Sanierung und Erweiterung in Zwentendorf: Rathaus, Mittelschule, Haus der Geschichte, Musikheim
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Rathaus Zwentendorf, NÖ

Gebäudeadaptierung Zwentendorf Hofansicht/Marktansicht © Marika Ofner

In der Reihe ORTE vor Ort werden herausragende Beispiele des Planens und Bauens in Niederösterreich vorgestellt.

Architektur: maul-architekten
Fertigstellung: Herbst 2022

Jeder kennt Zwentendorf ob seines nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerks. Doch hat die 4.000 EinwohnerInnen umfassende Marktgemeinde viel mehr zu bieten:

Neben der 1711 barockisierten Kirche und dem spätbarocken Landschloss der gräflichen Familie von Althann verfügt Zwentendorf über ein Rathaus, das 1951 entstand und einem süddeutschen Renaissancebaustil nachempfunden wurde. Dieses wurde jüngst von maul-architekten saniert und um einen Zubau, der nun barrierefrei von der Donauseite aus zugänglich ist, erweitert. Auch entstand ein Neubau, der im Erdgeschoß das „Haus der Geschichte“ beheimatet und im Obergeschoß dem Musikheim neue Räumlichkeiten mit einer Klangbox geschaffen hat. Die angrenzende Mittelschule erhielt ebenfalls einen neuen Trakt, da diese Ganztagsschule mit „verschränkter Form“ – die einzige ihrer Art in Niederösterreich – zusätzlich Platz benötigte. Die Mittelschule wurde durch eine Erweiterung mittels raumhoher Fachwerkträger, die den darunter liegenden bestehenden Turnsaal überspannen und einer teilweisen Auflösung bestehender Klassenräume neu konzipiert.

Ausgangspunkt dieser umfassenden und gelungenen Adaptierung war ein EU-weiter Architektenwettbewerb mit einem Bauvolumen von 6 Mio Euro. Insgesamt erfolgten sieben Einreichungen.

Ein Preisgericht bestehend aus Architekten, Gemeindevertreter:innen und den Nutzer:innen haben sich nach eingehender Analyse für das Planungsbüro, federführend unter Architektin Catharina Maul, entschieden. Die Planungen durch Rückbau und Abriss von Elementen und die dadurch entstandenen Zubauten mit einem neuen Marktplatz vor der Kirche, um den sich die Bauten gruppieren, haben die Jury und auch den Gemeinderat überzeugt. 

Entstanden sind Räume mit feinen Sichtbezügen, die mit ihrer Schlichtheit die Schönheit des alten Bestands betonen.

Ein neuer, verkehrsberuhigter, zum Verweilen einladender Marktplatz wurde geschaffen und wird im Zusammenspiel mit dem Rathaus- und Goethe-Platz eine neue Identität im Ort erzeugen.

In ihrer Höhe gleichen sich die Zubauten an die angrenzende Bebauung an und fassen durch ihre einheitliche Materialität einen neuen Vorplatz zur markanten vis-à-vis liegenden, steinernen Pfarrkirche.

Das Gesamtprojekt in Zwentendorf ist beispielgebend für Zentrumsentwicklung und Ortskernbelebung.

*) nach Aristoteles

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Die Teilnahme an der Bauvisite ist kostenfrei, die Anreise erfolgt in Eigenregie. Vom Hauptbahnhof Tulln erreichen Sie den Hauptplatz in Zwentendorf mit dem Bus 444, von dort sind es nur wenige Gehminuten zum Rathaus.

Bitte beachten Sie die aktuellen COVID-19 Maßnahmen!

Eine Anmeldung ist erforderlich unter office@orte-noe.at

Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.

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