05/02/2015

Stadtbaudirektion und Stadtvermessungsamt Graz gewannen den österreichischen eAward 2015 für die Fließpfadkarte Graz. Sie zeigt die Gefährdung von Bauplätzen durch Oberflächenwasser an.

Der eAward wird seit zehn Jahren vom Report Verlag gemeinsam mit der Plattform Digitales Österreich des Bundeskanzleramtes, OKI und T-Systems ausgelobt.

05/02/2015

Screenshot mit einem Ausschnitt der Fließpfadkarte aus Graz-St. Peter, wie sie im Internet abgerufen werden kann.

©: Stadt Graz - Vermessungsamt

Erwin Wieser, DI Bernhard Rieder, Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Stadtvermessungsamtsvorstand DI Günter Lorber und DI Gerald Maurer mit der Urkunde und einem Ausschnitt der Fließpfadkarte.

©: Stadt Graz/Foto Fischer

GEOPORTAL Graz, Orthophotos: Luftbild des Jakominiplatzes, Musterbild

©: Stadt Graz - Stadtvermessungsamt

Wirtschaftspreis für neues Service der Stadt

Mit der Fließpfadkarte Graz, die als Vorsorge zur Vermeidung von Schäden durch Hangwässer dient, holte sich die Stadtbaudirektion Graz den österreichweit ausgeschriebenen Wirtschaftspreis eAward 2015 für Verwaltung und E-Government.
   
Was Bäche und Flüsse nach einem starken Regen anrichten können, ist durch Hochwasserkatastrophen seit Jahrhunderten dokumentiert. Doch kaum jemand kannte bisher die Wege, die abfließendes Regenwasser bei Starkregen einschlägt – was aber eine wesentliche Information bei der Beurteilung von Bauplätzen ist, um Planungsfehler vermeiden zu können. Aus diesem Grund erstellte die Stadtbaudirektion Graz in Zusammenarbeit mit dem Stadtvermessungsamt und der DHI Österreich GmbH die Fließpfadkarte Graz, die Interessenten als Hilfe bei der Planung kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Wie innovativ und nützlich dieses Projekt ist, zeigte sich jetzt bei der Preisverleihung für den österreichweit ausgeschriebenen Wirtschaftspreis eAward 2015: Die Fließpfadkarte Graz holte sich in der Kategorie Verwaltung und E-Government den begehrten Preis.

Jury voll des Lobes
In der Begründung hob die Jury die „präventive Vermeidung von Katastrophen und Schäden“ ebenso hervor wie die Tatsache, dass in Graz Geodaten gratis zur Verfügung gestellt würden, was keinesfalls selbstverständlich sei. Die Fließpfadkarte sei zudem „ein hilfreiches Tool für schwierige Bauplatzbeurteilungen“, das viele weitere Anwendungsmöglichkeiten vorstellbar mache. Ausgeschrieben wird der eAward seit zehn Jahren vom Report Verlag gemeinsam mit der Plattform Digitales Österreich des Bundeskanzleramtes, OKI und T-Systems.

Freude bei Bürgermeister, Baudirektor und dem ganzen Team
Groß war natürlich die Freude bei den „Vätern“ des Projekts, die bei der Preisverleihung in Wien dieser Tage den Erfolg genießen durften: Neben dem Projektleiter der Stadtbaudirektion, DI Gerald Maurer, waren auch Stadtvermessungsamtsvorstand DI Günter Lorber sowie sein Team mit DI Bernhard Rieder und Erwin Wieser in die Bundeshauptstadt gereist. Unter den ersten Gratulanten in Graz war heute früh Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, der auch als Bau- und Planungsreferent die Fließpfadkarte als „äußerst nützliches Instrument“ lobte: „So können Gefahrenstellen durch Hangwässer schon bei der Bauplatzbeurteilung einfach erkannt und bei der Planung und Bebauung entsprechend berücksichtigt werden!“ Und auch Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle zeigte sich vom Projekt eben angetan wie von dessen Erfolg: „Hangwässer und deren Verlauf waren in unserer Stadt zuvor schwer erkennbar und nur selten dokumentiert. Im Zusammenwirken mit der zusätzlich notwendigen Beurteilung von fachkundigen Sachverständigen ist diese Karte ein Quantensprung für sicheres Planen und Bauen!“



Fließpfadkarte Graz
In der vorliegenden Karte werden die theoretischen Fließwege des Oberflächenwassers bei Starkregen flächendeckend für die Grazer Hanglagen dargestellt. Die Karte soll dazu beitragen, mögliche Hangwasserabflüsse bei der Bauplatzbeurteilung zu erkennen und Planungsfehler zu vermeiden. Es handelt sich um eine reine Geländeanalyse auf Basis des digitalen Geländemodells 2010 ohne Berücksichtigung von Niederschlag, Bodeneigenschaften und Wechselwirkung mit der Kanalisation. Der Talraum ist von der Analyse ausgenommen. Die Karte kann daher nur als generelle Information dienen und ersetzt in keinster Weise eine fachkundige Sachverständigenbeurteilung!

Zum Beispiel: Baumkataster der Stadt Graz
Im Baumkataster der Stadt Graz werden Bäume erfasst, welche in der Pflege der Holding Graz stehen. Er dient in erster Linie der Kontrolle des Bestandes. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit der Bäume herstellen und einer langfristigen Sicherung des Baumbestandes in der Stadt Graz dienen.

Zum Beispiel: Bäche in Graz
Das Sachprogramm Grazer Bäche ist ein auf zehn Jahre angelegtes Programm der Stadt Graz, in enger Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark. Mit diesem Programm soll ein bestmöglicher Hochwasserschutz sowie eine Verbesserung der Ökologie und der Naherholung an den Bächen erreicht werden.

Zum Beispiel: Stadtklimaanalysen
Klima-Bestandsaufnahme mit Blick in die Zukunft
Mit der Veröffentlichung der Stadtklimaanalysen, die auf Basis von vier Befliegungen innerhalb eines Vierteljahrhunderts erarbeitet worden waren, verfügt die Stadt Graz über eine umfassende Bestandsaufnahme ihrer kleinklimatologischen Besonderheiten. Deren Berücksichtigung im neuen Stadtentwicklungskonzept STEK 4.0 soll garantieren, dass in Zukunft daraus auch die richtigen Schlüsse für eine nachhaltige und optimierte Stadtentwicklung gezogen werden.

GIS.GRAZ macht mobil
Geodaten einfach via Smartphone
Mit einem neuen Serviceangebot wartet das Stadtvermessungsamt auf: Ab sofort stehen die WebGIS Services wie Stadtplan, Flächenwidmungsplan oder Radkarte auch für Smartphones und Tablets zur Verfügung. Das macht den mobilen Zugriff auf das Geodatenangebot auch ohne APP möglich. Aufrufen kann man die neuen Services entweder über den entsprechenden Link auf gis.graz.at oder den Zusatz &client=mobile im bisherigen Aufruflink.

Neue Luftbilder
Nach der Durchführung des Bildfluges GRAZ 2011 wurde in den vergangenen Monaten eifrig an der Erstellung der Folgeprodukte gearbeitet. Dieser Bildflug ist der bisher umfangreichste in der Geschichte des Photogrammetrie-Referates des Stadtvermessungsamtes. In insgesamt 6 Flugzonen wurden insgesamt über 4700 Color- und Color-Infrarotbilder aufgenommen und prozessiert. Nachdem die Bilddaten bereits ins städtisches GIS übernommen wurden, stehen somit ab sofort die Orthophotos des Bildfluges 2011 für alle CAD-, GIS-Anwendungen und GIS-Services, zur Verfügung.

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