19/11/2009
19/11/2009

Beim „Shared Space“-Konzept sind alle Verkehrsarten unter weitgehendem Verzicht auf Verkehrstafeln und Bodenmarkierungen gleichberechtigt unterwegs. Foto: dabonline.de

Erste „Charette“ in Graz (24.-28.11.2009) setzt Maßstäbe in Planung und BürgerInnenbeteiligung.

Ein konzentriertes Verfahren, das innerhalb einer Woche wesentliche Grundlagen erarbeiten und auch völlig neue Möglichkeiten zur BürgerInnenbeteiligung eröffnen soll, feiert nächste Woche in Graz seine Premiere: Bei der so genannten Charette hat die Bevölkerung die Möglichkeit, an drei Abenden ihre Wünsche und Anregungen bei der Ausarbeitung eines neuen Verkehrskonzeptes für den Sonnenfelsplatz bei der Grazer Universität einzubringen.

Das Ziel steht fest: Der Sonnenfelsplatz im Uni-Bereich soll nach dem Prinzip des „Shared Space“-Konzeptes, bei dem alle Verkehrsarten unter weitgehendem Verzicht auf Verkehrstafeln und Bodenmarkierungen gleichberechtigt unterwegs sind, neu gestaltet werden. In den Niederlanden hat sich dieses Konzept bereits mehrfach bewährt: Die Geschwindigkeit sinkt, die Sicherheit steigt, weil alle VerkehrsteilnehmerInnen von FußgängerInnen über RadlerInnen und AutofahrerInnen bis hin zu den „Öffis“ zu mehr Aufmerksamkeit und Rücksicht animiert werden. Der Weg zu diesem Ergebnis ist allerdings völlig offen – er hängt von den Ergebnissen ab, die von den PlanerInnen im Verein mit den BürgerInnen im Lauf der kommenden Woche erzielt werden.

Grundlage dafür ist die erste „Charette“ in Graz: Von Dienstag, 24., bis Samstag,
28. November, werden die Fachleute in konzentrierter Form ihre Planungen in Graz durchführen, wobei die Bevölkerung drei Mal Gelegenheit hat, ihre Anregungen, Wünsche oder allfällige Befürchtungen einzubringen. Am Dienstag, 24. November, werden vor allem Wünsche und Anregungen der BürgerInnen gesammelt, am Donnerstag, 26. November, werden Entwurfsvorschläge gemeinsam diskutiert, und am Samstag, 28. November, wird schließlich ein Entwurf für die Gestaltung des Sonnenfelsplatzes präsentiert. Alle drei Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr im Caffe per te, Leechgasse 30, und sind öffentlich zugänglich. Verkehrsreferentin Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker hofft auf reges Interesse und lädt die GrazerInnen herzlich zur Mitwirkung an der ersten „Charette“ der Steiermark ein. Die Umsetzung des neuen Konzeptes für den Sonnenfelsplatz könnte dann bereits Anfang nächsten Jahres mit der Beauftragung der Detailplanungen starten.

Josef Schiffer

Es ist schwer zu sehen, wie dieser ohnehin bereits sehr chaotische Platz durch die Abschaffung von Markierungen und Verkehrszeichen sicherer werden soll. Diese signalisieren dem Autofahrer seine Grenzen, aber auch dem Fußgänger und Radfahrer, denn ein Platz zum darauf Sapzierengehen wird der Sonnenfelsplatz sowieso nie werden. Ich glaube nicht, dass die Reife dafür gegeben ist, spätestens nach den ersten Unfällen mit Personenschaden wird man dann wieder zurückrudern müssen.

Mo. 23/11/2009 1:19 Permalink
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