31/03/2010
31/03/2010

Naturspielbereich im Oeverssepark vor der Umgestaltung

Naturspielbereich vor der Umgestaltung. Bild: Archiv M. Kumpfmüller

Beteiligungsaktion /1997). Bildquelle: Endbericht

November 2009: Bagger fahren auf

Rodungen für die Erneuerung der Hängebrücke

Aushub für das riesige Balanciergerät

Baustelle

neues Gerät mit Jugendlichen

März 2010

Umgestaltung versus Landschaftsplanung

die neue Attraktion. Fotos, wenn nicht anders angegeben: Elisabeth Lechner

Die jüngste Umgestaltung des Oeverseeparks in Graz erfolgte ohne umfassende BürgerInnenbeteiligung und ohne Einbeziehung des Landschaftsarchitekten Markus Kumpfmüller.

Die Gestaltung des Oeverseeparks in Graz im Jahre1997 ist ein Ergebnis des „Urban Graz Projektes“ (Projektzeitraum 1996-2001). Die Planung erfolgte durch Markus Kumpfmüller. Leitidee von URBAN Graz war es, durch ein integratives Zusammenwirken von Maßnahmen aus unterschiedlichen Bereichen Synergieeffekte für eine umfassende Verbesserung der Lebensbedingungen der BewohnerInnen im Projektgebiet zu erreichen.
Das Projekt „Errichtung Oeverseepark“ war Teil des Maßnahmenbündels „Verbesserung des Wohnumfeldes und Grünangebotes“ und mit der Durchführung eines partizipativen Planungsprozesses Teil des Maßnahmenbereiches „BürgerInnenbeteiligung“.

Im Rahmen der Beteiligungsplanung wurden die Interessen der unterschiedlichen Nutzergruppen ausgelotet. Planungskomitees, die aus VertreterInnen der verschiedenen NutzerInnengruppen bestanden, erarbeiteten Vorschläge, die in BürgerInnenversammlungen präsentiert und diskutiert wurden. Durch die räumliche Lage des Areals in unmittelbarer Nähe zum Geriatriezentrum der Stadt Graz und zum Oeverseegymnasium sowie durch das gesamte soziokulturelle Wohnumfeld (hoher Ausländeranteil im Bezirk Gries) mussten vom beauftragten Landschaftsplaner Markus Kumpfmüller die stark divergierenden Interessen unter einen Hut gebracht werden. Das Ergebnis dieses Planungsprozesses war ein Parkkonzept, das die Bereiche Kinderspielplätze, Sport- und Freizeitareale, Ruhezonen für ältere Menschen und eine Hundewiese verband.

Das Konzept schien erfolgreich aufgegangen zu sein, was auch der Endbericht bestätigte. Der Park funktionierte erstaunlich gut. Einer der Gründe dürfte sein, dass wirklich alle NutzerInnengruppen einbezogen worden waren und es für die unterschiedlichen Nutzungen klar definierte Bereiche gab. Die Zonierung erfolgte so, dass die Bereiche für ältere BesucherInnen und Ruhe suchende Erwachsene möglichst weit entfernt von den Aktivitätsbereichen lagen.

Dennoch wurde der Park im Herbst 2009 von den Wirtschaftsbetrieben umgestaltet. Davor gab es eine Beteiligungsaktion des Kinderparlaments. Auf Anfrage beunruhigter AnwohnerInnen hieß es, es würden nur Spielgeräte saniert und ein kleines Wippgerät, das sich die Kinder wünschten, zusätzlich aufgestellt.

Im November fuhren dann Bagger und LKW auf. Der vormals ruhige Bereich vorm Teich mit Floß und Pflanzendschungel – vom Planer als Naturspielbereich bezeichnet – wurde auch gerne von Erwachsenen zum Lesen, für Entspannungsübungen bzw. für Eltern zum ruhigen Verweilen genutzt,, während ihre Kinder am Wasser spielten. Nun wurde der Bereich komplett umgegraben und sollte einem riesigen Balanciergerät mit Seilabspannungen weichen, welches nicht von den Kinderparlamentariern, sondern von den Wirtschaftsbetrieben ausgewählt wurde.
Daraufhin organisierten engagierte AnwohnerInnen ein Treffen mit den Beteiligten und konnten so dieses übergroße Gerät verhindern. Als Kompromiss wurde das ursprünglich von Kinderparlamentariern ausgewählte viel kleinere Gerät aufgestellt.

Resümee
Ein Park, der mit intensiver BürgerInnenbeteiligung vorbildlich geplant und errichtet worden war und daher bestens funktionierte, wurde durch unüberlegte bzw. konzeptlose Veränderungen, die nicht von der Mehrheit entwickelt und mitgetragen wurden, rasch in seiner Funktionalität und Wirkung gestört. Die im Herbst 2009 vorgenommene Veränderung bewirkt mittlerweile eine Verschiebung der Nutzung im vormals ruhigen Naturspielbereich. So verursacht das neue Balanciergerät Lärm und Hektik. Hinzu kommt noch, dass das landschaftsplanerische Entwurfskonzept von Markus Kumpfmüller missachtet wurde.

Fazit
Man sollte auch nach Ende eines „Urban Projektes“ zu den bewährten und in den Evaluierungsberichten gelobten Instrumenten umfassender Beteiligung greifen, auch wenn es dafür keine EU-Gelder mehr gibt.

Verfasser/in:
Elisabeth Lechner, Kommentar
viktor jung

......es geht nur darum, ob das behauptete richtig oder falsch ist!!...in ihrem falle war es falsch!
...und was sie mit ihrem kommentar sagen wollten??...sorry,-trotz mehrmaligem lesen blieb es mir bis dato verschlossen!!..ersuche um die auflösung ihres rätsels!!
..und was an einem , sie nennen es rüffel,...ich korrektur,- bedenklich sein sollte.....?..nicht die geringste ahnung!!...frohe nachostern!

Fr. 09/04/2010 7:24 Permalink
Petra Kickenweitz

Die Frage, nach dem Warum der Park umgestaltet wurde, bleibt?

Do. 01/04/2010 8:05 Permalink
Elisabeth lechner

Herr Bürgermeister Nagl ist nicht zuständig für die Umgestaltung von Parkanlagen. Zuständig ist Frau Vizebürgermeisterin Rücker, ihr nterstehen die Wirtschaftsbetriebem die den Oeverseepark umgestaltet haben. Bitte recherchieren, bevor Sie Kommentare schreiben!

Sa. 03/04/2010 12:41 Permalink
Elisabeth Lechner

... diese Frage stellt man sich. Denn außer normaler Instandhaltung hätte es keiner Arbeiten im Park bedurft.
Der Park hat gerade wegen der genau überlegten Anordnung der verschiedenen Nutzungsbereiche so gut funktioniert.
Nicht immer ist mehr besser.
es wäre sinnvoller Gebiete, die mit öffentlichen Freiflächen schlecht bestückt sind, mit solchen auszustatten statt bestehende Parks überzubestücken und immer wieder umzugestalten, so wie es auch im Augartenpark
geschehen ist.

Do. 01/04/2010 12:46 Permalink
b.bertold

Vielleicht braucht der für Stadtplanung zuständige Herr Bürgermeister, Siegfried Nagl, ein Referenzprojekt für seine Amtszeit. Denn worauf kann er denn bisher verweisen, als auf den ausgetauschten Belag zwischen den Schienen in der Herrengasse? Und nachdem er Baustellen liiiiebt, wie er immer wieder betont, kam ihm die Baustelle im Oeverseepark gerade recht....

Do. 01/04/2010 4:28 Permalink
b.bertold

Dass man sich als Leser von einem Journalisten einen Rüffel holt, weil man nicht recherchiert hat, bevor man einen Artikel kommentiert, ist seltsam bis bedenklich. Die Recherche obliegt meines Wissens dem Verfasser eines Beitrags, in diesem Fall Ihnen. Ich lade sie ein, sich nochmals Gedanken darüber zu machen, was ich mit meinem Kommentar sagen wollte, Frohe Ostern.

Sa. 03/04/2010 5:06 Permalink
angelika gangl

als Mutter mit Kindern besuche ich regelmäßig den Kinderspielbereich im Oeverseepark. Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass kurz vor der Osterferienwoche mit umfangreichen Bauarbeiten im Kleinkinderspielbereich begonnen wurde. Nun ist dieser über die Fereien gesperrt! Was für ein wunderbares timing. Gerade in den Ferien, wo die Kinder und deren Eltern einen Spielplatz besonders frequentieren, beginnt man mit einer Baustelle.

Mo. 05/04/2010 11:32 Permalink
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