08/01/2013
08/01/2013

Hans Kupelwieser, Netzwerk (2012) im Mediencenter Schladming

©: Congress Schladming

Eine Installation von Hans Kupelwieser an den Foyerwänden des Mediencenters in Schladming.

Ende 2011 wurde das von Riepl Riepl Architekten, Linz geplante Mediencenter Schladming fertiggestellt und eröffnet. Auf den in Massivbauweise ausgeführten Erdgeschoßsockel wurde eine transparente Holz- und Glasfassaden-Konstruktion aufgesetzt und damit eine Fläche von 3.575 m2 verbaut.
In Partnerschaft mit der Energie Steiermark liefert eine Photovoltaik-Anlage 20.000 kWh pro Jahr, beheizt wird das Mediencenter über das Versorgungsnetz der Bioenergie Schladming. Zur Klimatisierung der Räume wird die Pumpleitung der Beschneiungsanlage für die Planai genutzt. Die Innenwände wurden mit rund 4.000 m2 rotem und grünem Loden aus regionaler Produktion verkleidet. Zur Schi-Weltmeisterschaft im Februar 2013 erwarten die Veranstalter rund 3.000 Journalisten. Damit wird das Mediencenter zum zentralen Knotenpunkt in einem Netzwerk weltweiter Berichterstattung.

Netzwerk nennt auch der Künstler Hans Kupelwieser seine großflächige, permanente Installation aus Birkenstämmen an den Foyerwänden im Eingangsbereich und im Obergeschoß, die nun, ein Jahr nach der Eröffnung des Mediencenters, präsentiert wurde. Nach einem geladenen Wettbewerb entschied sich eine Jury – Arch. Herfried Peyker (Projektsteuerung), Gabriele Riepl (Riepl Riepl Architekten), Manfred Breitfuß (GF Mediencenter/Congress Schladming), Elisabeth Fiedler (Kunst im Außenraum, UMJ), Alfred Brandner (Finanzreferent Schladming) – für Kupelwiesers Entwurf.

Im Abstand von zehn bis zwanzig Zentimetern ist das Netzwerk aus regionalem und naturbelassenem Birkenholz vor den mit rotem Loden verkleideten Wänden angebracht. Die Idee, erklärt Hans Kupelwieser, steht in Verbindung mit den von ihm perfektionierten Fotogrammen, der Direktbelichtung von Objekten auf fotografischem Trägermaterial. Die belichteten Gegenstände zeichnen sich hier im Negativ, also hell vor dunklem Grund ab. Insofern bedurfte es kontrastierenden Materials gegenüber dem roten Loden und so erschienen die weißen Birkenstämme prädestiniert in einem Umfeld zeitgenössischer Architektur, die sich ökologisch, ökonomisch und ästhetisch den regionalen Bedingungen einfügt. Gleichermaßen synonym wie symbolisch begreift Kupelwieser den Baum als sichtbaren Teil eines Rhizoms, vergleichbar einem kommunikativen Netzwerk, dessen Medienzentrum sich demnächst, während der Schi-Weltmeisterschaft, in diesem Gebäude befinden wird.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+