05/06/2014

Ferdinand Penker ist am 5. Juni 2014 im Alter von 64 Jahren gestorben

Die Verabschiedung findet am 11. Juni um 15:15 Uhr in der Grazer Feuerhalle statt

05/06/2014

Ferdinand Penker im Dezember 2010 im MMKK - Museum Moderner Kunst in Klagenfurt

Mit tiefer Betroffenheit nehmen wir den überraschenden Tod von Ferdinand Penker zur Kenntnis.

Nach Studien der Kunstgeschichte und Medizin schlug Penker Ende der 1960er-Jahre den Weg als bildender Künstler ein. In der Auseinandersetzung mit internationalen Kunstströmungen wie dem Konstruktivismus, der Konkreten Kunst und der Minimal Art, in deren Zuge er u. a. bei Josef Albers in New York studierte, schuf Penker ein umfangreiches Œuvre, mit welchem er zu den bedeutendsten österreichischen Vertretern einer analytisch-konzeptuellen Malerei in einem intensiven architekturtheoretischen Kontext zählt. Damit war Penker auch einer der wenigen Künstler in Österreich, welche mit ihrer Kunst ein Gegengewicht zu der hier fest verankerten gestisch-abstrakten Malerei bildeten. In den frühen 1970er-Jahren begann auch seine Beschäftigung mit dem Film, die sich in den folgenden Jahrzehnten intensivierte, für Penker immer – jedoch mit Bezug auf seine Malerei – eine Erweiterung seiner visuellen Ausdrucksmöglichkeiten bedeutete.

Ab 1977 lebte Penker zehn Jahre lang in Kalifornien. In dieser Zeit beschäftigte sich Penker intensiv mit Druckgrafik, eine Technik, in welcher er eine unübertroffene Meisterschaft entwickelte. Von 1980 bis 1986 war Penker Professor am Art Department an der University of California in Davis. 1986 und 2008 verzeichnete er jeweils längere Aufenthalte in Japan. Nach der Rückkehr nach Österreich lebten er und seine Gattin in der Nähe von Graz.

Penker war ein hochgradig intellektueller, kritischer Beobachter der zeitgenössischen Kunst, ein wertvoller Gesprächspartner, welcher seine Leidenschaft für die Kunst mit ausgeprägtem Wissen und Sachverstand zu verbinden wusste und regen Anteil am Kunstgeschehen in seiner Heimat nahm. Seit 2003 gehörte er dem Kuratorium des Universalmuseums Joanneums an und hat die mit diesem Ehrenamt verbundene Verpflichtung, für das Joanneum Sorge zu tragen, mit großer Gewissenhaftigkeit und ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein erfüllt.

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