10/02/2021

Wettbewerbsergebnis
Wohnbau Graz, Stattegger Straße

Geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit fünf TeilnehmerInnen

Ausloberin
ENW Gemeinnützige Wohnungs-GmbH

Gewinner
Arch. DI Georg Moosbrugger

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Im September 2021 soll, sofern der Termin noch zu halten ist, die weiter südlich an der Stattegger Straße gelegene, neue Volksschule Graz-Andritz eröffnet werden. (siehe Wettbewerbsergebnis > Link gat.st)

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10/02/2021

Wettbewerbsergebnis "Wohnbau Graz, Stattegger Straße", Platz 1: Arch. DI Georg Moosbrugger

©: Kampus

Platz 2: KFR ZT-GmbH

©: Kampus

Platz 3: transparadiso ZT-KG

©: Kampus

Kampits & Gamerith ZT-GmbH

©: Kampus

Arch. DI Ulrike Tinnacher

©: Kampus

Die ENW beabsichtigt, in der Stattegger Straße in 8045 Graz-Andritz, westlich an die Baumschule Ledolter angrenzend, einen Geschoßwohnbau in Holzbauweise zu errichten. Dazu wurde ein geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb unter fünf TeilnehmerInnen durchgeführt, dessen Aufgabe in der Planung von 30 bis 35 Wohneinheiten auf dem 4.903m2 großen Grundstück bestand. Das Verfahren wurde am 14. Dezember 2020 unter dem Vorsitz von Arch. DI Marlies Binder entschieden.

Wettbewerbsergebnis

  • Platz 1: Arch. DI Georg Moosbrugger
  • Platz 2: KFR ZT-GmbH
  • Platz 3: transparadiso ZT-KG

Weitere TeilnehmerInnen

  • Kampits & Gamerith ZT-GmbH
  • Arch. DI Ulrike Tinnacher

Jurybeurteilung Platz 1

"Das Grundstück liegt am Übergang der vorstädtischen Bebauung zu einer freundlichen Landschaft, weist jedoch in dieser Lage nur wenige topografische Anhaltspunkte, die ein Projekt in eine bestimmte Form zwingen könnten, auf. In dieser Situation gelingt es dem Projekt mit einer einfachen seriellen Setzung fünf schlanker - als Zweispänner organisierter - Häuser dem Wohnprojekt den Charakter eines "Anwesens" zu geben, das in seiner Maßstäblichkeit und Materialisierung zunächst freistehend und später auch im Verband mit weiterer Bebauung bestehen kann.
Den Häusern liegt ein Konstruktionsraster mit überschaubaren Spannweiten für die gewünschte Holzkonstruktion zugrunde. Gedeckt sind sie mit einem flachen Satteldach mit entsprechendem Dachvorsprung, der auch die gedeckten den Wohnungen zugeordneten Freiräume gut integriert. Insgesamt geben die Häuser einen unangestrengten und selbsterklärenden Eindruck, der den Gedanken an ein formales Bemühen im Sinne am Ortsbild orientierter Zitate erst gar nicht aufkommen lässt. Die Fassaden folgen dabei in selbstverständlicher Weise mit einfachen Fensterformaten der Grundstruktur der Konstruktion.
Die Wohnungen sind sämtlich „durchgesteckt“ ausgeführt und überzeugen durch geräumige, innerhalb des Möglichen auch räumlich fließende Grundrisse (insbesondere in den Beziehungen Küche/Essen/Wohnen). Dort wo sich gegenüberliegende Wohnungen je zweier Häuser nahekommen, könnte in der Individualisierung der betroffenen Wohnungen auch aus dieser Situation noch ein Mehrwert (einer Sonderlösung) herausgeholt werden.
Die beiden im Karree nach Südosten hin liegenden Häuser sind dort auf zwei Geschoße reduziert, was einen besonderen landschaftlichen Bezug aus dem introvertierten Hof in die Landschaft zulässt. Der Topografie des leichten Gefälles folgend, übergehend in die zweigeschoßige Bebauung entsteht so zur Ankunftsseite von Süden ein bauplastisch fein differenzierter Eindruck.
Der westliche Baukörper ist von der Tiefgarage unterbaut, die Abfahrt liegt nahe an der Stattegger Straße. Das dort angelegte Vorfeld mit Zu- und Garageneinfahrt, Besucherstellplätzen und der Fahrradabstellanlage ist konzeptionell schlüssig, jedoch auch großflächig versiegelt. Dies und die straßenbegleitende Mauer werden zwar als bauplastisch motivierte Komposition gelesen, sind in ihrer Stringenz jedoch noch zu überprüfen.
Die Bauweise und die Anlage der Erschließung versprechen eine ökonomische Umsetzung. Ein Umstand, der es erlauben wird das Potenzial des Projekts an anderer Stelle noch verstärkt herauszuarbeiten. Dies betrifft insbesondere die Anlage des Freiraums im Hof, die Ausformung der Gemeinschaftseinrichtung und das Vorfeld zur Stattegger Straße.
Das Projekt besticht durch eine konsequente Aussage zum Thema des vorstädtischen Wohnens, dem Inbeziehungsetzen öffentlicher, halböffentlicher und privater Räume und dem Einsatz bisher in diesem Sektor nicht (oder nur fallweise) angewandter Holzbautechnik."
Überarbeitungsempfehlung Siegerprojekt:
- Straßenbegleitende Zone bzw. Einfahrtszone
- Gegenseitige Einsehbarkeit der Wohnungen

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