31/07/2018

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Aus dem GAT-Fundus für die Sommerreprise 2018 geholt:

Wohnwagen ganz nach Wunsch

Theresa Kalteis und Christian Freissling, zwei Studierende der Architektur an der TU Graz, haben sich 2008 In ihrer Diplomarbeit mit mobilem Wohnen befasst und ein Konzept für eine neue Generation von Caravans entwickelt.

31/07/2018

Der Prototyp eines Mehrzellers, 2008 von Architekturstudierenden der TU Graz entwickelt

©: Theresa Kalteis / Christian Freissling

Architekturstudierende der TU Graz präsentieren Mehrzeller

Sommerzeit ist Ferienzeit und damit Hochsaison für Camper. Alle denkbaren Möglichkeiten, die „vier Wände für unterwegs“ selbst zu gestalten, hat im Sommer 2008 eine Initiative zweier TU-Studierender geboten. In ihrer Diplomarbeit befassten sie sich mit mobilem Wohnen und eröffneten mit ihrem Konzept eine neue Generation von Caravans: Ihre Mehrzeller lassen sich individuell gestalten und so optimal den Bedürfnissen der Nutzer anpassen. Die Studierenden präsentierten den Mehrzeller ab 29. August 2008 beim Caravan Salon Düsseldorf der europäischen Camper-Szene, von 15. bis 19. Oktober 2008 war er auf der Messe Wels zu bestaunen.

Kein klassisches Architektur-Thema wie Hausbau oder die Gestaltung sonstiger Bauwerke haben zwei Studierende der TU Graz für ihre gemeinsame Diplomarbeit gewählt: Theresa Kalteis und Christian Freissling befassen sich in ihrer Abschlussarbeit mit „mobilen Wohnlösungen“ und beschlossen, ihr Konzept eines Mehrzellers auch gleich in die Realität umzusetzen. „Dieses ehrgeizige Projekt sprengt den Rahmen einer Diplomarbeit deutlich, da die beiden Studierenden nicht nur ein engagiertes, innovatives Konzept entwickelt haben, sondern über das übliche Planen und Modellbauen hinaus einen fertigen Prototypen präsentieren“, erklärt Diplomarbeits-Betreuer Peter Schreibmayer vom Institut für Architekturtechnologie der TU Graz. „Zudem ist das Projekt endlich ein Versuch, sich von der Vorstellung zu befreien, dass Wohnanhänger immer gleich aussehen müssen: Üblicherweise ist es nur die Farbe der Textilien, ab nun lässt sich die gesamte Konfiguration des Fahrzeuges individuell gestalten“, hebt Professor Schreibmayer hervor.

Formensprache der Natur
Der Prototyp des originellen Campinganhängers besteht aus einer Vielzahl von verwinkelten Zellen, welche sich aneinander reihen und ein optisch ungewöhnliches Bild von Ecken und Kanten ergeben. „Unser Konzept orientiert sich an der Bionik und nimmt bewusst Anleihen aus der Natur“, erklären Theresa Kalteis und Christian Freissling. Beim Blick ins Innere offenbart der Mehrzeller seine Vorteile: Durch den selbst konfigurierbaren Innenraum ist er direkt auf die Anforderungen der Nutzer zugeschnitten. Entspannen, feiern, essen, verstauen – an alle Bedürfnisse des mobilen Wohnens ist gedacht. Die Details stellt sich der Campingfreund selbst zusammen: Ein Online-Konfigurator ist in Arbeit, mit dem jeder Interessierte das Design seines Mehrzellers selbst wählen kann. „Wir wollten mit unserer Idee zeigen, dass es auch anders geht. Jeder Wohnwagen ist ein Unikat“, so die Studierenden, die ihre Idee marktfähig machen wollen.

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