22/05/2023

Update II: MORGENBAU Podcast

Ein Architektur-Podcast von Anne Isopp.
Jedes Monat erscheint ein Gespräch über Nachhaltigkeit im Bauwesen.

Die letzten fünf Episoden werden kurz vorgestellt und können über die entsprechenden Links nachgehört werden.

22/05/2023

Die freie Architekturjournalistin Anne Isopp widmet sich seit April 2022 monatlich im Podcast MORGENBAU der Nachhaltigkeit im Bauwesen und spricht in jeder Ausgabe mit einer/einem Architekt:in, Fachplaner:in oder Bauherr:in über das Thema. 

Dieses Jahr sind fünf Episoden auf morgenbau.at erschienen, auf die wir an dieser Stelle hinweisen wollen.
Unter den weiterführenden Links können die Gespräche nachgehört werden.

Episoden:

#10 Know-how aufbauen
Im Gespräch mit Hermann Kaufmann
16.Jänner 2023

„Ein Gebäude muss so konstruiert sein, dass es bei der ersten Nutzungsänderung einfach umgebaut werden kann.“

Der Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann ist ein Pionier des modernen Holzbaus. Bei jedem Gebäude versucht er, dessen Möglichkeiten aufs Neue auszuloten und Antworten im Bereich des nachhaltigen Bauens zu finden. In Bad Aibling hat er nun ein Parkhaus aus Holz gebaut – ein Gebäude, dessen Verbindungen nur geschraubt oder gesteckt sind und leicht wieder demontiert werden können. Im Gespräch erzählt er, wie es dazu kam, warum Gebäude schön sein müssen und warum ihm der Boom im Holzbau nicht nur Freude, sondern auch Sorgen bereitet.

#11 Mehr Grün für alle
Im Gespräch mit LilIi Lička
14.Februar 2023

„In der Transformation des öffentlichen Raums vom primär als Verkehrsraum definierten Raum zu einem begrünten Aufenthalts- und Bewegungsraum liegt die eigentliche Anpassung an den Klimawandel.“

Die Wiener Landschaftsarchitektin LilIi Lička engagiert sich in Wien für die Entstehung eines neuen Parks, des Westbahnparks. Im Gespräch erklärt sie, warum das eine Jahrhundertchance für Wien ist und warum solche Parks prozesshaft entstehen sollten. Sie legt dar, wie die Anpassung an den Klimawandel gelingen kann.

#12 Innenstadt revitalisieren
Im Gespräch mit dem Vorarlberger Projektentwickler Markus Schadenbauer über die Sanierung und Wiederbelebung der Marktstraße in Hohenems
09. März 2023

„Hohenems ist so populär geworden, weil das Historische hier noch immer ablesbar und zugleich in die Gegenwart transformiert ist.“

Dem Vorarlberger Projektentwickler Markus Schadenbauer gelang es, einen desolaten Straßenzug in der Hohenemser Innenstadt in eine lebendige Wohn- und Einkaufsstraße zu verwandeln. Gemeinsam mit der Stadt und der Bevölkerung wurden die unter Denkmalschutz stehenden Häuser in der Marktstraße nach und nach saniert, mit moderner Architektur nachverdichtet und dazu attraktive Außenräume geschaffen. Im Gespräch erzählt Markus Schadenbauer, warum es für so eine Transformation immer eine Person, eine gute Seele vor Ort, geben muss und warum er viel Wert auf eigentümergeführte Ladenlokale legt.

#13 Schwieriges Bauerbe
Im Gespräch mit der Architektin Almut Grüntuch-Ernst: Wie es gelungen ist, ein ehemaliges Frauengefängnis in ein Hotel, das Hotel Wilmina, umzuwandeln und warum wir uns auch mit schwierigen Bauten auseinandersetzen müssen.
12. April 2023

„In jeder Stadt gibt es gebautes Erbe. In manchen Häusern steckt bereits der Charme der Vergangenheit und der Umbau gestaltet sich einfach. Wir erben aber auch viele Gebäude, die kompliziert sind, auf der Materialebene, aufgrund der Raumkonfiguration oder wegen ihrer Geschichte.“

Hotel Wilmina in Berlin
Die Berliner Architekten Grüntuch Ernst wandelten ein ehemaliges Frauengefängnis in Berlin-Charlottenburg in ein Hotel um. Während der NS-Zeit waren in diesem Gefängnis Widerstandskämpferinnen inhaftiert, viele von ihnen wurden hingerichtet. Aus einem beklemmenden, düsteren Ort schufen sie einen Ort des Ankommens und des Verweilens. Im Gespräch erzählt Almut Grüntuch-Ernst, die das Büro gemeinsam mit ihrem Mann Armand Grüntuch führt, warum wir uns auch mit schwierigen Bauten auseinandersetzen müssen und wie dies gelingen kann.

Almut Grüntuch-Ernst
Almut Grüntuch-Ernst führt seit 1991 gemeinsam mit Armand Grüntuch das Architekturbüro Grüntuch Ernst. Sie sind international tätig. Für das Hotel Wilmina, den Umbau eines ehemaligen Frauengefängnisses in ein Hotel, wurden sie zuletzt mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis für Architektur ausgezeichnet. Almut Grüntuch-Ernst ist Professorin für Entwerfen und Gebäudelehre an der TU Braunschweig.

#14 Mit Lehm bauen
Im Gespräch mit Architekt Roger Boltshauser: Warum er erstmals ein Gebäude in vorgespannter Lehmbauweise ausgeführt hat und wie er damit den Lehmbau aus der Nische holen will.
16. Mai 2023

„Es ist das erste Gebäude, das als vorgespannter Lehmbau funktioniert. Die ersten Messungen zeigen, dass diese Technik funktioniert. Man kann also mit Lehm auch in höheren Dimensionen erdbebentauglich bauen und ihn somit auch für größere Strukturen einsetzen.“

Aus vorgespanntem Stampflehm
Der Ofenturm steht bei der ältesten Ziegelei der Schweiz im Kanton Zug, etwa eine halbe Stunde von Zürich entfernt. Das Gebäude ist gerade einmal 4 Meter breit, 10 Meter lang und 9 Meter hoch. Im Gebäude befindet sich ein Ausstellungsraum, auf dem Dach eine Aussichtsplattform und an der Schmalseite des Gebäudes ein Ofenturm, daher auch der Name. Wenn man davorsteht, erkennt man, dass das Fügen hier zum Gestaltungsprinzip erklärt wurde: Man sieht das Betonfundament und darauf die übereinandergestapelten vorgefertigten Lehmblöcke. Zwischen den einzelnen Blöcken liegt immer ein Holzbrett als Trennung. Und dann gibt es noch die Vorspannungskabel, die zwischen den aufgestapelten Lehmwänden verlaufen. Das Besondere an dem Gebäude ist, dass die Lehmwände vorgespannt wurden. Ohne die Vorspannung hätte auch das Gebäude nicht so hoch sein können. Laut Berechnungen lassen sich mit der Vorspannung bis zu 40 Meter hohe Häuser errichten.

Roger Boltshauser
Roger Boltshauser gründete 1996 das Büro Boltshauser Architekten in Zürich. Inzwischen gibt es einen Bürozweitsitz in München. Boltshauser forscht und lehrt seit Jahren zum Lehmbau. Derzeit ist er Gastdozent an der ETH Zürich. Seine Lehmprojekte – allen voran das Haus Rauch im österreichischen Schlins – wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der Ofenturm für das Ziegelei-Museum in Cham bekam 2022 den „DETAIL-Award“ und den „ARC-Award“ in der Kategorie „Bildung und Gesundheit“.

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