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Wien
©: Belvedere 21

Fritz Wotruba in seinem Atelier bei der Arbeit an einem Tonmodell für das Projekt eines Karmelitinnenklosters in Steinbach bei Wien, 1967. Bild: Belvedere, Wien, Nachlass Fritz Wotruba

©: Belvedere 21

Die von Gabriele Stöger-Spevak kuratierte Ausstellung in der Keller-Galerie des Belvedere 21, wo das Wotruba-Archiv seit 2011 beheimatet ist.

45 Jahre nach der Einweihung der Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Georgenberg in Wien-Mauer, der sogenannten Wotruba-Kirche, zeigt das Belvedere erstmals eine Ausstellung, die explizit diesem bedeutenden Werk gewidmet ist.
Der damals heftig umstrittene Kirchenbau geht auf den künstlerischen Entwurf des österreichischen Bildhauers Fritz Wotruba (1907–75) zurück und wurde in den Jahren von 1974 bis 1976 nach gemeinsamer Planung mit dem Architekten Fritz Gerhard Mayr errichtet.
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Fritz Wotruba (1907–75) zählt zu den bedeutenden europäischen Bildhauern der klassischen Moderne. Als kritische Stimme wurde er zu einer zentralen Persönlichkeit beim Wiederaufbau des Kunst- und Kulturlebens im Wien der Nachkriegsjahrzehnte.
Figuren aus Quadern, Röhren- und Zylinderformen sind typisch für das Werk von Fritz Wotruba, der nach 1945 sein Konzept der Abstraktion in Auseinandersetzung mit der internationalen Moderne entwickelte. Um 1960 bewirkte er mit der Hinwendung zum Bühnenbild einen Wandel in seinem Werk. Der Entwurf dreidimensionaler Bühnenelemente, angesiedelt zwischen Figur und Architektur, erforderte eine neuartige räumliche Öffnung und Aktivierung der einzelnen kubischen Teilformen. Wotruba weitete die Figur zur lebendigen Figuration aus, in der sich Vorstellungen von Figur, Natur, Landschaft und Architektur verbinden. Die Vielfalt der späten Arbeiten Fritz Wotrubas reicht von dynamischen bis zu streng architektonisch-abstrakten Resultaten. Auf diesen Grundlagen und als Synthese seines Werks schuf der Bildhauer den Entwurf für die Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Wien-Mauer.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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