02/06/2022

GAM.19 | CALL FOR ABSTRACTS VERLÄNGERT!

Abstracts zum Thema „Professionalism“ können noch bis zum Sonntag, 12. Juni 2022 per Mail an gam@tugraz.at eingereicht werden.

Der Einsendeschluss für die finalen Beiträge ist der 12. September 2022.

02/06/2022

Screenshot Redaktion GAT > http://gam.tugraz.at/, 2.6.2022

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Professionalism Architektur findet durch die professionelle Praxis des Bauens ihren Ausdruck. Wer baut, sieht sich zwangsläufig mit einem Dickicht von Positionen konfrontiert, die allesamt vor allem eins sind: Stimmen von Profis. Handwerker etwa agieren qua ihrer Ausbildung und ausführungsbezogener Erfahrung unbestritten professionell, ebenso Ingenieure mit ihrer professionellen Bindung an wissenschaftliche Expertise oder die Organe der Baubehörde mit ihrer Verwaltungskompetenz. Die Fundamente der jeweiligen Professionalität liegen in diesen Fällen offen zutage und ein Urteil über professionelles oder unprofessionelles Handeln fällt leicht.

Und bei der Architektur? Auch diese Disziplin besitzt kollektive Fundamente und ermöglicht dadurch einen professionellen Beitrag zum Bauen: sie verfügt über fundiertes theoretisches Wissen, Entwurfs- und Planungskompetenz, ausführungsbezogene Kenntnisse, ist berufsständisch organisiert, strebt nach gesellschaftlicher Relevanz und geht - mehr oder weniger - verantwortungsvoll mit der Tatsache um, dass Bauen keine Privatangelegenheit ist. Sie nimmt aber als Disziplin dennoch eine Sonderrolle ein, da sie eine eigene Profession bildet, die sich auf zahlreiche andere Professionen bezieht und diese in ihre Praxis des Planens und Bauens integriert.

Welche Bedeutungsebenen besitzt Professionalität also in der Architektur? Wenn im Begriff der Profession über seine Etymologie (lat. professio = öffentliche Erklärung, Bekenntnis) auch das sehr persönliche Bekennen steckt, kann das Sprechen über architektonische Professionalität rasch von der eigenen Manier beherrscht werden und die gemeinsamen Fundamente versenken: Leidenschaftlich versuchen ArchitektInnen selbst den kleinsten Dingen einen höheren gestalterischen Sinn einzuhauchen - und handeln dabei vermeintlich höchst individuell und unprofessionell. Denn sie schieben Widerstände nicht einfach beiseite, sondern arbeiten sich an ihnen ab, erzeugen sogar weitere - nicht, weil sie es müssten, sondern weil die Gegenrede sie antreibt und die Reibung wiederum neue (häufig höchst persönliche) Erkenntnisse liefert. Mittel oder Mandate erscheinen nebensächlich, genauso wie die oft vorausgesetzte professionelle Distanz zum eigenen Handeln. Bauen und Leben fällt in eins.

GAM.19 interessiert sich für die Spannungen, die sich zwischen diesen Polen der Profession auftun und fragt nach den unterschiedlichen Ausprägungen von Architektur als professioneller Praxis. Inwiefern haben sich die professionellen Fundamente der Disziplin verändert? Borgen sich ArchitektInnen ihre Professionalität von anderen Disziplinen aus oder worin besteht eine genuin architektonische Professionalität? Gibt es gar so etwas wie „professionellen Unprofessionalismus“, etwa wenn wir im Entwurf dem Fehler, dem Falschen, der Hürde mehr Beachtung schenken als dem Vernünftigen, Naheliegenden? Und was lässt sich von all den Mischformen lernen, bei denen professionelle Abläufe von radikal unprofessionellen Verfahren hintergangen werden, um professionelle, aber bisher nicht bekannte Resultate zu erzeugen?

Abstracts zum Thema „Professionalism“ können zusammen mit einer Kurzbiografie bis zum 12. Juni 2022 per Mail an gam@tugraz.at eingereicht werden. Der Einsendeschluss für die finalen Beiträge ist der 12. September 2022.

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ALLGEMEINES ZUM MAGAZIN GAM.:

GAM Graz Architektur Magazin

Das Graz Architektur Magazin GAM enthält Essays, Interviews, Bilder, Rezensionen und Projekte aus den Bereichen Architektur und Urbanismus. Herausgegeben von der Architekturfakultät der Technischen Universität Graz erscheint GAM seit dem Jahr 2004 einmal jährlich. Das Magazin versteht sich als ein architektonisches Diskussionsforum für Entwurf, Kritik und Wissenschaft, das fachübergreifende Perspektiven auf aktuelle architektonische Themen bietet.

Als Beitrag zur aktuellen Architekturdebatte entwickelt jede Ausgabe von GAM in Zusammenarbeit mit Guest Editoren den Themenschwerpunkt. Die eingereichten Beiträge werden nach einem Peer Review Verfahren, bei dem das international besetzte GAM Editorial Board in Zusammenarbeit mit weiteren Fachgutachtern die GAM-Redaktion berät, zweisprachig auf Deutsch und Englisch publiziert.

GAM wird vom Jovis Verlag (Berlin) vertrieben. Die Redaktion von GAM besteht aus Mitgliedern der Architekturfakultät der Technischen Universität Graz. Ihr gehören an: Daniel Gethmann (Executive Editor), Petra Eckhard (Managing Editor), Urs Hirschberg (Editor), Andreas Lechner (Book Reviews), Petra Petersson (Faculty News) und Christine Rossegger (Coordinator Faculty News) für Martina Hanke (Mutterschutz).

Dem GAM Editorial Board gehören an: Michelle Addington (New Haven), George Baird (Toronto), Anita Berrizbeitia (Cambridge, MA), Aaron Betsky (Rotterdam), Pierre Alain Croset (Torino), Susanne Hauser (Berlin), Andrej Hrausky (Ljubljana), Bart Lootsma (Wien), Didier Rebois (Paris), Arno Ritter (Innsbruck), Gerhard Schmitt (Zürich), Georg Schöllhammer (Wien) und Kai Vöckler (Berlin).

Quelle: http://gam.tugraz.at/ueber.php

Anonymos

Wer darf in GAM schreiben?
Nur Bedienstete der TU Graz und Lehrbeauftragte ebendort...etc?
Richtet sich GAM an eine erweitere Autorenschaft?
Das Thema scheint ja eher eines für Architekten in der Praxis?

Fr. 03/06/2022 10:26 Permalink
Anonymous

Antwort auf von Anonymos

Einreichen kann jede/r. Die Beiträge werden dann einem Peer Review Verfahren unterzogen:
Ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung von wissenschaftlicher Qualität der in GAM veröffentlichten Inhalte ist dabei das „Double-Blind-Peer-Review-Verfahren“ (Doppelblindgutachten), in welchem qualifizierte, unabhängige GutachterInnen aus dem jeweiligen Fachgebiet und Forschungsfeld die zur Veröffentlichung eingereichten Beiträge evaluieren. Überprüft werden dabei Originalität und Neuheit der Forschungserkenntnisse, verständliche und stringente Argumentation, methodischer Ansatz, sowie Relevanz und Korrektheit der verwendeten Quellen und Referenzen. Die Einhaltung wissenschaftlicher Qualitätskriterien ist durch die GAM-Zitierrichtlinien gewährleistet.

Do. 09/06/2022 17:57 Permalink
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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