21/03/2015

Er ist Klimaschützer, Mediziner, Stressreduzierer, Arbeitgeber und Innovationstreiber mit Nachhaltigkeit – der Wald als Universalgenie.

21. März 2015
Tag des Waldes

21/03/2015
©: proHolz Steiermark
©: proHolz Steiermark
©: proHolz Steiermark

Am 21.03. ist der Tag des Waldes. Anlass genug, um eines der wichtigsten Ökosysteme der Welt zu feiern und näher zu beleuchten. Allein in der Steiermark sind mehr als 2/3 Drittel der Fläche bewaldet – das Grüne Herz Österreichs trägt seinen Namen zu Recht. Während der Wald mit Idylle, guter Luft und Wohlbefinden assoziiert wird, ist er gleichzeitig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 55.000 Menschen arbeiten in der Holzwertschaftskette, somit ist der Wald der größte Arbeitgeber in der Steiermark. Kein anderer Rohstoff schafft so hohe Wertschöpfung in den Regionen wie das, aus unseren Wäldern nachhaltig geerntete, Holz. „Anders als Erdöl, Kies, Gold oder Erz ist der Wald eine Rohstoffquelle, die nachwächst und den nächsten Generationen Arbeitsplätze, auch außerhalb der Städte, ermöglicht“, so der Obmann von proHolz Steiermark, Franz Titschenbacher. Die Palette der Holzjobs ist vielfältig: Förster, Holztechniker, Zimmerer, Papiertechniker, Logistiker, Tischler etc. aber auch die Forschung, Platten-, Möbel- und Fußbodenindustrie bieten zukunftsreiche Arbeitsplätze.

Klimaaktiv – mit Nachwuchs
Der nachhaltig bewirtschaftete Wald ist das wichtigste Landökosystem und die effektivste Einflussgröße bezogen auf das globale Klima. Bäume atmen das Treibhausgas Kohlendioxid ein und binden es als Kohlenstoff. Allein der steirische Wald speichert 750 Tonnen C02. Jeder geerntete Baum schafft Platz für neue Bäume, welche die Kohlenstoffspeicherung vermehren. Jährlich wachsen in der Steiermark mehr Bäume nach, als wir nutzen – eine Fläche von zusätzlichen 570 Hektar, das entspricht 800 Fußballfeldern.

Zukunftsbaustoff Holz
Mit den Holzbauten auf den Reininghausgründen zeigen sich die Bauverantwortlichen der Stadt Graz als verantwortungsvolle Vordenker. 92 Gemeindewohnungen werden in Holzbauweise errichtet. Damit wird die Holzbauachse der Reininghausgründe mit den bestehenden mehrgeschoßigen Wohnbauten und dem Pflegeheim erweitert. „Es ist das Gebot der Stunde ökologisch nachhaltig zu bauen und unsere steirischen Holzmaterialen zu nutzen. Holz als Baumaterial ist ein Gewinn für die Umwelt, als auch für die steirische Wirtschaft. Im Gewerblichen als auch im Bereich der Gesundheitsbauten haben wir hier noch viele ungenützte Chancen und Raum für Verbesserung“, so Franz Titschenbacher.

Holznützer sind Klimaschützer mit Mehrwert
Durch Bauten aus Holz entstehen in unseren Gemeinden „zweite Wälder“, in denen Kohlenstoff gebunden ist und somit das Klima zusätzlich entlasten. Jeder, der Holzprodukte verwendet, ist ein aktiver Klimaschützer, der auch seiner Gesundheit Gutes tut. Zahlreiche Studien haben belegt, dass Leben in und mit Holz das Herz messbar langsamer schlagen lässt und für mehr Entspannung und Wohlbefinden sorgt. Somit schafft man sich eine Gesundheitsvorsorge im Eigenheim. Außerdem ist das Raumklima, als auch die Luftqualität in „Holzräumen“ wesentlich besser und gesünder, da Holz die Schadstoffe in der Luft verdünnt und die Luftfeuchtigkeit reguliert.

Doktor Wald
Da auch der Wald einen äußerst positiven Einfluss auf unsere Gesundheit hat, könnte es Waldspaziergänge bald auf Rezept geben. Forscher aus Europa und Asien haben herausgefunden, dass Waldspaziergänge den Blutdruck senken, die Ausschüttung von Stresshormonen reduzieren und auch die Bildung von Anti-Krebs-Proteinen fördert. Forestbathing heißt die Therapie, die das Eintauchen in die Umgebung des Waldes bezeichnet. Für die positiven Effekte sollen sowohl die in der Waldluft vorhandenen Stoffe (Phytozide), als auch die beruhigende psychologische Wirkung des Waldes sorgen. „Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald, bei dem ältere Bäume entnommen und neue nachwachsen können, ist ein Ort, der für Spaziergänge und zur Freizeitgestaltung ideal ist.“ weiß auch Paul Lang, Obmann des steirischen Waldverbandes.

Zahlen, Daten und Fakten zum steirischen Wald (Stand März 2015)

•    172.000 Hektar in der Steiermark sind Schutzwald und ersparen damit Millionen an Euro für sonst notwendige Lawinenverbauungen.
•    Alle drei Sekunden wächst in der Steiermark ein Kubikmeter Holz nach.
•    303 Millionen Kubikmeter Holz stehen in unseren Wäldern. Damit könnte man ca. sechzig Mal den kompletten Petersdom in Rom anfüllen.
•    Die Steirische Waldfläche beträgt 1,006 Millionen Hektar. Das entspricht einer quadratischen Fläche von ca. 100 X100 Kilometer Seitenlänge. Damit ist die Steiermark das waldreichste Bundesland mit 61,4 % Bewaldung.
•    Rund 850 Mio. Bäume stehen in den steirischen Wäldern. Auf jede/n SteirerIn entfallen demnach rein statistisch durchschnittlich rund 700 Bäume.
•    Rund 99 Prozent des heimischen Waldes sind für die Öffentlichkeit frei begehbar.
•    Jedes Jahr werden in unseren Wäldern rund 5,7 Millionen Kubikmeter Holz geerntet. Würde man das gesamte Holz mit der Bahn transportieren bräuchte man dafür rund 88.350 Eisenbahnwagone. Das würde einer zusammenhängenden Strecke von Graz nach Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks, ergeben.
•    Ein Kubikmeter verbautes Holz speichert eine Tonne CO2. Das entspricht dem Gewicht eines Kleinwagens.
•    Die steirische Forst- und Holzwirtschaft beschäftigt 55.000 Arbeitnehmer. Jeder vierte der rund 28.000 Arbeitsplätze der österreichischen Säge- und Holzindustrie liegt in der Steiermark. Vergleich: Baugewerbe 33.950; Gesundheits- und Sozialwesen 29.198: Hotellerie/Gastronomie 21.430.
•    Die steirische Forst- und Holzwirtschaft erreicht einen Produktionswert von rund fünf Milliarden Euro. Mit einem Exportüberschuss von 3,08 Milliarden Euro liegt die Österreichische Forst- und Holzwirtschaft als wichtiger Devisenbringer praktisch gleich mit dem Tourismus. 90 % des heimischen Holzeinschlages werden in Österreich verarbeitet.
•    Ein Sechstel bzw. 16% der gesamten Wirtschaftsleistung der Steiermark stammen aus der Forst- und Holzwirtschaft

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