Graz

Das Leitthema der Montagsakademien im Studiejahr 2012/13 ist: Spannungen. Anselm Wagner greift es auf und spricht zur:

Anthropologie des Bildes in der westlichen Kunstgeschichte

Keine Kultur der bekannten Geschichte war so von Bildern beherrscht und überflutet wie die unsrige. Die westliche Bildauffassung, die sich in den letzten 700 Jahren entwickelt hat, wurde dabei zur globalen Norm erhoben und erlangte vor allem durch die Verbreitung der Fotografie hegemonialen Status. Zu den zentralen Eigenschaften dieser Bildvorstellung gehört dabei das Moment der Spannung, in dem sich die Gegenstände auf einem Bild zueinander befinden sollen. Wir tun uns schwer, spannungslose Bilder (z. B. solche mit sich wiederholenden Mustern) überhaupt als Bilder anzuerkennen. Warum das so ist und welche Ursachen und Folgen dies hat, versucht der Vortrag zu klären.

Anselm Wagner, Univ.-Prof. Mag. Dr., 1965 in Salzburg geb., Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Salzburg und München, 1992–96 Mitbegründer und Leiter der Galerie 5020 in Salzburg, Lehrtätigkeit an Universitäten in Salzburg, Wien und Graz, Redakteur der Kunstzeitschriften frame und spike, Gastprofessuren an der TU Wien, der TU Graz und der University of Minnesota, USA. Seit 2010 Professor für Architekturtheorie an der TU Graz. Jüngste Publikationen: Abfallmoderne. Zu den Schmutzrändern der Kultur (2. Aufl. 2012); Was bleibt von der 'Grazer Schule'? Architektur-Utopien seit den 1960er Jahren revisited (2012).

Eintritt frei

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16. + 17.11.2023
 
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