Graz
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Vortrag von Dr. Gabriele Anderl
Illegal nach Palästina. Der Lisl-Transport – eine Aktion zur Rettung von Grazer Jüdinnen und Juden.

Der Lisl-Transport zählte zu den wichtigsten Initiativen zur Rettung von Grazer Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit. Das Zustandekommen dieses illegalen Flüchtlingstransports in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina war den gemeinsamen organisatorischen Bemühungen des jüdischen Anwalts Willy Perl, der Wiener Sektion des zionistischen Sportverbandes Makkabi und des Provinzreferates der Grazer Kultusgemeinde zu verdanken. Dieses innerhalb der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde eingerichtete Provinzreferat sollte die von den Nationalsozialisten geforderte möglichst rasche Auswanderung der steirischen jüdischen Bevölkerung gewährleisten. 720 Personen verließen am 29. April 1939 an Bord des DDSG-Schiffes Helios Wien in Richtung Gallatz (Galati), wo sie am 4. Mai auf die Lisl umgeschifft wurden, einen ehemaligen Viehfrachter, der für den Transport von Menschen adaptiert worden war. Rund 200 weitere Passagiere kamen hier in Rumänien an Bord. Das Schiff wurde am 3. Juni 1939 vor der Küste Palästinas von den Mandatsbehörden aufgebracht, die die Flüchtlinge jedoch kurz nach der Landung freiließen.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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