10/05/2013

Die Steel Student Trophy wird vom Österreichischen Stahlbauverband vergeben.

10/05/2013
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Urban Steel Village

©: Team Stefan Greisinger, Maria Schafelner (Arch.) und Maria Almer, Julia Korber und Michaela Pirzl (Bauing.), FH Joanneum Graz

INframes

©: Team, Verena Dörflinger, Verena Poschner (Arch.) und Christoph Krill und Berhard Schröttner (Bauing.), FH Joannenum Graz

Pixelwelt

©: Team David Kacic, Monika Raczynska (Arch.), Nemanja Bulajic (Bauing.), TU Graz

Thema: Urbanes Wohnen in Stahl
Am 24. April 2013 wurde in der Wiener Postsparkasse der Solid-Bautechpreis 2013 vergeben. Im Zuge dieser Veranstaltung wurden auch die Preise der Steel Student Trophy überreicht. Die Steel Student Trophy 2012/13 wurde vom ÖSTV, dem Österreichischen Stahlbauverband ausgelobt. Der einstufige, nicht anonyme Wettbewerb war für interdisziplinäre Teams aus Studierenden der Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen ausgelobt.

Die Jury hatte 13 Einreichungen (8 Arbeiten der TU Graz und 5 von der FH Joanneum Graz) zu beurteilen und zeichnete 2 Projekte der FH Joanneum und ein Projekt der TU Graz aus.

Aufgabenstellung
"Auf dem innerstädtischen Gelände eines ehemlaigen Sportplatzes im Grazer Stadtteil Jakomini soll prototypisch eine zeitgemäße und zukunftsfähige neue urbane Blockrandtypologie als konstruktiver Stahlbau entwickelt werden. Das Wohnbauprojekt soll in die städtebauliche Situation - im Sinne eines Weiterbaues des bestehenden Stadtraums optimal eingegliedert werden, gleichzeitig aber durch die Ausformulierung als modularere Typus auch zur Nachverdichtung urbaner Wohngebiete wie Brachflächen und Baulücken andernorts einsetzbar, und damit universell verwendbar sein. Eine klare, funktionell einwandfreie, urbanes Leben unterstützende Architektursprache mit einem Hauptaugenmerk auf die innovative Nutzung des Baustoffes Stahl unter Ausnutzung seiner spezifischen Vorteile gegenüber anderen Baustoffen sind die wesentlichsten Kriterien bei der Beurteilung der Wettbewerbsprojekte.
(....)
Städtebauliche Ziele
Die Aufgabe eines zeitgemäßen Weiterführens der gründerzeitlichen Blockrandbebauungen entlang des vorhandenen Straßenrasters ist mehr als die Fortführung des Bestandes. Ein spannendes, ausgewogenes Spiel zwischen öffentlichem Straßenraum und Grünraum, gemeinschaftlichen halböffentlichen Innenhofbereichen und privaten Innen- und Außenbereichen in Zusammenhang mit dem übergeordneten und angrenzenden Stadtraum soll erreicht werden. Insbesondere dem angemessenen Umgang mit den Möglichkeiten zur Gestaltung einer, das urbane Leben fördernden Erdgeschoßzone, ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die neue Typologie soll geeignet sein, die bestehende mitteleuropäische Kernstadt im besten urbanistischen Sinn weiter zu bauen und hochwertigen Lebensraum zu schaffen."
(Auszug aus den Unterlagen Aufgabenstellung und Verfahrensbestimmung).

Zusamensetzung der Jury:   
_ Prof. DI Bettina Götz, Wien, Vorsitzende
_ Prof. Dr. Ing. Klaus Bollinger, Frankfurt, Wien
_ DI Karina Breitwieser, Waagner Biro, Wien
_ Thomas Dorner, Alu König Stahl, Wien
_ DI Georg Matzner, Geschäftsführung Österreichischer Stahlbauverband, Wien

DIE PREISTRÄGER SIND:

Urban Steel Village, Team Stefan Greisinger, Maria Schafelner (Arch.) und Maria Almer, Julia Korber und Michaela Pirzl (Bauing.), FH Joanneum Graz
"Durch die Durchlässigkeit und Lockerheit der einzelnen Objekte gelingt eine maßstabsgerechte Einpassung des Entwurfes in den baulichen Bestand. Dieser auch städtebaulich brauchbare Ansatz ermöglicht die für ein modernes urbanes Leben notwendige Nutzungsvielfalt. Die Konstruktion und der Einsatz von Stahl wurden von der Jury gewürdigt.
Potenziale: Eine spezifischere Ausarbeitung des Entwurfes würde die vermuteten Potentiale besser beurteilbach machen. Das eingereichte, sehr grobe Modell vermittelt die in den Grundrissen dargestellten Projektqualitäten in keinster Weise. Weitergehende Überlegungen und Überprüfungen, ob ausreichender Brandschutz bei der gewählten Grundrissgestaltung sichergestellt ist, sollten angestellt werden." (Beurteilung der Jury)

INframes, Team, Verena Dörflinger, Verena Poschner (Arch.) und Christoph Krill und Berhard Schröttner (Bauing.), FH Joannenum Graz
"Der vorgelegte Entwurf zeigt ein gut gelungenes Konzept einer modularen Bauweise. Der gewählte Raster und die darauf abgestimmte Abmessung des Grundmoduls ermöglichen eine gute Ausnutzung des gesamten Bauplatzes. Der Anschluss an den Bestand ist gelungen. Durch die Schichtungen ergeben sich luftige Raumstrukturen, die interessante Zwischenräume und stockwerkweise unterschiedliche Nachbarschaften ergeben. Die Nutzung von Stahl ermöglicht hier die Umsetzung eines Regalsystems mit flexiblem Ausbau und großen Spannweiten, die anders nur sehr aufwändig zu realisieren wären. Der Entwurf zeigt einen adäquaten Umgang mit dem Baustoff Stahl.
Potentiale: Die Darstellung der Grundrisse wäre für eine weitergehende Beurteilung zu noch stärker zu differenzieren und genauer auszuarbeiten. Bei der Tragwerksplanung fehlt die graphische Darstellung der beschriebenen Diagonalen." (Beurteilung der Jury)

Pixelwelt, Team David Kacic, Monika Raczynska (Arch.), Nemanja Bulajic (Bauing.), TU Graz
"Der vorgelegte Entwurf zeigt vor allem im Bereich der Fassade und Bauphysik sehr interessante Ansätze, die teilweise sehr detailliert ausgearbeitet sind und durchdacht erscheinen. Ebenfalls gut gelungen ist die Wohnungstypologie. Die Grundrisse der Wohnungen entsprechen der heute erwarteten Großzügigkeit und Flexibilität. Der Tragwerksentwurf wurde als angemessen gewürdigt.
Potentiale: Der Entwurf würde bei einem Verlassen der weitgehend konventionell gehaltenen städtebaulichen Struktur stark aufgewertet. Die gezeigten Ansätze der Modularität müssten stärker ausgearbeitet und hervorgehoben werden. Eine alternative Gestaltung der Tragwerksstruktur ist denkbar und würde die Vorzüge von Stahl besser zur Geltung kommen lassen. Es wird angeregt, den Entwurf vor allem in Hinblick auf die Problematik der langen, die zwei Wohnblöcke trennende Gasse zu überdenken und mutigere Alternativen zu prüfen." (Beurteilung der Jury)

Video
Ikis

An der Kompetenz von Frau Götz darf gezweifelt werden! Ein Desaster dass solche Leute in einer Jury sitzen und über andere und deren Projekte urteilen! Allen voran, dass Frau Götz nicht einmal in der Lage war sich anständig auf die Preisverleihung vorzubereiten. Insbesondere heißt das, dass es ihr nicht möglich war FH von TU studierenden zu unterscheiden, die Projekte den richtigen Gruppen zuzuteilen und noch einige Dinge mehr. Daher erlaube ich mir zu Urteilen, dass es ein richtiger Schritt wäre, Frau Götz bei Studentenwettbewerbe aus der Jury auszuschließen! Allen voran, maßt Frau Götz sich an, die Studierenden und deren Projekte als uninnovativ, inkompetent zu bezeichnen. Dabei hat sie vergessen, wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen...
Daher diese Dame kann nur belächelt werden und an ihrer Kompetenz darf gezweifelt werden...

So. 23/06/2013 10:26 Permalink
ida pirstinger

wie das leider bei „echten“ architekturwettbewerben immer noch und immer wieder vorkommt, hat auch im fall der diesjährigen steel student trophy die jury unter dem vorsitz von architektin bettina götz die zielvorgaben der ausschreibung über bord geworfen und damit außerhalb der festgelegten kriterien eine entscheidung getroffen. im konkreten fall geht es bei diesem regelbruch nicht einfach nur um eine geschmacksfrage, sondern tatsächlich um die grundsätzliche aufgabenstellung.
die ausschreibung forderte die studierenden auf, ein modulares bausystem für urbanen wohnbau aus stahl zu entwerfen, ein „ansprechendes tool-kit zur schließung von innerstädtischen baulücken“ als werkzeug zur nachverdichtung urbaner bestände. ausdrücklich sollte dieses modulsystem an gründerzeitliche blockrandbebauungen anknüpfen und zur lückenverbauung, zum anbau an offene blöcke und als eckmodul universell geeignet sein. darin, und in der ausformung zeitgemäßer wohnformen und erdgeschoßzonen sollte der innovative aspekt dieses wettbewerbs liegen.
als platzhalter für dieses überall adaptibel anwendbare system wurde das areal des ehemaligen 'sturmplatzes' ausgewählt, aber eben nicht, um dort einen städtebaulichen gestaltungscontest abzuwickeln, sondern weil sich alle teile der aufgabenstellung an dieser schnitt- und bruchkante der gründerzeitlichen stadterweiterung perfekt austesten lassen.
im diskurs um nachhaltigen umgang mit schwindenden ressourcen und knapper werdendem bauland und der frage, wie man die weitere zersiedlung der landschaft eindämmen könnte, gehören der ruf nach neuen lösungsansätzen für ein zeitgerechtes diversifiziertes innerstädtisches wohnungsangebot und innovativen vorschlägen zu nachverdichtungsmethoden bestehender typologien zu den gängigsten argumenten. die aufgabenstellung agierte zu hundert prozent in diesem kontext.
im rahmen der preisverleihung wurde den studierenden der TU graz die einhaltung der aufgabenstellung faktisch zum vorwurf gemacht, ihnen mangelndes engagement vorgehalten und die ergebnisse als konventionell und wenig innovativ abgetan, sobald sie als blockrandbebauungen in erscheinung traten. man bedauerte wie schwer es gewesen wäre, überhaupt innovation in den projekten zu finden, vor allem hinsichtlich der städtebaulichen ansätze. dass ein derartiger vortrag zusätzlich zum zweifelhaften vorgehen der jury alles andere als motivierend auf die geschlossen anwesenden studierenden wirkte, brauche ich wohl nicht gesondert erwähnen. das hat nichts mit schlechtem verlierertum zu tun.
ps: die im juryprotokoll angeführetn zuordnungen „TU-Graz“ sind willkürlich und nicht nachvollziehbar. es wurden 8 arbeiten der TU- graz und 5 der FH-graz eingereicht.
(Ida Pirstinger war Mitautorin der Wettbewerbsunterlagen. Anm.d.R.)

Sa. 11/05/2013 9:38 Permalink
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