13/01/2014

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzublicken. Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen:
Redaktion VAF
Karin Wallmüller
k.wallmueller@aon.at

13/01/2014

Produktionstechnikzentrum 2, Ansicht Süd-Ost

Architektur: Arch. DI Hans Mesnaritsch©: Gisela Erlacher

Ansicht Ost: Produktionstechnikzentrum 1 und Produktionstechnikzentrum 2 (v.l.), Kindertagesstätte des TU-Campus Inffeldgasse (vorne rechts)

©: Gisela Erlacher

Produktionstechnikzentrum TU Graz

Archtektur: Hans Mesnaritsch, Graz, 2012
Wettbewerb: 2008

Das Produktionstechnikzentrum (PTZ) ist der jüngste Neubaukomplex am heterogen bebauten TU-Campus Inffeldgasse. Mit dem PTZ bekamen zahlreiche Institute und Universitätseinrichtungen ein neues Dach über den Kopf. Neben diesen beherbergt der Campus nun auch eine Tagesstätte für den Nachwuchs von Studierenden und Lehrenden.

Der Entwurf überzeugte die Jury vor allem durch die Gliederung der Komposition in einen Würfel und zwei Quader und den durch deren Anordnung gewonnenen Campusplatz. Außerdem ließen die Gebäude wegen ihrer kompakten Ausformung auf wirtschaftliche Errichtung und Betrieb schließen. Der neu geschaffene Campusplatz repräsentiert nunmehr die Eingangssituation in den Campus Inffeld.

Diese wird durch die dominante Erscheinung des würfelförmigen Hochhauses, das den Platz säumt und begrenzt, noch einmal verstärkt. Dessen Fassade zeigt ein Wechselspiel aus weißen, horizontal orientierten Tafeln und großzügigen Fensterbändern, die durch graue Fassadentafeln in ihrer Erscheinung noch unterstrichen werden. Die gestalterische Grundidee seines Würfels erklärt Architekt Hans Mesnaritsch als „Spirale, die sich um den Luftraum schmiegt.“

Innen bleibt die angedachte Spiralbewegung freilich unbemerkt. Hier lockert die Erschließung rund um großzügig dimensionierte, helle Atrien und an diese gekoppelte Erschließungskerne die Durchwegung der Gebäude merklich auf. „Abwechslungsreiche Raumbreiten und wechselnde Ausblicksrichtungen sowie gut situierte Lufträume lassen hohe räumliche Qualitäten erwarten“, lobte die Wettbewerbsjury.

Die Form des Würfels wandelt sich von dem optimalen Verhältnis von Volumen zu Oberfläche ab. Zusätzlich liefern 120m tiefe Sonden 70% der benötigten Energie, wobei der Komplex ohne Klimaanlage auskommt. Vollautomatisch geregelte Parallelausstellfenster sorgen für ausreichend Frischluft. Eine über-maximalen Anforderungen standhaltende Blitzschutzanlage am Dach des Würfels sichert das untergebrachte Rechenzentrum optimal. Die spezifischen Anforderungen vor allem an Raumklima und Ausstattung wurden individuell für jedes Institut angepasst.
(Text: Lisa Marie Hafner, verfasst im Rahmen des Seminars "Architekturkritik" an der TU Graz, Leitung Ulrich Tragatschnig)

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