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Graz
©: GrazMuseum

Eine Ausstellung von Irmgard Schaumberger und Monique Schwitter

Passagen sind Durchgänge – Räume, die Verschiedenes miteinander verbinden. Was und in welchem Kontext wir wahrnehmen, formt unser Denken und Handeln. Daher ist die Relativierung des Wahrnehmenden in seinen Überzeugungen, was wirklich ist, eine wichtige Sache. Mit zwei „Sichtweisen“, Kunst und Literatur, geht die Reihe Passagen Fragen der Wahrnehmung und der Repräsentation von Wirklichkeit nach. Gleich dem Flaneur sind uns die Passagen ein Ort der Reflexion unserer Zeitgenossenschaft und ein Experimentierfeld der Wahrnehmung.

Thema der Ausstellung sind Gedanken und Erinnerungen, aus denen sich Geschichten und letzten Endes auch die Geschichte immer neu formen. Was bekommt Gewicht und was bleibt unsichtbar, was und wie wird erinnert, welche Geschichten werden weitererzählt, verändert, vergessen oder erschwiegen? Tonfragmente und Worte schweben entlang und zwischen den Wänden. Die informelle und poetische Installation von Irmgard Schaumberger und Monique Schwitter visualisiert das Erzählen als kulturellen Speicher und als Ort des Möglichen. Durch das Faktum des Erzähltwerdens wandelt sich das Flüchtige und Fragmentarische des Alltags. Monique Schwitter bezieht sich in ihren Texten auf diese poetische Kraft, mit der Geschichten die Welt erzählen: „Ein Wort fallen lassen? Worte gehorchen nicht der Schwerkraft. Worte fallen nicht, sie fliegen. Wer, wenn nicht sie?“ 

Irmgard Schaumberger, * 1960 in Graz, lebt in Graggererberg in der Steiermark. Sie besuchte die Kunstgewerbeschule in Graz (Abteilung Keramik), studierte anschließend in Wien, Perugia sowie in Linz (Keramik). Sie ist seit 1988 Lehrbeauftragte für Keramische Formgebung an der HTL für Kunst und Design, Graz und seit 2000 leitet sie die Meisterschule für Kunst und Gestaltung Graz, Abteilung Keramische Formgebung. Zahlreiche Ausstellungen und Preise im In- und Ausland.

Monique Schwitter, * 1972 in Zürich, ist Autorin und Schauspielerin und lebt in Hamburg. Sie studierte Regie und Schauspiel am Salzburger Mozarteum und war u.a. am Schauspielhaus Graz engagiert. Ab 2002 veröffentlichte sie erste eigene Texte, Prosastücke und Erzählungen v.a. in den Manuskripten, nachdem deren Herausgeber Alfred Kolleritsch auf sie aufmerksam geworden war. 2005 veröffentlichte sie im Grazer Verlag Droschl ihren ersten Erzählband „Wenn’s schneit beim Krokodil“, dafür erhielt sie 2006 den Robert-Walser-Preis und den Förderpreis der Schillerstiftung. Ihr erster Roman „Ohren haben keine Lider“ wurde 2010 auf Chinesisch übersetzt und auf der Expo in Shanghai präsentiert. 2011 erschien „Goldfischgedächtnis“.

Eröffnung: Donnerstag, 16. Mai 2013, 19 Uhr mit Stadträtin Lisa Rücker
Künstlerinnen-Gespräch, moderiert von Astrid Kury
Eine Kooperation von Akademie Graz und GrazMuseum, kuratiert von Astrid Kury

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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