16/06/2011

Die SOKO-Observatoren melden Abbrüche schützenswerter Bauten in Graz

16/06/2011

Der Fachbeirat für große Neubauten außerhalb der Altstadt-Schutzzonen von Graz wird von uns sehr begrüßt, da er Projekte verhindern kann, die das gewachsene schöne Stadtbild von Graz zerstören. Diese Institution hat sich in Salzburg – mit Grazer Architekten – seit Jahren bewährt.
Die Proteste der Investoren (zu lesen im Beitrag „Investoren werden ignoriert“, erschienen am 8. Juni 2011 in der „Woche“, siehe Link am Ende dieser Seite; Anm. d. Red.) können wir nicht nachvollziehen. Wenn sie von ihrer Fähigkeit reden, „harmonische Projekte für ein lebenswertes Graz zu planen und umzusetzen“, dann sei als ein negatives Beispiel auf die unsensible und unharmonische Gestaltung der Umgebung des Moserhofschlössls im Messe-Areal verwiesen. Hier hat die genannte Grazer Versicherung als Investor schwere Bausünden zu verantworten – leider mit Duldung der Stadt Graz und des Bundesdenkmalamtes.
Gegen ein „zeitgemäßes“ Erscheinungsbild der Murmetropole ist nichts einzuwenden, wenn es aber der Stadt wirklich um das „Wohl der Grazer Bevölkerung“ geht und nicht nur um den Profit einiger Baulöwen, so wird es unumgänglich sein, in schützenswerten Stadtvierteln die Bebauungsdichte nicht noch weiter zu erhöhen. Es ist der falsche Weg, unförmige Baublöcke in Gartenareale (Grüne Gasse, Lange Gasse) und Villenviertel (Hartenaugasse, Rosenberggasse, Schubertstraße, Hallerschloßstraße) zu klotzen. Und wenn Grazer Architekten sogar das Herz-Jesu-Viertel mit seinen schönen Gründerzeitfassaden und wunderbaren grünen Innenhöfen „nachverdichten“ wollen, dann sollten in der Stadt die Alarmglocken läuten. Die Devise muss heißen: Entwickeln ja, aber nicht zerstören!

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