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Graz

Judy Chicago, "Orange Atmosphere", 1969, Performance in Brookside Park, Pasadena, CA, © Judy Chicago/Bildrecht, Wien 2020, Foto: Through the Flower Archives, Courtesy der Künstlerin; Salon 94, New York; Jessica Silverman Gallery, San Francisco

©: Kunsthaus Graz

Die frühen Jahre des CalArts

Die umfassende Gruppenausstellung präsentiert die legendären Gründungsjahre (1970–1980) der amerikanischen Kunsthochschule „California Institute of the Arts“ (CalArts), die zahlreiche bekannte Künstlerinnen und Künstler hervorgebracht hat. Die Ausstellung mit dem Titel Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts eröffnet eine multiperspektivische Sicht auf diese Schule: Parallel existierende Strömungen aus dem Umfeld der Konzeptkunst, des Feminismus und des Fluxus sowie die radikalen pädagogischen Konzepte der Schule werden in der Ausstellung erstmals vereint.

Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts widmet sich den ersten 10 Jahren der Kunsthochschule und führt erstmalig die dort vertretenen Lehrkonzepte mit den daraus entwickelten künstlerischen Praktiken in einer Gruppenschau zusammen. Gezeigt werden ca. 100 Werke von rund 40 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Arbeiten, die zum ersten Mal öffentlich präsentiert werden.
Die historisch angelegte Ausstellung zeichnet verschiedene Situationen nach, in denen Kunst entstehen kann. Ganz im Sinne von John Baldessari, der als einer der prägenden Lehrer die Auffassung verfolgte, dass Kunst nicht lehrbar sei, sondern es darum ginge, Situationen zu schaffen, „where art might happen“, wie er 1992 in einem Interview äußerte. Beleuchtet werden unter anderem Schlüsselfiguren wie Allan Kaprow, John Baldessari sowie Judy Chicago und Miriam Schapiro und ihre tragenden Ideen des Fluxus, der Konzeptkunst und des Feminismus.
Neben Kunstwerken und wissenschaftlich aufbereitetem Archivmaterial wurden eigens für die Ausstellung Oral-History-Interviews mit 13 Künstlerinnen und Künstlern des CalArts gefilmt, die als Zeitzeuginnen und -zeugen individuelle Einblicke auf die damalige Situation geben. Auf diese Weise werden erstmals die Lehrmethoden, der historische Kontext und die interdisziplinären Zusammenhänge zwischen den künstlerischen Praktiken in einer Ausstellung sichtbar. Den Zeitgeist der 1970er-Jahre vermitteln auch Erzählungen von legendären Pool-Partys, Lehrveranstaltungen wie „Advanced Drug Research“ und dem Verzicht auf Noten und Lehrpläne im Schulalltag. Darüber hinaus legen die Interviews die Spannbreite persönlicher und zwischenmenschlicher Details offen.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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