten zu lassen. In der zweiten Sitzung am 31. Jänner 2019 wurde folgendes Ergebnis erzielt:

  • Platz 1: Ederer + Haghirian Architekten
  • Platz 2: Arch. DI Helmut Zieseritsch
  • Platz 3: ex aequo: obereder I staller architektur
  • Platz 3: ex aequo: Arch. DI Robert Rohsmann

Weitere TeilnehmerInnen

  • halm.kaschnig.wührer architekten
  • PURPUR Architektur
  • Arch. DI Randolf Riessner
  • Arch. DI Bernhard Schlömicher

Jurybewertung Platz 1

POSITIV
_ Durch die intelligente, logische Anordnung der Gebäude entsteht eine sehr anspruchsvolle, 
städtebauliche Lösung
_ Drei in sich abgeschlossene Gebäudeeinheiten spannen einen großzügigen, grünen Freiraum auf
_ Durch die Situierung der Gebäude ist "Luft" vor Wohnfassaden
_ Durch die Situierung des Quartiersplatzes am Nord-West-Eck entsteht ein klarer Vorplatz, ein 
guter Zugang zum Büro SG Elin ist dadurch gegeben
_ Am ruhigsten Bereich des Areals ist das betreute Wohnen sinnvollerweise angesiedelt
_ Die Situierung des Innovationszentrums ist logisch gewählt. Die Büroeinheiten stellen sich als pragmatische Lösung dar, wo nur ein kleiner und doch besonderer Teil für das Entree und die innere Erschließung verwendet wird. Die Büroeinheiten sind gut nutzbar und flexibel kombinierbar konzipiert.
_ Durch die Situierung der Kinderbetreuung kann diese auch als alleinstehender, vollwertiger Bauteil in jeder Bauphase ausgeführt werden. Spannende und gut ausgerichtete Aufteilung der Freibereiche für die Kinderbetreuung.
_ Die vorgeschlagenen Wohneinheiten weisen eine hohe Qualität auf.
_ Im Vergleich zu den anderen Projekten bietet dieses Projekt den größten und 
"entspanntesten" Grünraum.
_ Durch die Kombination mit den Nebengebäuden entlang der Garagenbebauung ergibt sich 
eine intelligente Erschließung der Wohnungen und einhergehend eine sinnvolle Positionierung der Fahrradabstellflächen bei gleichzeitiger Kaschierung der Garagengebäuderückwand.
_ Die Teilbarkeit und Gleichwertigkeit der Baufelder sind gegeben.
_ Der Außenauftritt der SG Elin wird als angemessen empfunden.

KRITISCH
_ Die intelligente städtebauliche Lösung findet leider keine ausreichende Entsprechung in der 
architektonischen Ausformulierung
_ Eine Überarbeitung hinsichtlich der Energieversorgung / Wärme sollte detaillierter erfolgen. 
Die Möglichkeit, die über Photovoltaik gewonnene Energie zu anderen Gebäuden zu bringen und zu speichern, sollte überlegt werden.

Auflagen für Platz 1
Die Fassaden- und Freiraumgestaltungen müssen unter Einbeziehung der Jury weiterentwickelt werden. Es ist zu überprüfen in welcher Form die Freiräume der Wohnungen begrünt werden können (Green Building). Detaillierte Material- und Farbangaben sind zu machen.
Die Lage des Gemeinschaftsraumes ist in Hinblick auf die Bauabschnittsbildung zu überdenken.
Es wird vorgeschlagen für die Außenanlagen ein qualifiziertes Landschaftsarchitekturbüro zu beauftragen.
Das Energiekonzept ist detaillierter herauszuarbeiten.

Theresa Reisenhofer

@ Elisabeth Kabelis-Lechner, so schön, dass es endlich mal jemand anspricht!! Ich bin eine junge Architektin und fordere die Kammer auf jetzt endlich was zu machen!! Quote hin oder her, dass die Freiwilligkeit nicht funktioniert sehen wir seit Jahrzehnten, man braucht nur unsere Regierung betrachten. Überall tun die ArchitektEN so fortschrittlich und visionär, aber bei diesem Thema, sind wir anscheinend noch in den 50er steckengeblieben.. wirklich traurig.

Mo. 01/04/2019 9:09 Permalink
Karin Tschavgova

Antwort auf von Johannes Eisenberger

Diese Frage könnte der Auftakt einer interessanten Nachschau und Diskussion sein - auch im regionalen Kontext und Zusammenhang mit der Leistungsschau "Yostar" (Young Styrian Architects), die es kürzlich sogar bis Brüssel geschafft hat. Und auch im Zusammenhang mit einigen öffentlichen Kommentaren von Volker Giencke und anderen, die, wie ich meine, hierorts weniger als scharfe Analytiker denn als Nestbeschmutzer gesehen werden. Bin neugierig, ob da etwas kommen wird.

Fr. 05/04/2019 9:59 Permalink
Theresa Reisenhofer

Antwort auf von Johannes Eisenberger

Naja man könnte davon ausgehen, dass ArchitektInnen fortschrittlich und visionär denken, da es ein Berufsstand ist, der vom kleinsten in den größten Maßstab und von der Vergangenheit bis in die weiterste Zukunft plant.. Aber sagen wir mal so, beim Fortschritt kann man ja mal bei uns selbst anfangen. Und noch eine Anmerkung zur "Qualitätsstörung", wenn man Quoten bei Wettbewerben einführt. Der erste Preis bei einem Wettbwerb heißt nicht automatischen, dass es da beste Projekt ist, oft ist es ein Kompromiss aller Beteiligten in der Jury!

Mo. 08/04/2019 2:42 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Antwort auf von Theresa Reisenhofer

liebe junge Kollegin, danke für Ihre positive Rückmeldung.
Die Veranstaltung "Stadt der Frauen" im HDA macht Mut. Es waren sehr sehr viele Leute anwesend, das HDA war übervoll, das Thema bewegt offensichtlich, Unter den vielen vor allem jungen Frauen war einige auch Männer. Aber leider nicht die Vertretung der Kammer und der für Planung Zuständigen aus der Stadtpolititk.
Die Rückmeldung gleich im Anschluss waren sehr positiv, vor allem wurde angemerkt, dass diese Diskussion ganz anders als sonst verlaufen ist, wenn z.B.an die 100% Männer am Podium sitzten und auf Fragen aus dem Publikum mit sebstbeweihräuchernden Ausreden reagieren.
Es wird weitere Veranstaltung zu demThema geben, warum wir Frauen nicht den uns zustehenden Anteil an Planung und Gestaltung dieser Stadt haben.

Sa. 06/04/2019 9:21 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Wir leben im Jahre 2019 !!! und noch immer geschieht es- frau kann es nicht glauben-, dass 100% der Teilnehmer von Architekturwettbewerben rein von Männern geführte Architekturbüros sind. Was aber besonders ärgert und eigentlich eine unerhörte Ignoranz bis Frechtheit darstellt ist, dass die Kammer der Architekten 4 100%ig von Männern geführte Büros als Teilnehmer nennt !!!!!
Eine Standesvertretgung sollte sich für Gleichstellung bzw Förderung der weiblichen Mitglieder einsetzten. Nirgendwo ist der Gendergap dermaßen groß wie bei Architekten und Ziivlitechniker. Ich schreibe hier bewusst in männlicher Form!!!!
Eine öffetnliche Stellungnahme der Architektenvertretung dazu wird erwartet bzw. eingefordert!
Vor allem im Gedankjahr 100 Jahre Frauenwahlrecht, 100 Jahre Frauenstudium an der TU ist diese Ladungspolitk ein Skandal.
Architektinnen sollten am internationalen Frauentag am 8. März tunlichst demonstrieren.

Do. 28/02/2019 10:26 Permalink
Arch

Antwort auf von Elisabeth Kabelis-Lechner

Frau Kabelis-Lechner,
den von Ihnen geforderten eigenen Lostopf für Frauen finde ich einfach nur mehr völlig absurd und dieser würde eine völlige Wettbewerbsverzerrung und Ungleichbehandlung von Ziviktechnikerinnen und Ziviltechnikern darstellen.
Völlig indiskutabel.

Fr. 01/03/2019 1:45 Permalink
Anonymous

Antwort auf von AnonymIn

Ihr Kommentar ist nicht sonderlich durchdacht!
Die Quote wäre für die Ladung, Qualität wird anonym von der Jury entschieden!
Niemand fordert eine Quote für Wettbewerbssieger, nur die Möglichkeit zu gewinnen!

Di. 12/03/2019 7:37 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Antwort auf von AnonymIn

Ihre Behauptung "Qualität ist gefragt und nicht Quote" ist absolut sexistisch, Sie sollten sich schämen
Mann sein heißt nicht automatisch guter Architekt sein!
Frauen liefern die gleiche Qualität wie Männer.

Do. 28/02/2019 1:52 Permalink
Jonso

Antwort auf von Elisabeth Kabelis-Lechner

Wieso ist "Qualität statt Quote" sexistisch?
Erklären Sie das bitte!
zum Thema Qualität: ich gehe soweit zu behaupten, dass bei 300 Architekt/Innen 300 unterschiedliche Qualitäten geliefert werden! Egal ob Frauen oder Männer. Muss ich mich deswegen jetzt auch schämen?

Fr. 01/03/2019 1:51 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Antwort auf von Jonso

Meine Kritik war, das 100 % Männer geladen waren.
Die Antwort des Posters anonym "Qualtität statt Quote" ist außer Zweifel sexistisch, denn hier wird unterstellt, dass eine Frauen-Quote nicht Qualität bringt!!!!!
Wenn Sie jetzt noch immer der Meinung sind, dass sei nicht sexistisch, dann sind sollten Sie sich mit Genderpolitik, Gleichstellung, Chancengleichheit etc... beschäftigen. Sie sollten sich auch fragen,warum 50% der Architekturstudenten weiblich sind, aber gerade einmal 10% Frauen als selbständigie Architektinnen Ziviltechnikerinnenbüros führen.
300 Teilnehmer*nnen liefern vor allem einmal 300 unterschiedliche Lösungen, die mehr oder weniger qualitätsvoll mit der Aufgabenstellung des WB umgehen.
100% Männer und keine einzige Frau bei einer WB-Ladung versinnbildlicht die wahren Machtverhältnisse. Diese sind gut für Männer aber nicht für Frauen.

Sa. 02/03/2019 5:09 Permalink
AnonymIn

Antwort auf von Elisabeth Kabelis-Lechner

Typisch: 10 % der Büros fordern 40% der Aufträge. So geht Gleichberechtigung. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass sich langfristig, über gelieferte Qualität die entsprechende Repräsentanz einstellt - und nicht über Zwangsquoten. Und was soll daran " sexistisch" sein?

Di. 05/03/2019 8:38 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Antwort auf von AnonymIn

.....erfordert eben eine Quote. Wenn 100% männliche Büros als Teilnehmer geladen werden, ist dann Ihre Macho-Vorstellung von Gleichberechtigung erfüllt?
Schön, dass in Gat wieder einmal diskutiert wird, weniger schön ist das Niveau bei dieser Debatte.

Do. 14/03/2019 2:58 Permalink
burkhard Schelischansky

Antwort auf von Elisabeth Kabelis-Lechner

Sehr geehrte Frau Lechner, Hallo Elisabeth,
die Kammer der ArchitektInnen nennt keine (!) Büros für Wettbewerbe. Die TeilnehmerInnen der Wettbewerbe die von der Kammer "genannt" werden, werden ausschließlich über die Zuladungsliste gezogen. In dieser Liste erhalten Ziviltechnikerinnen einen Zusatzpunkt (Frauenförderpunkt).
http://www.ztkammer.at/detail.php?id=7341
Allerdings muss ich dir recht geben dass, wie in den meisten Gesellschaftsbereichen, auch bei uns ArchitektInnen und ZivieltechnikerInnen ein Gendergap besteht. in der Kammer gibt es einen ZivieltechnikerInnen Ausschuss der sich mit dieser Thematik befasst und versucht Strategien zu finden die ungleiche Verteilung der Geschlechter bei uns Architektinnen zu verändern.
lg Burkhard Schelischansky

Do. 28/02/2019 11:44 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Antwort auf von burkhard Schelischansky

sehr geeehrter Herr Schelischnsky, hallo Burkhard,
stimmt, das mit dem Lostopf ist mir entfallen. Nur dieses Topfsystem kann angpasst werden.
Die einfache und frauenfördernde Lösung wäre 2 Lostopfe, einen für Männer und einen für Frauen. Dann kann man sehr wohl den Gendergap beeinflussen. z. B. 40% Frauen und 60% Männe daran sollte der neue Vortstand denken.
lg Elisabeth

Do. 28/02/2019 1:58 Permalink
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+