31/10/2018

Volksschule Lauterach Dorf
Schulstraße 5, 6923 Lauterach

Um- und Neubau der bestehenden Schule

Architektur
Feyferlik / Fritzer, 2018

Wettbewerb
01/2012 - 05/2012

Ausführung
06/2014 - 04/2018

Auszeichnungen
_ Mies van der Rohe Award 2017 (Nominierung)
_ BauherrInnenpreis 2018 (Preisträger)
_ Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit 2019

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In der GAT-Reihe bauwerk.aktuell werden Architekturproduktionen innerhalb und außerhalb Österreichs präsentiert, die kürzlich fertiggestellt wurden. Bei der Kuratierung werden Projekte von AkteurInnen bzw. ProtagonistInnen mit Bezug zur Steiermark bevorzugt.

Vorschläge an redaktion@gat.st

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31/10/2018

Volksschule Lauterach Dorf, Eingangs- und Pausenbereich

Architektur: Feyferlik / Fritzer©: paul ott photografiert

Modell

©: Gernot Thurnher

Schule von Südosten

©: paul ott photografiert

Garderobe, Cluster C

©: paul ott photografiert

Marktplatz, Cluster A

©: paul ott photografiert

Marktplatz, Cluster C

©: paul ott photografiert

Klimazone vor den Klassen

©: paul ott photografiert

Freiklasse Cluster CD, mit Aufgang zur Freiklasse am Dach

©: paul ott photografiert

Freiklasse am Dach, Cluster CD

©: paul ott photografiert

Detail Marktplatz (Lesenische ...)

©: paul ott photografiert

Ballspielwiese (mit Verbindungsgang zw. Cluster CD und dem Bestand/Aula)

©: Feyferlik / Fritzer

Cluster AB und Bestandsgebäude/Aula von Norden

©: Feyferlik / Fritzer

Schwarzplan

©: Feyferlik / Fritzer

Lageplan

©: Feyferlik / Fritzer

Grundriss

©: Feyferlik / Fritzer

Schnitte und Ansichten

©: Feyferlik / Fritzer

Die bestehende Volksschule der Marktgemeinde Lauterach war zu klein geworden. In einem EU-weit offenen Bewerbungsverfahren mit anschließendem Wettbewerb setzte sich das Um- und Neubauprojekt des Grazer Architekturbüros Feyferlik / Fritzer durch. Der Zubau aus den 1950er Jahren wurde abgebrochen, das 80 Jahre alte Hauptgebäude wurde als prominenter Solitär am Grundstück erhalten und saniert, während die neuen Unterrichtsräume und Funktionsbereiche als eingeschoßige Cluster-Pavillons um den Bestand „gestreut“ wurden. So konnte das alte Schulhaus mitsamt attraktivem Baumbestand in seiner räumlichen und symbolischen Wirkung für den Ort erhalten werden, zugleich gelang es, ein zeitgemäßes Konzept von Unterricht und Schule architektonisch konsequent umzusetzen.

Die offene Cluster-Struktur bietet spannende Räume für das Lernen wie zur Erholung während der Pausen. Raumtrennungen wurden aufgelöst bzw. flexibel öffenbar gestaltet – ein Raumkontinuum mit Ecken und Nischen um den zentralen „Marktplatz“ für den schulstufenübergreifenden Unterricht und Erfahrungsaustausch von Schulkindern wie Lehrkräften. Die gläsernen Fassaden schaffen einen nahtlosen Übergang von innen nach draußen in den Hof, der als attraktiver Freibereich zwischen alt und neu entstanden ist. Die vorhandene Durchwegung des Areals blieb bestehen, wobei alle Cluster direkt von außen begehbar sind.
Die Sonderunterrichtsräume für Werken, Musik- und Sprachunterricht, der Turnsaal und die Bibliothek sind nebst Verwaltung und Lehrerzimmern im Altbestand bzw. in einem nach Westen orientierten Zubau untergebracht. Das größtenteils begrünte und teilweise nutzbare Dach ist aufgrund der flächigen, ebenerdigen Anordnung der neuen Baukörper am Areal zugleich als „fünfte Fassade“ konzipiert. Die verwendeten Materialien des Holz-Beton-Hybridbaus wurden möglichst erkennbar und haptisch erfahrbar belassen: Holz ist Holz und Beton ist Beton.
Um die Cluster trotz geringerer Kompaktheit eingeschoßig ausführen zu können, wurden die geforderten Zonierungen in den Klassen dazu benutzt, jeweils einen zuschaltbaren Wintergarten als klimatische Pufferzone vorzulagern. So kann die Solarenergie optimal eingetragen, die Abstrahlung der erzeugten Wärme zugleich verringert werden. Die Vorbauten ermöglichen außerdem die Beschattung weit vor der eigentlichen Klimahülle, ohne die natürliche Belichtung der Klassen zu beeinträchtigen.
(Text: Tobias Hagleitner, vai, 31.08.2018 nach einem Text der Architekten)

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