Was ist das Künstlerhaus wert? Was ist Gemeinschaft wert?
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Wien
©: Künstlerhaus Wien

Das Künstlerhaus am Karlsplatz in Wien lädt zur Ausstellung unter dem Titel
600 Mio. - Freunde und Komplizen. Was ist das Künstlerhaus wert? Was ist Gemeinschaft wert?

Kuratorin: Barbara Steiner
Ausstellungskonzeption: Barbara Steiner in Zusammenarbeit mit Erwin K. Bauer / buero bauer
Gestaltung: buero bauer (Julia Gordeeva, Rainer Stadlbauer und Stephan Göschl)

Vorgeschichte: Im Jahr 1996 bot ein japanischer Investor 600 Millionen Schilling für Grundstück und Gebäude der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs. Seitdem ist das Interesse am Haus gewachsen während das öffentliche und auch das ganz individuelle Interesse an der Künstlervereinigung abgenommen haben. Ist nun tatsächlich der einzig verbliebene Vermögenswert das Haus?

Das Künstlerhaus, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs hat in seiner über 150-jährigen Geschichte viele Turbulenzen erlebt: von der selbstorganisierten, unabhängigen Künstlerschaft hin zu wechselnden Abhängigkeiten von staatlichen Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen, von Verkaufs- und Besuchsrekorden bis hin zum wirtschaftlichen Beinahe-Bankrott und zur Teilschließung. Auch wenn es die von Präsident May (1945-1954) lakonisch benannte "Periode der Fortwurstelei" gegeben haben mag, finden sich auch Phasen, in denen man auf wirtschaftliche Herausforderungen aktiv reagierte und geradezu kühne Konzepte entwickelte, die erfolgreich zwischen künstlerischen, gesellschaftlichen und kommerziellen Agenden balancierten. Die wichtigsten Überlegungen werden in 600 Mio. - Freunde und Komplizen vorgestellt und diskutiert.

Das Projekt 600 Mio fragt danach, wie man aus der Perspektive der Kunst auf eine zunehmende gesellschaftliche Ökonomisierung antworten bzw. wie ein Akteur aus dem künstlerischen Feld in der Wirtschaft agieren kann, ohne die Gemeinschaft und das Gemeinwohl aus den Augen zu verlieren.
Das Projekt blickt in die Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen: 600 Mio. - Freunde und Komplizen untersucht die 150-jährige Geschichte des Künstlerhauses und schaut im Sinne eines "Was-wäre-wenn" in die Zukunft. Dazu gehören die Aktualisierung historischer Formate - wie permanente Ausstellung, Atelierschau, Clubabende - und die Filminstallation von Christian Helbock und Markus Lobner, die Freunde und "Komplizen" des Künstlerhauses interviewen. Dazu gehört auch die vorweggenommene Präsentation von drei künstlerischen Positionen - von Goldin + Senneby, Isa Rosenberger und Superflex - aus der für 2016 geplanten internationalen Ausstellung zu Freunde und Komplizen.

KünstlerInnen: Minna Antova, Stella Bach, Hartwig Bischof, Alexandra Bolzer, Juliana Do, Goldin + Senneby, Alfred Graf, Helmut Grill, Silvia M. Grossmann, Waltraut Gschiel, Susanne Guzei-Taschner, Hermann Härtel, Harald Grünauer, Uta Heinecke, Christian Helbock, Barbara Höller, Snescha Horner-Draganowa, Evelin Klein, Susanne Kittel-Haböck, Ondrej Kohout, Georg Lebzelter, Miye Lee, Henriette Leinfellner, Gert Linke, Markus Lobner, Ina Loitzl, Claudia-Maria Luenig, Nina Maron, marshall!yeti, Leslie de Melo, david oelz, Andreas Ortag, Walpurga Ortag-Glanzer, Szilvia Ortlieb, Brigitte Pamperl, Xavier Pérez Gil, Karin Pfeifer, Tanja Prusnik, Werner Rischanek, Rosa Roedelius, Isa Rosenberger, Fritz Ruprechter, Eva S. Pusztai, Roman Scheidl, Stylianos Schicho, Marielis Seyler, Christiane Spatt, Superflex, Maria Temnitschka, Gerlinde Thuma, Jana Wisniewski, Rainer Wölzl, Christiane Wustinger, Susanne Zemrosser, Christa Zeitlhofer, Eef Zipper

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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