17/11/2014

HDA und Stadtbaudirektion Graz veranstalteten am 11.11.2014 eine Podiumsdiskussion zu Fragen der Entwicklung von Graz-Reininghaus. Dazu wurde im Vorfeld ersucht, Fragen einzusenden, von denen die interessantesten und am häufigsten gestellten ausgewählt und beantwortet wurden.

17/11/2014
©: Asset One

Das zahlreich erschienene Publikum

©: Thomas Raggam

Während die Pläne im Stadtentwicklungsgebiet Reininghaus immer konkreter werden, mehren sich auch die Fragen von Interessierten zum Projekt. Aus diesem Grund veranstaltete das HDA in Zusammenarbeit mit der Stadtbaudirektion eine Podiumsdiskussion, bei der ausgewählte, anonymisierte, im Vorfeld gestellte Fragen diskutiert werden sollten. Aufs Podium (richtigerweise ans Rednerpult) geladen waren etliche wichtige Akteure des Entwicklungsgebiets Reininghaus, allen voran Vertreter der Stadt Graz.
Rund zweihundert Menschen kamen zur Veranstaltung und mussten zwei Stunden den Ausführungen der einzelnen Redner lauschen – in der Hoffnung, am Ende sei noch Zeit für eine Publikumsfragerunde. Ein paar der vorher schriftlich abgegebenen Fragen wurden in den Präsentationen vorgelesen, allerdings wurde charmant festgehalten, dass sie nicht konkret beantwortet, sondern sich im Laufe des Vortrags selbst erklären würden. Nach den Vorträgen durften sich nochmals alle Redner gemeinsam aufs Podium stellen und einige Fragen aus dem Publikum entgegennehmen. Die Hoffnung auf konkrete Antworten wurde neuerlich enttäuscht, diese könnten persönlich beim anschließenden Buffet erfragt werden, die Zeit sei schließlich schon sehr fortgeschritten.
In Reininghaus wird schon bald gebaut werden, darin sind sich die Verantwortlichen einig und diese Einigkeit demonstrieren sie auch. Die Stadt Graz versucht aber auch unbequemen Themen mit dem Argument, sie sei nicht zuständig, es würden ja andere bauen und mit diesen müssten Kompromisse ausgehandelt werden, auszuweichen. Hier wurde mit dem Public Private Partnership-Modell ein eleganter Weg gefunden, sich politisch aus der Verantwortung zu stehlen.
Je detaillierter die Pläne werden, desto zielgerichteter werden auch die Fragen. Das Spektrum reichte an diesem Abend von der Art der Wettbewerbsausschreibungen, über Befürchtungen von Verkehrsproblemen, bis zu Fragen nach ganz speziellen Maßnahmen zur Erhaltung der Fauna der Eisteiche. Diese Ungewissheiten sind für viele bedeutend und verdienen es beantwortet zu werden.
Vielleicht wurde die letztgenannte Frage aber ohnedies im Vortrag schon beantwortet, mit dem Hinweis darauf, dass Natur auch anders zu denken sei – beispielsweise als Ruderalvegetation zwischen schlecht verlegten Pflastersteinen.
Kurz und knapp: Eine Podiumsdiskussion – ein Stadtdialog – braucht einen Moderator, der Fragende und Antwortende zu klaren Statements führt und eine Diskussion anleitet. Sonst erleben wir Monologe statt Dialogen.
Auf jeden Fall soll sich Graz auf den neuen Westen freuen, denn er wird „cool“ und „smart“ – soviel ist hoffentlich bei jedem von der Veranstaltung hängen geblieben. Bei weiteren Fragen wird gebeten, sich die Grazer Stadtentwicklungs-Homepage anzusehen, dort steht ohnehin alles, was die Verantwortlichen sagen können oder wollen.

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