Aglaia Konrad, Gare du Nord Brüssel, 2000

©: Aglaia Konrad

Die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten schreibt gemeinsam mit der Stadt Wien einen Stipendienwettbewerb zum Thema Nachverdichtung aus. Das Stipendium soll Untersuchungen zur städtebaulichen Aufwertung Wiens durch Nachverdichtung in der Ära dosierten Stadtwachstums anregen. Das Verfahren wird von DI Walter Chramosta betreut.

Nachverdichtung dicht bebauter Stadtgebiete ist unter der Prämisse des Bevölkerungswachstums ein erklärtes Entwicklungsziel der Wiener Stadtregierung. Eine strategische Neuausrichtung auf eine Stadt der kurzen Wege folgt einem vielerorts verfolgten Leitbild von der ökologisch optimierter Stadt. Obwohl die Initiative zur Nachverdichtung längst bezogene Fachpositionen in Architektur, Städtebau und Stadtplanung aufgreift, liegt keine aktuelle Untersuchung zur Geschichte, Begrifflichkeit und Methodik der Nachverdichtung im Kontext der Wiener Stadtentwicklung vor.

Folgende Aspekte sollen ausgehend von der polaren Konstruktion des Stadtverständnisses und der daraus in den Stadtentwicklungsplänen der Stadt Wien abgeleiteten Entwicklungsziele wie Erinnerung versus Utopie, Bewahrung versus Erneuerung, Schrumpfung versus Wachstum, Konzentration versus Erweiterung, Zentralität versus Dezentralität, Isolation versus Öffnung und Auflockerung versus Verdichtung untersucht werden:

- Definitionen der angemessenen städtebaulichen Dichte, aber auch erweiterter Dichtebegriffe in Wien seit 1945;
- historische Aspekte der Erhebungen und Senken in der Wiener Dichtelandschaft;
- Begriff der Nachverdichtung in der internationalen Literatur;
- Erweiterung des Begriffs städtebauliche Nachverdichtung, etwa um die soziale, verkehrliche, grün- oder freiräumliche Nachverdichtung;
- administrative Methoden der Nachverdichtung in Wien seit 1945;
- politische Hintergründe von realisierten Nachverdichtungen in Wien,
- Motive der PlanerInnen und BauträgerInnen bei verwirklichten Nachverdichtungen;
- internationale Beispiele bester Praxis bei Nachverdichtungen;
- zielführende baurechtliche Voraussetzungen der Nachverdichtungen;
- zur Nachverdichtung geeignete Planungsverfahren;
- zur Nachverdichtung geeignetes Quartiers- bzw. Gebietsmanagement;
- Vorschläge zur Bürgerbeteiligung bei der Nachverdichtung;
- Vorschläge zur Förderinstrumente zur Nachverdichtung;
- Vorschläge zur Reform der geltenden Widmungsinstrumente;
- zielorientierte Perimeter der Nachverdichtung (Block, Quartier...);
- Vorschlag für adäquate Bebauungstypologien der Nachverdichtung;
- Darstellung der vorgeschlagenen Methoden der Nachverdichtung an für Wien typischen städtebaulichen Formationen;
- Möglichkeiten zu einer quantifizierenden Erfassung der Dichte (Dichtekoeffizient) einer relevanten städtebaulichen Einheit, z. B. eines Blocks, eines Quartiers;
- Ansätze zu Nachverdichtungskriterien zur Beurteilung von Städtebau- und Objektplanungen;
- strategische Argumente zu einem zeitgemäßen Nachverdichtungskonzept für Wien.

Registrierung bis 12.11.2012
Jede/r BewerberIn bzw. der/die federführende BewerberIn eines Teams hat sich, um die Fragebeantwortung an alle BewerberInnen senden zu können, per E-Mail bis 12. 11. 2012 bei der Bundeskammer, unter der E-Mail-Adresse walter.chramosta@arching.at formlos zu registrieren.

Inhaltliche und formale Fragen: DI Walter Chramosta, walter.chramosta@aching.at

Abgabe der Bewerbungen bis 20.11.2012
Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Karlsgasse 9/2, 1040 Wien

Jury:

_ Arch. DI Christian Aulinger, bAIK;
_ Mag. Dr. Wolfgang Förster, MA 50;
_ Univ.-Prof. Christoph Luchsinger, TU Wien;
_ DI Thomas Madreiter, MA 18;
_ Arch. Mag.arch. Johanna Rainer;
_ Univ.-Prof. DI Rudolf Scheuvens, TU Wien;
_ Arch. Mag.arch. Walter Stelzhammer, bAIK

Preisgeldsumme: EUR 8.333,- zuzügl. 20% Mwst.

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