30/11/2006
30/11/2006

JOHANN BERNHARDFISCHER VON ERLACH 1656 – 2006.
Eine Ausstellung gestaltet von SPLITTERWERK.

Das stadtmuseumgraz stellt zum 350. Geburtstag in künstlerischer Form die Frage nach der Aktualität des Barockarchitekten Fischer von Erlach.

Eröffnung: 30. November 2006, 19.00 Uhr
Einführung: Andreas Kreul

Ausstellungsdauer:
1. Dezember 2006 bis 15. April 2007
stadtmuseumgraz
Öffnungszeiten:
Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do bis 20.00 Uhr, Mo geschlossen.

Die von SPLITTERWERK gestaltete Ausstellung „JOHANN BERNHARD FISCHER VON ERLACH 1656 – 2006.“ über das Werk des in Graz geborenen, am 20. Juli 1656 in der Stadtpfarrkirche getauften und 1723 in Wien verstorbenen größten Baumeisters des österreichischen Barock stellt, wie der Direktor des stadtmuseumgraz Otto Hochreiter ausführt, „die Frage nach der heutigen Bedeutung des ungemein innovativen und visionären Bildhauer-Architekten.“

Die Ausstellung ist keine traditionelle kunstgeschichtliche Darstellung, sondern eine radikalzeitgenössische Befragung von Fischer von Erlachs heutiger Bedeutung durch eine der innovativsten Architekturgruppen nicht nur Österreichs. Es handelt sich um die erste Ausstellung, die mit zeitgenössischer Architekturleistung der heutigen Bedeutung Fischer von Erlachs nachgeht:

SPLITTERWERK bearbeitet die Frage nach der Aktualität des Barockarchitekten in künstlerischer Form. Die Aufforderung dazu ist Fischer von Erlachs berühmten, 1721 erschienenen „Entwurff einer historischen Architektur“ entnommen: „...das Auge der Liebhaber zu ergötzen, und denen Künstlern zu Erfindungen Anlaß zu geben, mehr im Sinne gehabt, als die Gelehrten zu unterrichten.“ Die Grazer Architekten präsentieren drei Jahrhunderte später den Grazer Architekten Fischer von Erlach im stadtmuseumgraz.

Die Antworten auf diese Frage nach dem Zukunftsweisenden und damit heute Aktuellen sollen v. a. anhand Fischer von Erlachs Wiener Meisterwerken der Karlskirche, dem ersten (nicht realisierten) Entwurf zu Schönbrunn, den Hofstallungen (heute Museumsquartier) und dem ebenfalls nicht gebauten Gartenpalais Liechtenstein, insbesondere aber anhand seines berühmten Mappenwerks „Entwurff einer historischen Architektur“, der ersten weltumfassenden Architekturdarstellung, gegeben werden.

Die stadtmuseumgraz-Ausstellung wird von SPLITTERWERK, das zuletzt Österreichs Vertreter bei der Biennale in Sao Paulo war, gestaltet. Wissenschaftlicher Leiter ist Andreas Kreul, dessen großes Standardwerk „Johann Bernhard Fischer von Erlach. Regie der Relation“ soeben im Verlag Anton Pustet erschienen ist und als begleitender Ausstellungskatalog fungieren wird.
FISCHER VON ERLACH kam nach langem Romaufenthalt 1686 in das Wien Prinz Eugens. Schon bald gelten Fischer von Erlachs Bauten als Hauptleistungen der österreichischen Barockkultur, die den Aufstieg Österreichs zur Großmacht begleitet. Neben seinen Wiener Bauten für Kaiser und Adel hat Fischer von Erlach in Diensten des Erzbischofs von Salzburg das spätbarocke Erscheinungsbild Salzburgs entscheidend geprägt. Fischer von Erlachs Beitrag zur Moderne und visionären Architektur wird in seinem Stichwerk „Entwurff einer historischen Architectur“ deutlich, an dem er Zeit seines Lebens gearbeitet hatte. In seiner Heimatstadt Graz hat Johann Bernhard Fischer von Erlach nach heutigem Wissensstand lediglich an der Ausstattung des Mausoleums für Ferdinand II gearbeitet.SPLITTERWERK ist 1988 als Marke für Forschung, Realisierung und Lehre in Architektur, Städtebau und bildender Kunst gegründet. Lehrtätigkeit an den Fakultäten für Architektur der Technischen Universitäten in Graz, Innsbruck, Istanbul, Hannover, Weimar und Wien sowie im Studiengang für Produktdesign an der Fachhochschule Joanneum Graz. Gastprofessur an der Technischen Universität in Sarajevo. Gründung und Leitung des Institutes für Architektur, Formgebung und Verfahrenstechnologie am Joanneum Research des Landes Steiermark.
Vorstandsmitglieder der ig-architektur und der Österreichischen Gesellschaft für Architektur. Publikationen, Ausstellungen und Vorträge im In- und Ausland. Zahlreiche Wettbewerbe und Preise, u.a. Österreichischer Stahlbaupreis, Österreichischer Bauherrenpreis, Österreichischer Staatspreis, Steirischer Holzbaupreis und die Geramb Rose für gutes Bauen in der Steiermark, Teilnahme an der 6th Sao Paulo International Biennial of Architecture 2005.
ANDREAS KREUL, Herausgeber des neuen Standardwerks „Johann Bernhard Fischer von Erlach. Regie der Relation“, 2006, Verlag Anton Pustet, Salzburg. Der 450-Seiten Band ist der begleitende Katalog zur Ausstellung. Erstmals seit 1976 vermittelt die neue Monografie des Fischer-Spezialisten Andreas Kreul den aktuellen Fischer, dessen Oeuvre mit jeweils einer kurzen Einführung und einer umfassenden Auflistung der Forschungsliteratur aufgezeigt wird.
Geboren 1961, Studium der Kunstgeschichte, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum(1980-1986), M. A. 1986, Dissertation 1988 über Johann Bernhard Fischer von Erlach. Von 1988 bis 1989 Mitarbeiter am Kunstring Folkwang in Essen und von 1989 bis 1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthalle Bremen, seit 1992 Kustos für die Gemälde des 20. und 21. Jahrhunderts, die Skulpturen, Münzen und Medaillen des 16. bis 21. Jahrhunderts an der Kunsthalle Bremen und Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte an der Universität Bremen.
Anfragen unter:
Annette Rainer: 0316/ 872 7611, annette.rainer@stadt.graz.at
Annekatrin Kessler: 0316/ 872 7614, annekatrin.kessler@stadt.graz.

stadtmuseumgraz
Sackstraße 18
A-8010 Graz
T +43/316/872-7600
F +43/316/872-7609
www.stadtmuseum-graz.at
Öffnungszeiten:
Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do 10.00-20.00 Uhr

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