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Danke für den Artikel, für

Danke für den Artikel, für mich ein herausragender Aufruf in der guten Reihe der „Aber Hallos“.
Selbst für LiebhaberInnen von schrägen Darbietungen war die Unverfrorenheit bei der Vorstellung des Regierungsprogramms für Graz 2020 erstaunlich.
Anfangs ist das Bemühen noch groß, über den schrittweisen Verlust von kultureller „Eleganz“ hinwegzusehen, aber es fällt net leicht, des deplatzierte Verunglimpfen vorheriger Regierungspartner zu ignorieren, das wohl mehr über die Fähigkeit der Zusammenarbeit aussagt, als über die Leistung der vorherigen Partner.
Oder den Worten zu glauben, dass ein Rotationsprinzip oder „Change Management“ der Ressortumverteilung zugrunde liegt, wenn danach zB. beim Ressort der Stadtentwicklung über eine Kompetenzumschichtung offensichtlich nicht nachgedacht wurde. Bei den Grazer Wachstumsraten und der Attraktivität des Ressorts spart man sich einfach eine Evaluierung über die Performance des Ressorts.
Vielleicht hat der Bürgermeister aber den Widerspruch selbst gespürt, als er im darauf folgenden Satz die unter seiner Ägide gebaute Vielzahl von Wohnungen lobt. Nur bedeutet die Menge leider nicht, dass eine Qualität vorhanden wäre und die Misere eines Großteils der in Graz tatsächlich gebauten Wohnungsbauten bestreitet ja hoffentlich niemand. Die Chance aus dem Wachstum einer Stadt mit großem architektonischem Erbe, behutsam eine zeitgemäße, nachhaltige städtebauliche Entwicklung und Qualität auszubilden, scheint in Graz seit den letzten zwei Jahrzehnten längerfristig vertan. Masse ist hier nicht Qualität, halt nur Geschäft. Dann verwunderts net, dass Graz zwar die Stadt mit der höchsten Architektendichte Europas ist, aber sogar diese Zahl von der Anzahl der Bauträgern übertroffen wird.
Neben der politischen Kultur, hat auch die Planungskultur momentan keinen guten Stand. Und die schwierigste Disziplin, das Städtebauhandwerk - welches gemeinschaftliche Interessen vertritt, die eben über die Belange des Einzelnen in unserer so individualisierten Gesellschaft hinausgehen – ist bei den meisten Projekten nicht erkennbar.

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