SIEGERPROJEKT, Modell. Planung: Arch. DI Fritz Wiesenhofer

©: Architekt DI Friedrich Wiesenhofer

Foyer im Erdgeschoß, Schaubild

©: Architekt DI Friedrich Wiesenhofer

Foyer im Erdgeschoß, Schaubild

©: Architekt DI Friedrich Wiesenhofer

Der Grazer Architekt Fritz Wiesenhofer und sein Team konnten den einstufigen, offenen Realisierungswettbewerb „Schulumbau der Volks- und Hauptschule Radstadt“ in Salzburg für sich entscheiden.

Ziel des Bauvorhabens der Stadtgemeinde Radstadt ist eine „Schule der Begeisterung“,  ein Schulzentrum für Radstadt, in dem Volksschule mit Vorschulklasse und Hauptschule optimale Räumlichkeiten vorfinden. Wettbewerbsgegenstand war der Entwurf eines Schulbaus, der die derzeitigen Bedürfnisse erfüllt und sich an die sich ändernde pädagogische und gesellschaftliche Bedingungen der Zukunft anpassen kann, mit einer Lernumgebung, die viele verschiedene Formen des Lehrens und Lernens fördert und dadurch für Kinder und Erwachsene Anregung, Schutz und Wohlgefühl bietet. Ein Schulzentrum, das auch für Menschen der näheren Umgebung, wie Eltern und jüngere bzw. ältere Geschwister anziehend wirkt. Zusammenhänge und Synergien sollen schon im Bau, aber vor allem in der Nutzung ermöglicht und gefördert werden. Der neue, zusätzliche Raumbedarf, den die Schulen im Herbst 2010 bei der Stadtgemeinde anmeldeten, ergab sich durch grundlegend geänderte organisatorisch-pädagogische Anforderungen wie neue Unterrichtsformen, veränderte Tagesabläufe, längere Aufenthaltsdauer im Schulgebäude, geringere KlassenschülerInnen-Höchstzahlen.

Beschreibung des Siegerprojektes

Beim Schulumbau der Volks- und Hauptschule Radstadt galt es, unterschiedlichste Anforderungen an das zukünftige Bauwerk zu erfüllen. Einerseits soll es zu einer räumlichen Entflechtung der beiden Schulen kommen, in einigen Bereichen jedoch auch zu gemeinsam nutzbaren Flächen (z. B. Eingang/Foyer/Mehrzwecksäle etc.), des Weiteren waren energiebewusstes Bauen sowie eine Verbesserung der Außenräume gefordert.
In beiden Schulen wird in Zukunft in so genannten „Jahrgangsclustern“ unterrichtet, die sich aus Stammklassen, Bereichen für offenes Lernen und einzelnen Gruppenräumen zusammensetzen. Um diese räumlichen Voraussetzungen zu schaffen, wird ein Umbau des bestehenden alten Gebäudes, eine teilweise Adaptierung des Hauptschulgebäudes aus den 1990er-Jahren und ein 3-geschoßiger Neubau vorgeschlagen. Dieser ist nördlich des Altbaues situiert und an diesen durch einen gläsernen Verbindungsbau gekoppelt. Eine Aufstockung des Altbaues durch ein weiteres Geschoß ist ebenso erforderlich, insgesamt bleibt die Gebäudehöhe jedoch weitgehend unverändert.
Die funktionale Trennung der beiden Schulen erfolgt zukünftig vertikal, d.h. im östlichen Teil befindet sich die Hauptschule, im westlichen die Volksschule.
Das Erdgeschoß wird vorwiegend gemeinsam genutzt: Der transparente Verbindungsbau beinhaltet einen gemeinsamen Eingangsbereich mit Foyer, eine Bibliothek und zwei Mehrzwecksäle, die bei Bedarf sowohl zum Foyer als auch zum Schulhof hin geöffnet werden können. In den darüber liegenden zwei Geschoßen sind die einzelnen Jahrgangscluster - teilweise um einen Lichthof innerhalb des Verbindungsbaues - situiert.

Dem energieeffizienten Bauen wird durch verschiedenste Maßnahmen Rechnung getragen: Der Bestand wird thermisch saniert, der Zu- und Aufbau in Holzmassivbauweise im Passivhausstandard errichtet, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine ca. 120m² große Photovoltaikfassade an der Südseite der Gebäudeaufstockung werden vorgeschlagen. Im Außenbereich erfolgt eine Aufwertung des nördlichen Areals durch die Verlegung der Parkplätze und dem damit gewonnen Freiraum, der als Schulhof und im Zusammenhang mit den beiden Mehrzwecksälen als Veranstaltungsort fungieren kann. Diese Maßnahmen sollen - auch in Verbindung mit dem hier situierten Stadtsaal - zu einer Attraktivierung des öffentlichen Raumes im Zentrum der Stadtgemeinde Radstadt beitragen und damit auch für die Bevölkerung einen „Platz mit Mehrwert“ schaffen. (Text: Architekt)

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