12/10/2010
12/10/2010

Tesla-Karikatur von Götz Wiedenroth, http://www.wiedenroth-karikatur.de/

Tesla im Labor, Foto: Dr. B. Jovanovic, Centar Tesla Beograd

Die Hochspannungshalle der Technischen Universität Graz wurde 2002 in "Tesla Labor" umbenannt. Foto: Helmut Tezak

Jugendfoto Foto von Nikola Tesla, Quelle: Museum Beograd

Albert Einstein gratuliert Nicola Tesla zum 75. Geburtstag

1885 wurde das Kraftwerk bei den Niagarafällen eröffnet. Nikola Teslas Induktionsmotor machte es möglich.

Bau des Versuchsgebäudes von Tesla in Colorado Springs, 1899-1900.
"Tesla’s Labor wurde von einer rund 70 Meter hohen Antennenanlage überragt, die mit einer großen Sphäre gekrönt war. Hier erzeugte der Erfinder Spannungen, deren gewaltige Entladungen sich in bis zu 40 Meter langen Lichtblitzen manifestierten und regelrechte Magnetstürme entfesselten. Der Donner der entfesselten Energien war, so wie man sich heute noch erzählt, in dem etwa 22 Kilometer entfernten Cripple Creek zu hören." (Quelle: http://www.igeawagu.com/news/nikola_tesla_geschichten-und-berichte/1236…)

Nikola Tesla (1856-1943) war kein Ziviltechniker, aber seine Ideen haben die Welt verändert und viele technische Entwicklungen vorweggenommen. Und er hat in Graz studiert! Er baute mit 12 Jahren seine erste Luftpumpe mit Vakuum, war ein hochbegabter Student der k.& k. Technischen Hochschule in Graz, brach aber das Studium ab und versuchte nach Zwischenstationen in Prag, Ungarn, Frankreich, Deutschland und in den Vereinigten Staaten bei Thomas Edison sein Glück.

Ein Beitrag zu 150 Jahre Ziviltechniker anlässlich der Impulswoche „Technik bewegt“ von 11. bis 14. Oktober 2010. (*)

Nikola Tesla war Ende des 19. Jahrhunderts der mitunter vergessene Prophet des so genannten „elektrischen Zeitalters“, er war aber auch Wegweiser in unser „elektronisches Zeitalter“. Er hat 112 Patente angemeldet und zu fast allen Bereichen der heutigen Zivilingenieure mit seinen Erfindungen beigetragen. Unter anderem wollte er aus den Niagarafällen Strom gewinnen - ein Traum, den er sich in seiner Zusammenarbeit mit George Westinghouse Electric 1895 mit dem Bau eines Kraftwerkes erfüllte. Damit war auch der Durchbruch seiner größten Erfindung, die des Wechselstromes geglückt! Nikola Tesla war auch maßgeblich an der Erfindung des Radios beteiligt und träumte schon von der drahtlosen Kommunikation - so wie sie für uns heute selbstverständlich ist – als sich das die meisten Menschen noch gar nicht vorstellen konnten.
Warum ist Nikola Tesla nicht so berühmt, wie er sein sollte?
Er hatte einen großen Gegner, der ihm das Leben schwer machte: den weitaus berühmteren Thomas Edison, den wir alle als Erfinder der Glühbirne kennen. Edison hatte sogar die Annahme des Nobelpreises gemeinsam mit Tesla verweigert, er wollte seinem jüngeren und talentierteren Kollegen den Erfolg nicht gönnen.

Aber der Reihe nach:

Mit 12 Jahren, also 1868 erfand Tesla eine Luftpumpe mit Vakuum, die ihm aber zu langsam war. Sie war aber schon Grundlage für die Tesla-Turbine, die er zwischen 1900 und 1906 baute. Warum er nach nur zwei Jahren (er studierte von 1875-78 in Graz) als höchst erfolgreicher Student sein Studium abbrach ist nicht geklärt. Damals schon verblüffte er seinen Professor, Jakob Pöschl, bei dem er das Fach Experimentalphysik belegte, mit verschiedenen Experimenten. Mit 25 Jahren half Nikola Tesla in Budapest beim Aufbau der Telefonzentrale, ein Jahr später baute er ein Kraftwerk in Straßburg. 1885 gründet er seine erste Firma, die „Tesla Electric Light and Manufacturing Company.

Endlich konnte er seine Wechselstrommodelle bauen, die im Gegensatz zum Gleichstromsystem von Thomas Edison, geeignet waren, Strom über größere Distanzen zu leiten. In den folgenden Jahren erhielt Tesla zahlreiche Patente, u.a. für einen Drehstromgenerator. Noch heute basiert die Stromversorgung weitgehend auf Wechselstrom.

Im Rahmen der Weltausstellung 1893 in Chicago stellte Tesla die Grundprinzipien der Radiotechnik vor. 1899 gelingt ihm die Signalübertragung über eine Entfernung von 1000 km, er schafft damit die Grundlage der drahtlosen Kommunikation. Allerdings war es wieder ein anderer, dem es als erster gelang, drahtlos ein Signal von Europa nach Amerika zu senden: Guglielmo Marconi. Er erhielt 1909 auch gemeinsam mit Ferdinand Braun den Nobelpreis für die Erfindung des drahtlosen Telegraphen. Tesla arbeitete unermüdlich weiter und meldete Patente für Dinge unseres selbstverständlichen Gebrauches wie Tachometer oder Blitzableiter an. 1931 veröffentlicht er Pläne für ein geothermisches Kraftwerk.

Nikola Tesla hatte immer wieder Geldprobleme, vielleicht hätte er uns sonst noch mehr seiner bedeutenden Erfindungen hinterlassen. Er stirbt im Alter von 86 Jahren in New York.

Nikola Tesla forschte täglich 20 Stunden und benötigte nur 4 Stunden Schlaf. Angeblich spielte er auch gerne Karten. Wer mehr über Nikola Tesla wissen möchte, der findet noch viel Interessantes und Wissenswertes im Internet (siehe Link am Ende dieser Seite).
Teslas Erfindungen zum Nachbauen zeigt der letzte Link am Ende dieser Seite.

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(*) Der Verein RAUM MACHT SCHULE - STEIERMARK betreut das Programm "Technik bewegt" anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Berufsgruppe der ZiviltechnikerInnen in der Steiermark. Die Impuswoche findet österreichweit mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Programmen statt und richtet sich in erster Linie an Schulklassen der 8. und 9. Schulstufe mit naturwissenschaftlichen und technischen Unterrichtsgegenständen.

Verfasser/in:
Ute Angeringer-Mmadu, Emina Poljac für kinderGAT
Heinrich Pangratz

Einige Korrekturen erscheinen mir hier angebracht: Tesla hat keineswegs den Wechselstrom erfunden! Über Wechselstrom lernte er bereits bei seinen Studien in Graz. Er hat freilich das erste wirklich große Wechselstrom-Mehrphasennetz realisiert. Durch seinen Induktionsmotor (siehe Bildunterschrift Niagara-Kraftwerk) wurde das aber nicht ermöglicht, denn Kraftwerke verwenden Generatoren und keine Motoren.
Dass Edison die Annahme des Nobelpreises verweigert hat, um zu verhindern, dass Tesla diesen bekommt, stimmt auch nicht. Tatsächlich waren beide für den Nobelpreis nominiert, aber auch Edison wurde dieser nie zuerkannt, und er konnte damit seine Annahme auch nicht verweigern. Trotz aller Feindseligkeiten, die im "Stromkrieg" gipfelten, hatten die beiden Männer doch auch gegenseitige Achtung und Tesla hat nach einigem Zögern die "Edison-Medaille" angenommen, die damals die höchste Auszeichnung des Ingenieursvereines für Elektrotechnik war.
Dass Tesla seltener in Schulbüchern vorkommt als andere, liegt daran, dass von ihm viele Erfindungen stammen, er aber keine grundlegenden neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gefunden hat. Immerhin wurde eine physikalische Einheit posthum nach Tesla benannt, eine Ehre, die nur wenigen widerfährt.

Fr. 18/11/2022 20:28 Permalink
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