20/08/2020

Folge 3 der Serie we want our street back – street back toys

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20/08/2020
©: Klammer | Steinegger

Der Stadtteil in 'Augmented Reality', Standpunkte und Sichtbereich

©: Klammer | Steinegger

PUNTIGAM BOULEVARD in 'Augmented Reality'

©: Klammer | Steinegger

Das Erscheinungsbild einer Stadt wird von der Öffentlichkeit vornehmlich als statisches Konstrukt wahrgenommen, strukturelle Defizite werden unbewusst negiert und langfristig notwendige Strategien nur selten eingefordert. Investoren bereiten ihre Projekte mit höchster Vertraulichkeit vor, eine Veröffentlichung der Planungen erfolgt erst zu einem Zeitpunkt, zu dem die Möglichkeit der Einflussnahme für die Öffentlichkeit nicht mehr möglich ist. Wegen dieser mangelnden Transparenz ist die Stadtentwicklung für die Mehrzahl der Bürger nicht überschaubar und nicht von Interesse. Zusätzlich sind städtebauliche Zusammenhänge komplex und über die Medien brechen Projektpräsentationen eher als Hiobsbotschaften denn als ernsthafte Information herein. Die Politik verspricht schnelle Besserung mit plakativen und technokratischen Methoden (z.B. zu viel Feinstaub und CO2, deshalb Elekroauto, z.B. keine Parkplätze in der Innenstadt, deshalb mehr Garagen).
Street Back Apps stellt diese Informationsstrategie der Präsentation von abgeschlossenen Planungsprozessen auf den Kopf und stellt mit populären Instrumenten einen virtuellen Stadtteil (siehe Street Back 3D) als Grundlage für einen Diskurs mit der Öffentlichkeit vor.

Street Back Apps – Augmented Reality und andere immersive, visuelle und akustische Darstellungsformen via Smartphones und Tablets. Animation des virtuellen Stadtteils als ein „neues Zentrum“ von Suburbia, ein vielfältiges Straßenleben ist mit bewegten Akteuren (Film) entlang einer „Tracking line“ erlebbar.

Die App kann an bestimmten Punkten entlang der „Tracking line“ (gelbe Linie im Plan), die auch analog auf dem Straßenbelag markiert ist, geladen werden. Die gelbe Linie mit den fünf Markierungspunkten ist als 50cm breites Band zugleich ein reales Zeichen für das gesamte Szenario. Einfache Hocker, Bänke, Liegen für das Publikum mit App, stellen eine Barriere zur befahrbaren Hälfte der Fahrbahn her. Die gelbe Linie entlang gehend, kann mit Hilfe der App das virtuelle Straßenleben aus veränderbaren Perspektiven verfolgt werden. Mit einer 180 Grad Kamera, Panoramabild wird die Situation des freien Verkehrsraums als „reale Ebene“ mit der virtuellen Welt der Animation des neuen Stadtteils gekoppelt. Straßengeräusche ohne motorisierten Verkehrslärm mit Klängen aus der Vergangenheit und der Zukunft komplettieren die Szenen.

Ein Foto mit und im Boulevard kann als Souvenir gemacht und mit dem virtuellen Stadtteil im Hintergrund verschickt werden, die Architektur des Stadtteils ist die Bühnenwand. Der virtuelle, neue Stadtteil, die alltägliche Ebene mit vielfältigen, straßentypischen Verhaltensweisen (Menschen und –gruppen, Logistik, Läden, Dienstleister ...) und die performative Ebene verschmelzen in der App.

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